
10. Februar 2025, 15:25 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Hautkrankheiten können unser Leben plötzlich und drastisch verändern. Aber welche Hautveränderungen sind gefährlich – und welche eher harmlos? Die Dermatologin Dr. med. Emi Arpa erklärt es in dieser Folge FITBOOK Experts.
Die Haut rötet sich, schwillt an, schuppt sich, juckt – Hautveränderungen können auf den ersten Blick harmlos erscheinen, doch manchmal verbergen sich dahinter ernsthafte gesundheitliche Probleme. Vom Hautkrebs bis zu chronischen Erkrankungen wie Neurodermitis – Dermatologin und FITBOOK Expert Dr. med. Emi Arpa erläutert in diesem Video, wie vielfältig Hautkrankheiten sein können und welche Risikofaktoren eine Rolle spielen können. Sie sagt, welche Hautveränderungen wir besonders im Auge behalten und von einem Dermatologen feststellen lassen sollten, ob eine Krankheit vorliegt.
Jetzt dem FITBOOK-Kanal bei Whatsapp folgen!
Krankheit? Hautveränderungen richtig einordnen – worauf es laut Dermatologin Dr. Emi Arpa ankommt
FITBOOK: Welche Arten von Hautveränderungen gibt es?
Dr. med. Emi Arpa: „Es gibt ganz viele verschiedene Krankheiten, die man einordnen kann. Wir haben die große Gruppe der Hautkrebssorten, die chronisch entzündlichen Erkrankungen, die immunologischen, die infektiösen und die allergischen. So kann man sich das ungefähr einteilen. Und dann gibt es natürlich je nach Hauterkrankung verschiedene Risikofaktoren.“
Warum vererbte Hautkrankheiten plötzlich schlimmer werden können
Wodurch werden Hauterkrankungen getriggert?
„Es gibt Hauterkrankungen, die sind genetisch bedingt. Die hat man quasi in sich und je nachdem, was man gerade für Lebensumstände hat oder welche Jahreszeit gerade ist, können sie getriggert werden. Eine Neurodermitis zum Beispiel wird im Winter eher schlechter und kann sich bei Stress exazerbieren (vorübergehend deutlich verschlechtern, d. Red.). Man weiß, dass Menschen, chronische Hauterkrankungen haben, eher dazu neigen können, dass diese Hauterkrankung plötzlich entfacht wird und dann auch potenziell schlimmer werden kann. Da muss man natürlich zum Hautarzt.“
Auch interessant: Wie sich Diabetes auf der Haut ankündigen kann
Dr. Emi Arpa: „Es kommt immer darauf an, wie die Ausgangsbedingungen sind“
Was sind die Haupt-Risikofaktoren für Erkrankungen der Haut?
„Wenn man einmal die Gruppe von Hautkrebs anschaut, dann definitiv die, die eine genetische Prädisposition haben, vielleicht schon jemanden mit Hautkrebs in der Familie haben oder die, die sehr viel in der Sonne waren oder auch ein paar Sonnenbrände in der frühen Kindheit hatten. Und dann gibt es je nach Hauterkrankung verschiedene Risikofaktoren. Beispiele: Ein Mensch, der Fußpilz hat, hat ein höheres Risiko, daraus eine Wundrose zu entwickeln. Ein Mensch, der mechanische Veränderungen an den Nägeln hat, hat ein höheres Risiko, überhaupt Hautpilz zu entwickeln. Es kommt also immer darauf an, wie die Ausgangsbedingungen sind und was daraus potenziell entstehen könnte.“
Hautveränderungen und Krankheit – »Rötungen, Schwellungen oder eine schnelle Ausbreitung sollten uns Sorgen machen
Welche Hautveränderungen sollten uns Sorgen bereiten?
„Hautveränderungen, die uns Sorgen machen sollten, sind jene, die vor allem Entzündungszeichen hervorrufen. Wie zum Beispiel Rötung, Schwellung oder auch eine schnelle Ausbreitung, dass es plötzlich da ist, vielleicht sogar mit Fieber einhergeht. Mit ‚plötzlich‘ meine ich Hautveränderungen, die sich über Stunden entwickeln können. Eine Gürtelrose oder eine Wundrose können beispielsweise plötzlich auftreten und über die Zeit immer stärker werden. Es kann auch sein, dass eine Hautveränderung über Tage immer intensiver wird und sich dann vollends ausbreitet.“

»Bei diesen Hautveränderungen müssen die Alarmglocken läuten

Von Tabuthemen bis Hautkrebs! Hautärztin Dr. Emi Arpa klärt auf

Dermatologin Dr. Emi Arpa: Ȇber diese Hauterkrankungen wird ungern gesprochen
Diese Hautveränderungen sind meistens unproblematisch
Bei welchen Hautveränderungen kann man entspannt bleiben?
„Also ich als Dermatologin kenne natürlich ganz viele Hautveränderungen, die komplett gutartig sind, wie eine kleine Warze usw. Aber man selbst kann das manchmal nicht so gut einschätzen. Wenn man sich unsicher ist, sollte man lieber nochmal in eine dermatologische Sprechstunde, meinetwegen auch Notfallsprechstunde gehen und das einmal abklären lassen. Das bedeutet übrigens nicht, dass man bei jedem Pickel sofort zu einem Hautarzt gehen muss oder die Notfallsprechstunde aufsuchen muss. Aber man muss bei bestimmten Hautveränderungen einfach daran denken, dass da vielleicht noch mehr dahinter stecken könnte. Wie zum Beispiel bei Hautkrebs oder auch Hautveränderungen, die infektiöser Genese sind, wie zum Beispiel eine Gürtelrose oder auch eine Wundrose.“
FITBOOK Experts ist unsere neue Videoreihe, in der Experten aus Medizin, Wissenschaft, Ernährung und Sport Fragen beantworten und nützliche Tipps geben.
Protagonistin unserer zweiten Staffel ist Dr. med. Emi Arpa, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie mit Spezialisierung auf ästhetische Dermatologie und Hautchirurgie. Bereits veröffentlicht haben wir Folgen zu:
– Potenziell schädliche Wirkstoffe in Hautpflege
– Woran man einen guten Dermatologen erkennt
– Besonders häufige Hauterkrankungen
Diese Woche erhalten Sie von Dr. Arpa noch Tipps zur optimalen Hautkrebsvorsorge.