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Laut Studie

Zahl der Todesfälle durch Krebs soll bei Männern bis 2050 um 93 Prozent steigen

Deutlich mehr Krebs-Todesfälle erwartet
Eine Studie sagt eine weltweit deutliche Zunahme an Erkrankungen und Todesfällen durch Krebs voraus Foto: Getty Images/Science Photo Library RF
Laura Pomer

14. August 2024, 13:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie der American Cancer Society (ACS) wird in den kommenden Jahren die Anzahl an Krebserkrankungen und damit verbundener Todesfälle massiv ansteigen. Insbesondere bei Männern fortgeschrittenen Alters soll sich der Trend abzeichnen. FITBOOK-Autorin Laura Pomer erklärt die Untersuchung und ihre alarmierenden Ergebnisse.

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„Die gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Krebs sind erheblich“, erklären die Autoren einleitend in der von der American Cancer Society (ACS) beauftragten Studie.1 Bereits jetzt handele es sich – nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen – um die weltweit zweithäufigste Ursache für einen vorzeitigen Tod. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts werde sie voraussichtlich die häufigste sein. Mit ihrer aktuellen Untersuchung wollten die verantwortlichen Forscher eine genauere Prognose stellen können. Diese ist jetzt da, und sie lässt aufschrecken.

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Studie prognostiziert deutliche Zunahme an Krebs-Todesfällen

Die Studienautoren gehen auf Basis der analysierten Daten davon aus, dass bis zum Jahr 2050 die Zahl der weltweiten Krebserkrankungen um rund 84 Prozent zunehmen wird. Bei den Todesfällen durch Krebs rechnen sie gar mit einer Steigerung um 93 Prozent. Es sind demnach offenbar vor allem Männer von der Entwicklung betroffen, insbesondere ältere. So deute die Datenlage darauf hin, dass bei männlichen Krebskranken über 65 die Krebsrate gar um 117 Prozent steigen wird.

Vorgehen bei der Untersuchung

Basis der Untersuchung waren Daten der globalen Krebs-Beobachtungsstelle GLOBOCAN (Global Cancer Observatory) aus dem Jahr 2022. Damals lag die Gesamtzahl der Krebsfälle bei Männern in den insgesamt 185 betrachteten Ländern bei rund 10,3 Millionen, die Zahl der Todesfälle bei rund 5,4 Millionen. Die Autoren ermittelten das Verhältnis zwischen Erkrankungshäufigkeit und Sterblichkeit – die sogenannte „Mortalitäts-Inzidenz-Relation (MIR)“ – und trafen auf dieser Grundlage eine Voraussage für die kommenden Jahre. Bis 2050 soll den Berechnungen zufolge die Anzahl der Krebserkrankungen bei Männern auf 19 Millionen ansteigen, also um rund 84 Prozent. Mit bis dahin geschätzten rund 10,5 Millionen Todesfällen durch Krebs errechneten die Forscher hier gar eine Steigerung um 93 Prozent.

Die laut der Studie am häufigsten zu erwartenden Krebsarten

Aus der Untersuchung ging Lungenkrebs als die voraussichtlich häufigste Ursache für krebsbedingte Todesfälle hervor. Dies erklären die Forscher mit dem weiterhin verbreiteten Tabakkonsum innerhalb der weltweiten Bevölkerung. Erst kürzlich gab die ACS ein Faktenblatt heraus, demzufolge einer von vier Todesfällen durch Krebs auf das Rauchen zurückzuführen sei.2 Daneben sollen vor allem in bestimmten Regionen auch Schadstoffe in der Umgebungsluft zu den Werten beitragen. Als häufigste Krebsdiagnose unter Männern sagen die Forscher Neuerkrankungen an Prostatakrebs voraus. Diese Erkrankung hingegen ende tendenziell seltener tödlich.

Auch interessant: Ein Faktor, der das Sterberisiko bei Prostatakrebs deutlich erhöht

Warum Männer stärker gefährdet sind

Das bei Männern offenbar stärker ausgeprägte Erkrankungs- und Sterberisiko erklären die Forscher unter anderem damit, dass männliche Patienten seltener Vorsorgeuntersuchungen, beispielsweise zur Früherkennung von Darmkrebs, wahrnähmen. Dies hänge häufig mit einem Mangel an finanziellen Mitteln zusammen. So sei etwa davon auszugehen, dass in einkommensschwächeren Orten, wo die Gesundheitssysteme oft überlastet sind und viele Einwohner sich medizinische Behandlungen schlichtweg nicht leisten können – sie nennen speziell Länder in Afrika und im östlichen Mittelmeerraum –, der Anstieg der krebsbedingten Todesfälle besonders auffällig sein werde. Zudem seien Männer anfälliger für beeinflussbare Krebsrisikofaktoren. Damit gemeint sind potenziell gesundheitsschädliche Gewohnheiten wie neben dem Rauchen auch Alkoholkonsum, eine zucker- und fettreiche Ernährung sowie Bewegungsmangel.

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Bedeutung der Untersuchung

Die Studienautoren betonen die Brisanz ihrer Prognose. Es seien gezielte Maßnahmen zur Prävention neuer Krebserkrankungen nötig (z. B. Programme zur Rauch- und Alkoholentwöhnung), um der zu erwartenden Entwicklung entgegenzuwirken. Auch die Behandlungsmethoden müssten kontinuierlich bessert werden, und so gebietsweise auch der Zugang zu medizinischer Versorgung.

Themen Krankheiten Krebs

Quellen

  1. H. Bizuayehu, A. Dadi, K. Ahmed et al. (2024). Burden of 30 cancers among men: Global statistics in 2022 and projections for 2050 using population-based estimates. Cancer. ↩︎
  2. American Cancer Society. Cancer Facts and Figures 2024. (aufgerufen am 14.8.2024) ↩︎
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