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Färben nicht nur das Blut rot

Was sind eigentlich Erythrozyten?

Erythrozyten in der Blutbahn.
Erythrozyten entstehen im Knochenmark und färben das Blut rot – im Körper erfüllen sie lebenswichtige Aufgaben. FITBOOK sagt, welche das sind, woran man eine Abweichung der Konzentration roter Blutkörperchen im Blut erkennen kann und welche Folgen das haben kann Foto: Getty Images
Celina-Madelaine Bergunde

22.01.2023, 08:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Erythrozyten kommen in einer Vielzahl in unserem Blut vor. Dort übernehmen die sogenannten roten Blutkörperchen lebenswichtige Funktionen des Körpers. Veränderungen ihrer Anzahl und Struktur können Hinweise auf Erkrankungen liefern.

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In unserem Körper arbeiten unbewusst und ununterbrochen verschiedenste Prozesse, die den menschlichen Körper am Leben erhalten. Die meisten sind einem wohl kaum bekannt und es ist vielen gar nicht bewusst, wie der eigene Körper funktioniert. Erythrozyten beispielsweise, die roten Blutkörperchen: Eine Abweichung vom Normalwert im Blut kann ein Warnsignal sein.

Was sind Erythrozyten?

Erythrozyten sind besser bekannt als „rote Blutkörperchen“, der altgriechische Begriff bedeutet etwa „rotes Gefäß“. Erythrozyten haben die Form einer bikonkaven Scheibe und kommen am häufigsten in unserem Blut vor (zu 99 Prozent). Daneben gibt es auch noch die weißen Blutzellen, auch Leukozyten genannt und die Blutplättchen (Thrombozyten). Erythrozyten werden in ca. acht Tagen gebildet und verlieren ihre Funktion nach etwa 120 Tagen, dann werden sie vom Körper abgebaut.

Warum sind Erythrozyten rot?

Erythrozyten bestehen zu etwa einem Drittel aus einem eisenhaltige Eiweißmolekül, das Hämoglobin (ein Blutfarbstoff). Da sich Eisen bei der Reaktion mit Sauerstoff rot verfärbt – und Erythrozyten Sauerstoff transportieren – haben sie und damit das Blut eine rote Farbe. Übrigens: Ein Liter Blut enthält rund 0,5 Gramm Eisen zusammen – was der Hälfte der Eisenvorräte im Körper entspricht.

Auch interessant: Eisen – Tagesbedarf, Quellen, Funktion im Körper und Anzeichen für einen Mangel

Erythrozyten und Blutgruppe

Die roten Blutkörperchen sind von einer Art Hülle umgeben. Darauf befinden sich charakteristische Strukturen, die als Antigene bezeichnet werden. Dadurch erfolgt beim AB0-Blutgruppensystem eine Unterteilung des menschlichen Blutes in vier Gruppen: A, B, AB und 0.

Welche Funktion haben Erythrozyten im Körper?

Die Hauptaufgabe der roten Blutkörperchen ist vor allem der Sauerstofftransport in das Gewebe. In der Lunge kommen sie erstmalig mit Sauerstoff in Verbindung und werden damit aufgefüllt. Der Prozess kommt zustande, da der Sauerstoff sich an das in den Erythrozyten enthaltene Hämoglobin gebunden hat. Über die kleinen Haargefäße des Gewebes können die roten Blutkörperchen den Sauerstoff wieder abgeben, sie nehmen dabei das Kohlendioxid auf, welches bei der sogenannten Zellatmung entstanden ist. Abschließend wird das Kohlendioxid in die Lunge weitergegeben und wieder „abgeatmet“. In derselben Zeit kann der Prozess von vorn beginnen. Anschließend nehmen die Erythrozyten erneut Sauerstoff aus der Lunge auf. Erythrozyten sind auch an der Regulation des Blut-pH-Wertes beteiligt. Zu viele oder zu wenige Erythrozyten im Blut können ein Hinweis auf verschiedene Krankheiten sein.

Erythrozyten-Normalwerte

  • Frauen: 4,1 – 5,1 Millionen pro Mikroliter Blut
  • Männer: 4,5 – 5,9 Millionen pro Mikroliter Blut 

Auch interessant: Eigene Blutgruppe verrät offenbar die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Wenn zu wenig Erythrozyten im Blut sind

Symptome

Bei zu wenig Erythrozyten spricht man von „Blutarmut“. Eine sogenannte Anämie kann auftreten, wenn der Körper entweder zu wenige rote Blutkörperchen produziert, zu viele rote Blutkörperchen zerstört oder zu viele verliert. Die Symptome einer Blutarmut sind unspezifisch, dazu gehören:

  • Müdigkeit, schnelle Ermüdung
  • körperliche Schwäche
  • Kurzatmigkeit
  • Schwindel
  • schnelles oder unregelmäßiges Herzklopfen
  • Klopfen oder „Zischen“ in den Ohren
  • Kopfschmerzen
  • kalte Hände oder Füße
  • blasse oder gelbe Haut
  • Schmerzen in der Brust

Ursachen

Den Ursachen kann eine genetische Prädisposition zugrunde liegen oder sie entwickeln sich im Laufe des Lebens. Eine Blutarmut kann auch durch einfachen Blutverlust entstehen, das heißt, durch innere und äußere Blutungen oder bei starker Menstruationsblutung, nach einer Geburt oder Operation. Zu wenig Erythrozyten im Blut kann darüber hinaus Hinweise liefern auf:

  • Krankheiten/Verdrängung des Knochenmarks
  • Vitaminmangel (Vitamin B12/Folsäure)
  • Eisenmangel
  • chronischen Infektionen
  • Tumorleiden
  • rheumatische Erkrankungen

Auch interessant: Blutarmut (Anämie) – Ursachen, Symptome und Behandlung

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Wenn zu viel Erythrozyten im Blut sind

Wenn zu viele Erythrozyten gebildet werden, spricht man von einer sogenannten Polyglobulie. Da das Blut in diesem Fall verdickt ist, birgt eine Polyglobulie die Gefahr von Blutgerinnseln.

Symptome

  • Neigung zu Thrombosen und Embolien
  • Juckreiz am ganzen Körper
  • starke Gesichtsröte
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Ohrensausen

Ursachen

Eine zu hohe Konzentration an Erythrozyten im Blut kann verschiedene Ursachen haben. Zu den wichtigsten gehören:

  • starkes Rauchen
  • Sauerstoffmangel, z.B. durch längeren Aufenthalt in großer Höhe
  • Flüssigkeitsmangel
  • Stoffwechselkrankheiten
  • Herzschwäche
  • Lungenerkrankungen
  • Nierenerkrankungen
  • eine krankhaft vermehrte Produktion im Knochenmark
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