Noch bevor eine Alzheimererkrankung sich mit Gedächtnisaussetzern bemerkbar macht, weist sie andere, wesentlich unspezifischere Symptome auf. Dazu zählt unter anderem Tagesmüdigkeit. Natürlich trifft das auf verschiedene gesundheitliche Probleme zu. Im Zusammenhang mit Alzheimer aber konnten Forscher die Abgeschlagenheit auf bestimmte Prozesse im Hirn zurückführen.
Die ersten Hirnregionen, die bei Alzheimerpatienten angegriffen werden, sind die, in denen Nervenzellen das sogenannte Orexin produzieren. Das schreiben Forscher der University of California in San Francisco aktuell im Fachjournal „Alzheimer‘s & Dementia“. Damit soll sich erklären lassen, dass Betroffene im Alltag müde sind – der Stoff ist normalerweise dafür zuständig, den Menschen tagsüber wach zu halten.
So kamen die Forscher zu ihrem Ergebnis
Die Wissenschaftler hatten im Rahmen einer Studie das Hirngewebe von jeweils sieben gesunden Testpersonen und 13 Alzheimerpatienten untersucht. Auffällig war ein vermehrtes Aufkommen von Tau-Proteinen – diese sind typisch für Alzheimer –, und zwar nicht bloß in einzelnen, sondern in allen drei Hirnregionen, die das Schlaf-Wach-Verhalten regulieren. Diese Eiweißablagerungen standen offenbar in Verbindung mit einem erheblichen Neuronenrückgang: Von den (für das Orexin zuständigen) Nervenzellen waren bei den Probanden mit Alzheimer rund 71 Prozent abgestorben.
Auch interessant: Wie man an den Augen Alzheimer früher erkennen kann
Was ist Alzheimer?
Chancen für die Krankheitsfrüherkennung
„Eine solche Entartung sollte bei der Interpretation von Schlaf-Wach-Störungen miteinbezogen werden“, schreiben die Forscher weiter. In ihrem Fund sehen sie entsprechend Potential für die Früherkennung von Alzheimer. An dieser Stelle noch der Hinweis, dass Alzheimer-Symptome und –anzeichen höchst unterschiedlich sein können.