Kommt es Ihnen auch so vor, als ob Ihr Penis bei Kälte schrumpft? Das bilden Sie sich nicht bloß ein. Denn den sogenannten „Winterpenis“ gibt es tatsächlich – wenn ihn Fachleute auch etwas anders nennen würden. FITBOOK hat einen Urologen gefragt. Und offenbar steckt hinter dem Phänomen eine einfache medizinische Erklärung.
Der Begriff Winterpenis, der alle Jahre wieder durch die Medien geistert, ist eigentlich nicht richtig. Zumindest würden ihn Ärzte so nicht verwenden, erklärt Urologe Dr. med. Christoph Pies im Gespräch mit FITBOOK. Denn dass der Penis schrumpft, hat schließlich weniger mit der Jahreszeit zu tun als mit den Temperaturen. So empfinden Männer ihr Genital auch etwa dann als deutlich kleiner, wenn sie von der Sauna ins Kältebecken kommen. „Kältepenis“ sei daher treffender. Aber was genau steckt dahinter?
Übersicht
Warum schrumpft der Penis bei Kälte?
Bei Kälte konzentriert der Körper seine Energie auf die bedeutenden Organe in der Körpermitte. Man(n) hört das vielleicht nicht gern, aber: Der Penis ist, wie auch Finger oder Fußzehen, nicht überlebenswichtig. Im Bereich dieser sogenannten Extremitäten ziehen sich die Gefäße bei Kälte also zusammen – damit das Blut dorthin wandern kann, wo es aus gesundheitlicher Sicht dringender benötigt wird.
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Penis verhält sich anders als andere Extremitäten
Richtig: Während der Penis bei Kälte optisch schrumpft, sieht man den beschriebenen Mechanismus den Händen und Füßen nicht an, zumindest nicht hinsichtlich der Größenveränderungen. Denn Finger und Fußzehen bestehen aus Knochen, bei ihnen verändert sich höchstens die Hautfarbe (siehe: Leichenfinger). „Der Penis dagegen ist ein Blutgefäßschwamm“, erklärt Dr. Pies. „Wenn sich diese Gefäße also zusammenziehen, wird er kleiner.“
Und zwar deutlich kleiner! Der Experte bestätigt, dass der Größenverlust „wesentlich“ sein kann. Ein Rückgang um 20 Prozent sei ganz normal. Je nach Beschaffenheit könnte der Penis sogar noch stärker schrumpfen.
Auch Stress kann zu einer Minderdurchblutung des Penis führen
Neben dem „Kältepenis“ gibt es auch ein Phänomen, das man als „Stresspenis“ bezeichnen könnte. Denn Stress, genauer gesagt die Ausschüttung des Hormons Cortisol, kann auch unabhängig von den Temperaturen zu einer Minderdurchblutung des Penis führen – und somit dazu, dass er schrumpft.
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Größenverlust ist nicht von Dauer
Das Abhandenkommen der ursprünglichen Penisgröße dauert nicht lange an. Sobald Mann und Penis sich wieder in wärmeren Temperaturen aufhalten (bzw. etwaiger Stress nachlässt), wird die Durchblutung erneut angeregt. Und keine Sorge: In Situationen, in denen es auch „auf die Größe ankommt“, ist der „Kältepenis“ kein Thema mehr. Denn bei einer Erektion ist die Blutzufuhr im Penis nicht bloß wieder normal, sondern gesteigert – ob nun im Winter oder zu jeder anderen Jahreszeit.