
4. Juni 2025, 15:13 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Für viele von uns liegt die Coronapandemie gefühlt schon ewig zurück. Dabei treibt das Virus immer noch sein Unwesen, indem es weiterhin mutiert. Nun ist eine weitere Coronavariante namens NB.1.8.1 auf dem Vormarsch. Doch wie gefährlich ist sie?
Am 7. April 2023 sind die Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland ausgelaufen.1 Keine Maskenpflicht mehr, keine Abstandsregeln, keine Isolier-Vorgaben. Damit war die Coronapandemie nach rund drei Jahren offiziell zu Ende. Doch selbst gut zwei Jahre später können wir das Thema Corona nicht ganz abschreiben. Denn das Virus existiert immer noch – und es mutiert weiterhin. Dadurch sind potenziell gefährliche Varianten möglich. Jetzt breitet sich die Coronavariante NB.1.8.1 aus. Müssen wir uns auf einen neuen Pandemieausbruch gefasst machen? FITBOOK hat alle wichtigen Fragen und Antworten zusammengestellt.
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Übersicht
Was ist das Besondere an der Coronavariante NB.1.8.1?
Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) wurde die neue Coronavariante NB.1.8.1 in Deutschland erstmals in der 13. Kalenderwoche nachgewiesen. Also zwischen dem 24. und 30. März 2025.2 Zu diesem Zeitpunkt betrug ihr Anteil 3,57 Prozent an allen kursierenden Coronavarianten. Sechs Wochen später, in der 19. Kalenderwoche Mitte Mai, betrug der Anteil bereits 16,67 Prozent. Laut dem RKI ist die Coronavariante NB.1.8.1 von besonderer Bedeutung und wird laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Variante unter Beobachtung (VUM) eingestuft.
NB.1.8.1 zählt zu den sogenannten rekombinanten Varianten. Diese entstehen durch den Austausch von genetischem Material zwischen zwei Virusvarianten. Das passiert beispielsweise, wenn sich eine Person mit zwei verschiedenen Coronavarianten infiziert.3 Und so stammt NB.1.8.1 von der Virusvariante XDV.1.5.1 ab. Durch die genetische Veränderung bietet diese neue Coronavariante Übertragungsvorteile gegenüber anderen bereits zirkulierenden Varianten. Das macht sie potenziell ansteckender.
Wie gefährlich ist die neue Coronavariante?
Die WHO stuft die Variante als VUM (Variant under Monitoring) ein.4 Es handelt sich also um eine Variante unter Beobachtung. Dies ist die niedrigste der drei Risiko-Kategorien, die die WHO unterscheidet.5
- VUM: Variant under Monitoring (diese Varianten stehen unter Beobachtung)
- VOI: Variant of Interest (Virusvarianten, die auf ein neu auftretendes Risiko für die globale öffentliche Gesundheit hindeuten)
- VOC: Variant of Concern (Varianten, die ansteckender sind, schwere Erkrankungen verursachen und geringere Wirksamkeit von Impfstoffen zeigen)
Laut der WHO breite sich die Coroanvariante NB.1.8.1 im Vergleich zu anderen gleichzeitig zirkulierenden Varianten rasch aus. Allerdings zeige sie nur eine geringfügig höhere Immunflucht als die derzeit am weitesten verbreitete Variante LP.8.1. Immunflucht bedeutet, dass das Virus durch die Mutationen an den Spike-Proteinen der neutralisierenden Wirkung von Antikörpern etwas besser entgehen kann. Die Wahrscheinlichkeit, an dem Virus zu erkranken, ist somit etwas höher. Doch laut WHO liege das Erkrankungsrisiko im Rahmen früherer Varianten.
Zwar gibt es Berichte über einen Anstieg der Fallzahlen und Krankenhausaufenthalte in einigen Ländern mit dem höchsten Anteil an NB.1.8.1. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass die Schwere der Erkrankung im Vergleich zu anderen zirkulierenden Varianten höher ist. Somit kommt die WHO zu dem Schluss, dass nach aktuellem Erkenntnisstand keine höheren Risiken für die öffentliche Gesundheit bestehen würden als bei anderen zirkulierenden Coronavarianten.

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Wirken bestehende Corona-Impfungen gegen NB.1.8.1?
Auch, was die Wirkung der aktuellen Impfstoffe betrifft, äußert die WHO keine großen Bedenken. Man erwarte, dass die derzeit zugelassenen Covid-19-Impfstoffe gegen diese Variante wirksam bleiben und vor schweren Erkrankungen schützen.
Dies zeigten erste Studien an Mäusen, die mit aktuellen mRNA-Impfstoffen von Moderna und BionTech geboostert wurden.6 Bei Mäusen, die zuvor mit SARS-CoV-2-Varianten immunisiert worden waren, führte eine weitere Immunisierung mit monovalenten KP.2- oder monovalenten LP.8.1-mRNA-Impfstoffen zu ähnlichen oder geringfügig niedrigeren neutralisierenden Antikörper-Mengen gegen NB.1.8.1 – im Vergleich zur Immunisierung mit KP.2- oder LP.8.1-Antigenen.
Mit anderen Worten: Die bestehenden mRNA-Impfstoffe zeigen bei Mäusen eine ähnliche Wirksamkeit gegen die neue Coronavariante NB.1.8.1 wie gegen die derzeit weitverbreitete LP.8.1. Es ist stark davon auszugehen, dass dies auch bei Menschen der Fall ist.