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Diätplan nach Genen

Was bringen DNA-Analysen für eine personalisierte Ernährung?

DNA-basierte Ernährung
DNA-Analysen sollen dabei helfen herauszufinden, welche Ernährung am besten zum eigenen Stoffwechsel passt – das zumindest versprechen die Anbieter Foto: iStock/aydinozon
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FITBOOK Redaktion

15.11.2021, 06:07 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Jeder Mensch ist anders – und das zeigt sich auch bei der Ernährung und ihren Auswirkungen auf den Körper. Manche Firmen bieten deshalb Ernährungspläne an, die die persönliche DNA berücksichtigen, um ihren Kunden zum Wunschgewicht zu verhelfen. Aber funktioniert das?

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Wie der eigene Körper in Bezug auf Ernährung funktioniert, davon haben viele Menschen eine grobe Ahnung: Manche wissen, dass sie Hülsenfrüchte schlecht vertragen, andere wiederum verspüren zu ganz bestimmten Uhrzeiten Heißhunger-Attacken. Doch wie wäre es, wenn man detailliert wüsste, wie der eigene Körper tickt, was man gut verstoffwechselt und mit welchen Lebensmitteln man Schwierigkeiten hat? Es gibt einige Firmen, die solche Erkenntnisse versprechen. Sie bieten Pläne für eine Ernährung auf Basis von DNA-Analysen an. Oft werben sie mit dem Versprechen, dass Anwenderinnen und Anwender so ihrem Wunschgewicht näher kommen.

Ein solch individueller Ansatz spreche damit natürlich auch Menschen an, bei denen andere Wege zur Gewichtsabnahme bislang nicht funktioniert hätten, heißt es von der Verbraucherzentrale Bremen. Ganz nach dem Motto: Jetzt muss es endlich funktionieren, schließlich wurde der Plan eigens für mich gemacht.

DNA-Analyse kann Hinweise auf den persönlichen Stoffwechsel geben

Die Anbieter einer DNA-basierten Ernährung argumentieren, dass Körper in ihren Bedürfnissen und Eigenschaften ganz unterschiedlich beschaffen seien. Folgt man dieser Logik, stoßen allgemeine Ernährungsempfehlungen zwangsläufig an ihre Grenzen. „Man kann nicht erfühlen, was für den eigenen Körper gut funktioniert – abgesehen von offensichtlichen Symptomen wie Bauchschmerzen“, sagt Olaf Schneider, Geschäftsführer und Gründer von Cerascreen, das Selbsttests anbietet.

Vor diesem Hintergrund seien DNA-Analysen aufschlussreich, sagt Schneider. Etwa um herauszufinden, wie gut man Proteine, Fette oder Kohlenhydrate verstoffwechseln könne. So kann sich beispielsweise herausstellen, dass Quark am Morgen für den eigenen Körper die bessere Wahl ist als ein Brötchen.

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Ist der Stoffwechsel wirklich von den Genen abhängig

In Genen sind nicht nur körperliche Merkmale wie Augen- oder Haarfarbe festgeschrieben, sondern auch Informationen über Stoffwechsel oder Hunger- und Sättigungsgefühl hinterlegt. So ist etwa bekannt, dass das sogenannte FTO-Gen in bestimmten Ausprägungen das Risiko für Übergewicht erhöhen kann. DNA-Analysen nehmen solche Gene in den Blick. Doch viele Fragen sind noch offen.

„Es ist vollkommen richtig, dass Menschen Gen-Variationen aufweisen, die sich unterschiedlich auf den Stoffwechsel auswirken können“, sagt Annabel Dierks von der Verbraucherzentrale Bremen. Die Wissenschaft sei bei diesem Thema jedoch noch nicht weit genug. „Es gibt vieles, was noch gar nicht entdeckt oder wissenschaftlich ausreichend belegt wurde.“

Anbieter von Gentests können sich folglich nur eine Auswahl an Gen-Variationen herauspicken, um sie zu testen und Empfehlungen abzuleiten. Ob das den Körper in seiner Gesamtheit abbilden kann, lässt sich infrage stellen.

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Wie viel kosten DNA-Analysen für eine individuellere Ernährung?

Die Kosten für einen Stoffwechsel-Test bei Anbietern wie Cerascreen, Lykon, Slim Key oder CoGap liegen je nach Anbieter bei rund 150 bis 350 Euro. Wie der Preis ausfällt, hängt auch davon ab, ob ein persönliches Ernährungscoaching inbegriffen ist oder man lediglich einen Bericht samt Ernährungsempfehlungen erhält.

Die Anbieter unterscheiden sich auch in Bezug auf die analysierten Stoffwechsel-Gene und der Einteilung in Typen.

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Lebensstil bleibt dennoch ein wichtiger Faktor

Doch selbst wenn man sich für eine angepasste Ernährung auf Basis seiner DNA entscheidet, der Lebensstil spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, ob die gewünschten Kilos verschwinden. „Fehlende Bewegung etwa lässt sich nicht uneingeschränkt durch die Ernährung kompensieren“, sagt Cerascreen-Geschäftsführer Schneider. Man muss demnach auch bereit sein, an seinem Verhalten etwas zu ändern.

Am Ende führt vielleicht doch eine klassische Ernährungsberatung eher zum Ziel. Letztlich sei auch diese individualisiert, heißt es von der Verbraucherzentrale Bremen. Es gebe ein Vorgespräch, es werde ein Ernährungsprotokoll geführt und Vorlieben würden in die Beratung einbezogen.

Mit Material von dpa

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