Die Gedanken kreisen ständig um Pizza, Pommes oder Burger? Dann ab zum Sport! Laut einer neuen Studie lässt sich Heißhunger auf Fettiges am besten mit intensivem Training besiegen.
Mit welcher Methode lässt sich Heißhunger auf Ungesundes verlässlich besiegen? Die Antwort ist denkbar einfach: Sport! Zumindest vergeht laut einer neuen Studie Ratten der Appetit auf fetthaltiges Futter, nachdem Forscher die Nager zuvor auf ein Laufband geschickt hatten. Der Vorteil: Jeder kann sofort ausprobieren, ob dieser „Trick“ auch bei einem selbst funktioniert.
Übersicht
Wie lässt sich heftiges Verlangen kontrollieren?
Die Gier nach Junk-Food kann zermürbend sein. So ist der Psychologie ein bestimmtes Phänomen bekannt, das als „Inkubation des Verlangens“ bezeichnet wird. Dieses besagt: Je länger man auf etwas verzichtet, nach dem man sich sehnt, desto schwieriger wird es, den Wunsch danach zu ignorieren – wie in diesem Fall das Verlangen nach fettigem Essen. Es braucht also Methoden, die Menschen in schwierigen Situationen zu unterstützen, nicht wieder in ungesunde Ernährungsmuster zurückzufallen. Inwieweit Sport dabei helfen kann, offenbart jetzt eine neue Studie der Washington State University, die aktuell in der Zeitschrift „Obesity“ veröffentlicht wurde.1
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Studie mit Ratten gibt Aufschluss, wie sich Heißhunger auf Fettiges besiegen lässt
Ein gesundes Gewicht halten zu können, ist auch Kopfsache, weiß Studienleiter Dr. Travis Brown. Doch reine Willenskraft hilft oft nur bedingt. Lässt sich Heißhunger auch anders austricksen? Um das herauszufinden, brachten er und sein Team 28 Ratten bei, einen Hebel zu aktivieren, welcher bei Betätigung ein fetthaltiges Futter-Pellet herausgab und ein Licht- und Tonsignal erzeugte. Die Forscher teilten die Ratten dann in zwei Gruppen auf: Eine durchlief ein intensives Trainingsprogramm auf dem Laufband; die andere durfte sich so viel oder wenig bewegen, wie sie wollte. Beide Rattengruppen wurden zudem 30 Tage lang auf eine knallharte Diät gesetzt. Anschließend kam der Hebel zurück, der auf Drücken allerdings nur noch mit Licht und Ton reagierte und ihnen die Pellets verwerte.
Während die trainingsfreien Ratten verzweifelt den Hebel drückten, um vielleicht doch an ein fettiges Pellet zu gelangen, blieben die Laufband-Ratten überraschend gelassen. Für die Forscher ein klares Zeichen, dass die intensive Bewegung ihr Verlangen nach den Fett-Snacks stark reduziert hat.
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Macht Essen so süchtig wie Drogen?
Ob Essen so süchtig machen kann wie Drogen, gilt als nicht abschließend geklärt. „Niemand macht Binge-Eating mit Brokkoli“, merkt Brown in einer Universitätsmitteilung an.2 Und dennoch ist nachgewiesen, dass zum Beispiel Werbung für Fast Food starke Reize im menschlichen Gehirn auslöst. „Einen Weg zu finden, diese Auslöser zu kontrollieren, könnte vielen Menschen zugutekommen, die versuchen, Gewicht zu verlieren und Fettleibigkeit zu vermeiden.“
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Hilft Sport gegen Junk-Food-Craving? Ausprobieren!
„Bewegung ist in vielerlei Hinsicht vorteilhaft: Sie hilft bei Herzkrankheiten, Fettleibigkeit und Diabetes. Training könnte auch dabei helfen, Heißhunger auf fettige Speisen zu besiegen“, schließt Brown. Ob sich seine Rattenstudie auf den Menschen übertragen lässt, kann jeder mit einem simplen Selbstversuch ganz einfach nachprüfen.
Quellen
- 1. Brown TE, Kirkpatrick GE, Dinges J, et al. (2022). Acute high‐intensity interval exercise attenuates incubation of craving for foods high in fat. Obesity .
- 2. Washington State University. (2022). Intense exercise while dieting may reduce cravings for fatty food.