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Der Grund, warum immer mehr Menschen unter 50 an Darmkrebs erkranken

Studie

Der Grund, warum immer mehr Menschen unter 50 an Darmkrebs erkranken

junge erwachsene darmkrebs: Illustration von Darmkrebs
Wer vermeiden möchte, (schon in jungen Jahren) an Darmkrebs zu erkranken, sollte auf seine Ernährung achtenFoto: Getty Images

Die Anzahl an Darmkrebs-Erkrankungen bei Menschen unter 50 Jahren steigen beunruhigend stark an. Wissenschaftler forschen emsig nach möglichen Gründen, um diesem alarmierenden Trend entgegenwirken zu können. Eine aktuelle Studie aus den USA liefert neue, wichtige Erkenntnisse.

Weltweit erkranken zunehmend mehr junge Erwachsene an Darmkrebs – eine Tendenz, die sich über mehrere Generationen wissenschaftlich nachverfolgen lässt. (FITBOOK berichtete).1 Eine Vermutung der Wissenschaftler: Veränderte Lebensstilfaktoren wie Ernährung, Maß der Bewegung oder Umweltverschmutzung könnten diese dramatische Entwicklung bedingen. Eine neue Studie, die auf einem Kongress der American Society of Clinical Oncology vorgestellt wurde, liefert nun neue Erkenntnisse, die diese Annahme nicht nur untermauern, sondern auch spezifizieren. So scheint insbesondere die Ernährung eine Rolle zu spielen, wenn es um die Entstehung von Darmkrebs bei unter 50-Jährigen geht.

Ablauf der Studie

Für ihre (noch unveröffentlichte) Studie rekrutierten die Wissenschaftler 170 Darmkrebs-Patienten, von denen 66 unter 50 Jahre und 104 Personen 60 Jahre oder älter waren. Als Kontrollgruppe dienten 49 gesunde Menschen (34 junge Erwachsene und 15 Senioren). Um mögliche Unterschiede zwischen den Darmkrebs-Erkrankungen von jungen Erwachsenen versus älteren Erwachsenen bestimmen zu können, nutzen die Forscher ein Verfahren namens Metabolomics (bzw. Metabolomik). Diese Methode ermöglichte „die Untersuchung von Abbauprodukten und Produktionsbausteinen unseres Körpers, um nach Unterschieden bei Darmkrebs bei jungen Menschen im Vergleich zu älteren Menschen, die an Darmkrebs erkrankt sind, zu suchen“, erklärt Studienautor Dr. Suneel Kamath von der Cleveland Clinic auf Nachfrage des Gesundheitsportals „Medical News Today“.

Metabolomics/Metabolomik
Das Max-Rubner-Institut (MRI) definiert Metabolomics wie folgt: „Der innovative methodische Ansatz von Metabolomics ist, dass hier nicht wie in der klassischen Analytik die absolute Konzentration einiger bekannter Metaboliten (Stoffwechselverbindungen) gezielt bestimmt wird (gerichtete Analyse), sondern dass mit einer Analyse eine möglichst umfangreiche Anzahl von Metaboliten, bekannte aber auch unbekannte, erfasst werden.“2

Stoffwechsel-Unterschiede bei jungen und älteren Erwachsenen mit Darmkrebs

Tatsächlich gelang es den Forschern, mithilfe ihrer Analyse verschiedene Stoffwechselprodukte zu identifizieren, deren Werte sich bei U50-Darmkrebs-Betroffenen von denen bei Ü60-Darmkrebs-Patienten unterschieden – darunter Zitrat und Cholesterin. Außerdem beobachteten sie bei jungen Erwachsenen mit Darmkrebs Veränderungen im Kohlenhydrat- und Proteinstoffwechsel, nicht aber bei den älteren, untersuchten Krebspatienten.3

Auch interessant: Frühe Symptome von Dickdarmkrebs bei jungen Erwachsenen

Auf rotes Fleisch und Zucker möglichst verzichten

Doch was sagen diese Veränderungen nun genau aus? Sie bekräftigen die Vermutung, dass Ernährung und Körpergewicht eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Darmkrebs in jüngeren Jahren spielen. So erläutert Dr. Kamath, dass „die Ergebnisse (der aktuellen Studie; A. d. R.) darauf hindeuten, dass eine Konzentration auf die Verringerung der Fettleibigkeit und eine Reduzierung des Verzehrs von rotem Fleisch und Zucker in unserer Ernährung bei der Krebsprävention helfen könnte, insbesondere bei Darmkrebs.“

Neue Behandlungsmöglichkeiten denkbar

Aus der Studie, deren Ergebnisse noch vorläufig sind, weil sie noch nicht von unabhängigen Experten geprüft wurden, lässt sich womöglich mehr ableiten als Ernährungsempfehlungen zur Krebsprävention. So glaubt Dr. Kamath daran, dass die Erkenntnisse seiner Arbeit dazu beitragen könnten, „Medikamente zu identifizieren, die auf bestimmte Aminosäurewege und andere Stoffwechselwege abzielen, um bessere Ergebnisse und Überlebenschancen für Menschen mit Darmkrebs zu erreichen.“ Er betont jedoch zugleich, dass diesbezüglich weitere Forschung nötig sei.

Quellen

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