Im vergangenen Jahr haben sich laut einer aktuellen Veröffentlichung des Robert Koch-Instituts alarmierend viele Deutsche mit dem Hantavirus infiziert. Die Krankheit kann schwere Folgen auf die Nierengesundheit haben. Wer besonders gefährdet ist und was man sonst wissen sollte.
Über den Kontakt mit befallen Nagetieren, genauer gesagt mit deren Ausscheidungen, kann sich der Mensch mit dem Hantavirus anstecken. Klingt – vor allem wohl für Stadtmenschen – sehr abstrakt. Dennoch zählte das Robert Koch-Institut (RKI) im Jahr 2017 bundesweit rund 1.713 Fälle von Neuinfektionen, wie in seinem aktuellen Epidemiologischen Bulletin nachzulesen ist.
Es gibt unterschiedliche Hantaviren
Weltweit gibt es verschiedene Typen von Hantaviren. Zwar gelten die in Mitteleuropa vorkommenden als vergleichsweise weniger gefährlich, trotzdem können sie einen lebensbedrohlichen Krankheitsverlauf nehmen. Überträger sind Mäuse und Ratten, die dem Virus als Wirt dienen. Deren Speichel und Ausscheidungen bleiben mehrere Tage lang infektiös und können sich auf den Menschen übertragen. Wie das RKI erklärt, genügt das Einatmen kontaminierter Luft, etwa durch aufgewirbeltes Laub und Staub. Wer viel im Garten arbeitet oder im Wald spazieren geht, ist entsprechend besonders gefährdet.

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Krankheitsbild nicht eindeutig
Die ersten Symptome treten nach zwischen zwei und vier Wochen auf und sind – mit hohem Fieber, Kopf-, Bauch- und Gliederschmerzen – zunächst unspezifisch. Mit der Zeit kann es jedoch zu Organversagen kommen, typisch ist der Befall der Nieren. Eine sichere Diagnose kann der Arzt mittels einer Blutuntersuchung stellen. Die Krankheit lässt sich nur symptomatisch behandeln. In fortgeschrittenen und schweren Fällen muss unter Umständen Nieren- oder Lungenfunktion unterstützt werden.

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Das Wetter ist schuld
Die Häufigkeit der Ausbrüche in Deutschland hängt dem Bericht zufolge von der Dichte der infizierten Rötelmäuse ab und diese vor allem vom Wetter. „Die Witterungsbedingungen des nachfolgenden Winters haben zudem einen Einfluss darauf, wie viele paarungsfähige Tiere überleben und das folgende Jahr (‚Ausbruchsjahr‘) erreichen.“ Auch der Laubwald-Anteil, oder anders gesagt die Verfügbarkeit an Nahrung, sei von Bedeutung. Noch mehr Fälle als im vergangenen Jahr gab es zuletzt 2012. Damals waren es rund 2825 Infizierte.