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Mehr Impfstoff gegen Corona bei schwereren Menschen?

Bildung von ausreichend Antikörpern

Braucht man mehr Corona-Impfstoff, wenn man schwerer ist?

Impfstoff Corona schwerer: Eine Ärztin zieht eine Spritze mit einem Impfstoff gegen Corona auf
Wie viel Corona-Impfstoff steckt eigentlich in einer Dosis – und ist diese bei allen Menschen gleich groß?Foto: Getty Images

Wird die Dosis beim Impfstoff gegen Corona von Mensch zu Mensch – je nach Körpermasse – angepasst? Und erhalten Kinder oder ganz alte Menschen eine andere Menge? Ein Immunologe erklärt, worauf bei der Impfgabe geachtet wird.

Braucht man eigentlich mehr Impfstoff gegen Corona, wenn man schwerer oder größer ist? Diese Frage bewegt in der Pandemie viele Menschen. Der Gedanke dahinter: Bei einer größeren Körpermasse könnte mehr Impfstoff nötig sein, um die gewünschte Schutzwirkung gegen Corona zu erreichen. Ist das wirklich so?

Ist mehr Corona-Impfstoff nötig, wenn man schwerer ist?

„Nein“, meint Carsten Watzl. Er ist Immunologe am Leibniz-Forschungsinstitut an der Technischen Universität Dortmund (Nordrhein-Westfalen). „Generell wird bei allen erwachsenen Menschen die gleiche Dosis von 30 Mikrogramm geimpft. Ob man etwas beleibter ist oder ganz dünn, spielt für das Immunsystem keine Rolle“, sagt Watzl.

Warum aber genau 30 Mikrogramm? Der Experte erklärt: „Diesen Wert hat man anhand der klinischen Studien ermittelt und so ausgewählt, dass auch ältere mit schwächerem Immunsystem noch ausreichend geschützt sind“. Dass dies aber nicht immer der Fall ist, legte vor Kurzem eine Studie nahe (Mehr dazu lesen Sie hier).

Watzl fügt an, dass auch andere Impfstoffe nicht differenzierter dosiert würden. Außerdem würde eine differenzierte Impfstoffdosierung den logistischen Aufwand innerhalb der Impfkampagne womöglich unnötig in die Höhe treiben und das Tempo drosseln.

Wer bekommt wie viel Impfstoff gegen Corona?

Prinzipiell können Kinder schon recht früh eine Corona-Impfung erhalten. „Es laufen Studien, bei denen Kinder ab sechs Monaten gegen Corona geimpft werden“, so Carsten Watzl. Aktuell empfehlen die Experten der Ständigen Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Instituts (RKI) eine Impfung mit dem mRNA-Impfstoff von BioNTech. Derzeit ist für die Gruppe der 12- bis 17-Jährigen in der EU nur der mRNA-Impfstoff von BioNTech zugelassen.

Nach Ansicht der Stiko-Experten sollten Kinder mit Vorerkrankungen den mRNA-Impfstoff „Comirnaty“ von BioNTech/Pfizer erhalten. Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren, die an keinen Vorerkrankungen leiden, müssen nach Angaben der Experten nicht mit „Comirnaty“ geimpft werden, können es aber nach ärztlicher Aufklärung und auf individuellen Wunsch.

Kinder erhalten eine geringere Dosis an Impfstoff

Tatsächlich richtet sich die Dosis eines Corona-Impfstoffes nach dem Lebensalter. „In den Studien bekommen kleine Kinder ab sechs Monaten bis fünf Jahren 3 Mikrogramm. 5- bis 11-Jährige bekommen 10 Mikrogramm“, erklärt Carsten Watzl. Zum Vergleich: Erwachsene bekommen 30 Mikrogramm Impfstoff.

Auch interessant: Wie gefährlich ist ein „Covid-Arm“?

Reaktion des Körpers auf die Corona-Impfung

Klar, der Körper reagiert auf die Impfung gegen Corona – mal mehr, mal weniger. Viele merken nach dem Piks gar nichts. Andere haben mit Schüttelfrost, Fieber und anderen grippeähnlichen Symptomen zu kämpfen. In der Regel verläuft die Reaktion milde. Sie kann jedoch bei der zweiten Impfung stärker auftreten.

Dennoch sollte man auf keinen Fall auf den zweiten Piks verzichten, warnt Carsten Watzl in einem Interview mit FITBOOK. Watzl sagt auch, dass bei schwerst Kranken, sehr gebrechlichen älteren Menschen und Palliativpatienten die behandelnden Ärzte abschätzen, ob eine Impfung gegen Corona ohne Risiko möglich ist. „Hier könnten mögliche Impfreaktionen geschwächte Patienten zu sehr gesundheitlich belasten.“

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