30.05.2021, 07:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Mit Kopfschmerzen aufzuwachen, ohne in der Nacht zuvor Alkohol getrunken zu haben, ist ein unangenehmer Start in den Tag. Zumal die Betroffenen in der Regel nicht wissen, woran es liegt. FITBOOK hat bei Experten nachgefragt.
Gut schlafen, ausgeschlafen den Tag beginnen und mit Energie die anstehenden Aufgaben bewältigen – das möchte jeder. Doch was tun, wenn das erste Gefühl am Morgen ein dröhnendes Pochen im Kopf ist? FITBOOK hat mit dem Schlaf- und Allgemeinmediziner Dr. med. Michael Feld über mögliche Ursachen gesprochen.
Übersicht: Mögliche Ursachen für Kopfschmerzen am Morgen
Falsche Liegeposition
Ist möglicherweise Ihr Kopfkissen zu groß? Wenn die Schultern nicht richtig einsinken können, verspannen sich schnell mal der Nacken und obere Rücken. Morgendliche Kopf- sind häufig also Verspannungsschmerzen und entsprechend ein neues Kissen oder eine festere Matratze, die den Körper mit seinem ganzen Gewicht gut stützt, die Lösung.
Andere orthopädische Probleme
Natürlich kann man sich auch mal verlegt oder einen Zug abbekommen haben, beispielsweise durch einen Ventilator oder heftigen, kalten Wind. Ebenso, wenn Sie sich verrenkt haben, kann Ihnen ein Orthopäde oder Physiotherapeut helfen.
Zähneknirschen
Zähneknirscher dürften morgendliche Kopfschmerzen ebenfalls kennen, da auch das Aufeinanderpressen und Malmen der Zähne schwere Verspannungen auslösen kann, und zwar im Bereich des Kiefers. Und die ziehen in Schläfe und Kopf. Zahnärzte fassen solche Beschwerden als Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) zusammen und können Ihnen die (unbewusste) Angewohnheit übrigens ansehen: an dunklen Abriebspuren auf den Zähnen. Es kann in solchen Fällen sinnvoll sein, sich eine Aufbissschiene anpassen zu lassen und zusätzlich mit Meditations- und Entspannungsmaßnahmen gegen die Angewohnheit vorzugehen, denn: Knirschen ist in aller Regel stressbedingt.
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Schnarchen
Manche Schnarcher erreichen mehr als 60 Dezibel, wie uns der Schlafmediziner berichtet. Dabei können so heftige Vibrationen entstehen, dass man mit Kopfschmerzen aufwacht. Vor allem können Schlafapnoiker betroffen sein – also die etwa vier Prozent der Schnarchenden, die aufgrund von Atemaussetzern aus dem Schlaf aufschrecken. Schlafapnoe bedeutet starken Stress für den Körper. Der Schrecken weckt den natürlichen Überlebensinstinkt, weshalb es zu einem Adrenalinausstoß kommt. Die Muskeln werden aktiviert und der Blutdruck steigt – die Betroffenen finden deshalb schlecht wieder zur Ruhe.
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Hoher Blutdruck
Normalerweise soll die „Nachtruhe“ auch dem Herzen eine kleine Verschnaufpause gönnen und die Herzfrequenz im Schlaf entsprechend zehn Schläge heruntergehen. Wenn nachts irgendeine Form von Stress entsteht – durch Lärm, einen Schreck (wie z. B. einen Anruf) oder psychische Sorgen –, kann dieses Absinken des Blutdrucks gestört werden. Die Folge wieder: morgendliche Kopfschmerzen.
Experte im Gespräch Mögliche krankhafte Auslöser von nächtlichem Schwitzen
Experten zu Bruxismus Faktoren, die Knirschen begünstigen
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Vorerkrankungen oder Allergien
Wenn sie nur selten auftreten, sind morgendliche Kopfschmerzen laut Dr. Feld meist harmlos. Oft haben sie kurzfristige Ursachen, wie Flüssigkeitsmangel oder stickige Luft, sprich Sauerstoffmangel im Schlafzimmer. Es können aber auch verschiedenste Vorbelastungen dahinterstecken – etwa eine nächtliche Unterzuckerung durch Diabetes oder eine (z. B. Hausstaub-)Allergie. Wenn Sie über einen längeren Zeitraum immer wieder mit Kopfschmerzen aufwachen, sollte Sie diese mit einem Arzt abklären.