Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für Fitness, Gesundheit und Ernährung
WHO warnt

Invasive Gruppe-A-Streptokokken-Infektion auf dem Vormarsch

Vater beobachtet Arzt bei Untersuchung seines Sohns
In der Regel lösen Streptokokken-Infektionen nur milde Erkrankungen aus. Foto: Getty Images
FITBOOK Logo
FITBOOK Redaktion

14.12.2022, 04:53 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Angesichts des Anstiegs schwerer Erkrankungen bei Kindern nach einer Streptokokken-Infektion ruft die WHO zur Wachsamkeit auf. Offenbar stellt sich durch die langen Pandemie-Beschränkungen nun ein Nachholeffekt ein.

Artikel teilen

Die Weltgesundheitsorganisation WHO und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC haben angesichts einer Häufung schwerer Erkrankungen von Kindern nach Infektionen mit A-Streptokokken zur Wachsamkeit aufgerufen. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung hervor.

Invasive Gruppe-A-Streptokokken-Infektion: Europaweiter Anstieg

Frankreich, Irland, die Niederlande, Spanien, Schweden und Großbritannien hatten demnach für 2022 einen Anstieg von Fällen der als iGAS (invasive Gruppe-A-Streptokokken-Infektion) bezeichneten schweren Erkrankung bei Kindern im Alter unter 10 Jahren gemeldet.

Gleichzeitig seien auch mehrere Todesfälle in dieser Altersgruppe im Zusammenhang mit den Streptokokken-Infektionen bekannt geworden. In Großbritannien und Frankreich sei die Zahl der schweren Erkrankungen um ein Vielfaches höher als im Vergleichszeitraum vor der Pandemie, hieß es in der Mitteilung weiter.

Auch interessant: Infekte, die Kinder besonders häufig treffen

In der Regel nur milde Erkrankungen

Eigentlich lösen Streptokokken-Infektionen in der Regel nur milde Erkrankungen aus, wie beispielsweise Scharlach, und sind durch Gabe von Antibiotika gut zu behandeln. Doch in seltenen Fällen kann es zu schweren Komplikationen kommen. Vorläufigen Erkenntnissen zufolge gehen die WHO-Experten nicht davon aus, dass der Anstieg durch eine neue Variante der A-Streptokokken ausgelöst wurde. Auch Antibiotika-Resistenz sei wohl nicht die Ursache.

Stattdessen gilt als wahrscheinlich, dass die Häufung damit zu tun hat, dass die Infektionen mit A-Streptokokken durch die Kontaktbeschränkungen in der Pandemie geringer waren. Nun stelle sich eine Art Nachholeffekt ein. Zu einer größeren Zahl schwerer Erkrankungen könne es auch kommen, weil derzeit viele andere Viren zirkulieren, die in Verbindung mit den Streptokokken die Erkrankungen verstärkten.

Auch interessant: Infektionen nehmen zu – was macht das RS-Virus so unberechenbar?

Mehr zum Thema

Ärzte und Öffentlichkeit mit Kampagnen aufklären

Obwohl die WHO-Experten das Risiko für die Allgemeinheit bisher als gering einschätzen, rieten sie allen europäischen Ländern, auf eine ähnliche Entwicklung zu achten. Gesundheitsbehörden sollten in Erwägung ziehen, Ärzte und die Öffentlichkeit mit Kampagnen über die iGAS-Erkrankung zu informieren. Eltern und Erziehungsberechtigte sollten über besorgniserregende Symptome in Kenntnis gesetzt werden. Auch zu Tests, Corona- und Grippeimpfungen wurde geraten.

Zu den alarmierenden Anzeichen zählen laut „Pharmazeutischer Zeitung“:

  • verschlechternder allgemeiner Gesundheitszustand
  • Appetitverlust
  • Anzeichen von Dehydrierung
  • Fieber
  • starke Müdigkeit oder Gereiztheit
  • schweres Atmen
  • Zunge, Lippen oder Haut laufen blau an

Die Länder sollten „ihre Wachsamkeit erhöhen, vor allem wenn Atemwegserkrankungen hervorrufende Viren bei Kindern weitverbreitet sind“, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge.

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FITBOOK und sein/ihr Internet-Angebot: www.fitbook.de

FITBOOK erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.