Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen Ausbruch des Marburg-Virus in Äquatorialguinea bestätigt. Demnach sind neun Menschen gestorben, weitere mutmaßliche Fälle werden beobachtet und Tausende Menschen stehen unter Quarantäne. FITBOOK erklärt das Marburg-Virus.
Wie der Gesundheitsminister von Äquatorialguinea Mitoha Ondo’o Ayekaba in Absprache mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den Vereinten Nationen (UN) erklärte, wurde in seinem Land ein „Gesundheitsalarm“ aufgrund des Marburg-Virus ausgerufen. Mehr als 4000 Menschen befinden sich aktuell in Quarantäne. Die WHO schickt nun Fachleute ins betroffene Land, um bei der Bekämpfung der Krankheit, gegen die es derzeit keinen Impfstoff gibt, zu helfen.1 FITBOOK erklärt das Marburg-Virus, wie gefährlich es ist – und woher es eigentlich seinen Namen hat.
Übersicht
Was ist das Marburg-Virus?
Beim Marburg-Virus, das die Marburg-Viruskrankheit auslöst, handelt es sich um ein RNA-Virus. Es gehört zur Familie der Filoviren und ist mit dem Ebola-Erreger verwandt.2 Das Marburg-Virus trat bisher im östlichen, zentralen und südlichen Afrika auf. 2021 wies man das Virus erstmals auch in Westafrika nach.3
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Wie das Marburg-Virus entdeckt wurde und zu seinem Namen kam
Entdeckt wurde das Virus 1967, nachdem es in Serbien und Deutschland (Marburg und Frankfurt) zu Fällen der Viruserkrankung kam. Die Übertragung auf den Menschen ließ sich am Ende auf Kontakt mit Zooaffen in Marburg, die aus Uganda stammten, zurückführen. Nach Pressekonferenzen in Hamburg und Marburg, auf denen Experten erstmals über den neuen Erreger informierten, erhielt dieser den Namen Marburg-Virus.4
Die Symptome
Die Inkubationszeit, also der Zeitraum von der Ansteckung bis zur Erkrankung, liegt zwischen zwei und 21 Tagen. Mit folgenden Symptomen kann die Viruskrankheit sich bemerkbar machen:5
- hohes Fieber
- starke Kopfschmerzen
- ausgeprägtes Unwohlsein
- Muskel- und Gliederschmerzen
- starke, wässrige Durchfälle (Blut im Stuhl)
- Bauchschmerzen
- Krämpfe
- Übelkeit
- Erbrechen (Blut im Erbrochenen)
- extreme Lethargie
- (nicht juckender) Hautausschlag
Betroffene können zudem „geisterhaft“ wirkende Gesichtszüge, tief liegende Augen und ausdruckslose Gesichter haben.
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Die Behandlung
Laut der WHO geht die Viruserkrankung mit einer Sterblichkeitsrate von 88 Prozent einher. Das macht das Marburg-Virus zu einem durchaus gefährlichen Erreger. Bei einer guten Patientenversorgung lässt sich das Sterberisiko aber wesentlich reduzieren.
Bei der Versorgung geht es vor allem darum, die Symptome zu behandeln. Besonders wichtig ist, dass Marburg-Virus-Patienten ausreichend mit Flüssigkeit versorgt werden. Durch starke Durchfälle und Erbrechen besteht die akute Gefahr der Dehydrierung.
Eine antivirale Behandlungsmöglichkeit oder einen Impfstoff zum Schutz vor einer Ansteckung gibt es gegenwärtig nicht.
Quellen
- 1. Tagesschau. Tote nach Ausbruch des Marburg-Virus. (aufgerufen am 14.2.2023)
- 2. Bernhard Nocht Institute for Tropical Medicine. FAQ zum Marburg-Virus. (aufgerufen am 14.2.2023)
- 3. Bernhard Nocht Institute for Tropical Medicine. Moderne Labordiagnostik identifiziert Marburg-Virus in Guinea gerade rechtzeitig. (aufgerufen am 14.2.2023)
- 4. Ärzteblatt. Marburg-Virus: Entdeckung eines bis dahin unbekannten Erregertyps. (aufgerufen am 14.2.2023)
- 5. World Health Organization. Marburg virus disease. (aufgerufen am 14.2.2023)