In welchem Reifegrad man die Banane am liebsten genießt, ist selbstverständlich Geschmacksache. Immer wieder wird jedoch behauptet, dass sich ihr Nährstoffgehalt mit steigendem Reifegrad erhöhe. Stimmt das?
Bananen enthalten nicht nur viele Nährstoffe, sie sind auch gut für die Verdauung und können gegen Bauchschmerzen helfen. Dass Bananen gesund sind, steht also nicht außer Frage – nicht umsonst gibt es unter Sportler*innen viele Liebhaber der gelben Beere. Ja, richtig gelesen! Weil ihre Samen von Fruchtfleisch umgeben sind, ist die Banane ist botanisch gesehen tatsächlich eine Beere. Bei den Vorlieben für den Reifegrad scheiden sich die Geister: Manche essen sie ausschließlich gelb (auf keinen Fall einen braunen Fleck!), anderen kann sie gar nicht dunkel genug sein. Aber sind braune Bananen gesund? Enthalten sie mehr Nährstoffe als Gelbe oder gar Grüne? FITBOOK ist der Frage nachgegangen, ab welchem Reifegrad die Banane am „gesündesten“ ist.
Übersicht
Enthaltene Nährstoffe
Bananen enthalten neben viel Kalium, Magnesium und Vitamin B6 reichlich Pektin, was die Verdauung unterstützt. Gegen Sodbrennen und vergleichbare säurebedingte Magenbeschwerden sind Bananen eine softe und arzneimittelfreie Lösung und das enthaltene Tryptophan, eine Vorstufe des Glückshormons Serotonin, stimmt uns fröhlich. Die Banane ist also ein richtiges Kraft- und Gute-Laune-Paket. Doch macht es in Sachen Nährstoffe einen Unterschied, welche Farbe isst?
Sind braune Bananen gesünder als gelbe?
„Nein, es macht absolut keinen Unterschied“, sagt Ernährungswissenschaftler Sven-David Müller gegenüber FITBOOK. „Weder der Kalium- noch der Magnesium-Gehalt verändert sich beim Übergang von Grün über Gelb nach Braun.“ Das einzige, was sich verändere, sei der Geschmack: Reife Bananen sind wesentlich süßer und weicher. Dass immer wieder gerne behauptet werde, dass sich vor allem der Vitamin-C-Gehalt mit steigender Reife erhöhe, hält der Ernährungsprofi für ein hartnäckiges Märchen. Außerdem sei der relativ geringe Anteil an Vitamin C in der Banane ohnehin zu vernachlässigen. „Jeder soll die Banane in dem Zustand essen, in dem sie ihm am besten schmeckt!“, findet Müller.
Vorsicht bei noch sehr grünen Bananen
Was der Ernährungswissenschaftler allerdings nicht empfiehlt: die Banane im noch grünen Zustand zu verzehren. „Grüne Bananen sind schwer verdaulich. Und sie können noch leichte Gifte enthalten, die sich erst durch die Reifung neutralisieren.“ Beim anderen Extrem – der komplett braunen Banane – hat bereits der Gärungsprozess begonnen. Bedenklich ist das unserem Experten zufolge keineswegs. Die Grenze für Vergorenes ist bekanntermaßen der eigene Geschmack.
Übrigens schlage sich die Umwandlung von Stärke auf Zucker, welche beim Reifungsprozess vonstattengeht, ebenfalls nicht sonderlich auf die Kalorienbilanz aus. „Die Banane ist ein Naturprodukt, das Schwankungen unterlegen ist. Niemand kann wissen, wie viele Kalorien oder Nährstoffe genau in der Frucht sind, die man gerade in den Händen hält.“
Die gesündeste Banane ist an der Staude ausgereift
Bananen, die hierzulande in den Handel kommen, werden grundsätzlich unreif geerntet. Nach dem Import (und im konventionellen Anbau der Behandlung mit Anti-Schimmel-Mitteln, also Hände waschen nach dem Schälen!) kommen die Früchte in künstliche Reifekammern. Dieser unnatürliche Prozess hat Müller zufolge tatsächlich Auswirkungen: „Dürfen Bananen an ihrer Staude ausreifen, sind sie wesentlich nährstoffreicher und damit gesünder als jene Früchte, die es in Europa zu kaufen gibt.“ Sein Tipp: „Wer gerade Urlaub in jenen Ländern macht, in denen die Banane wächst, sollte einfach einmal extra zugreifen.“