Haarausfall kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen auftreten und verursacht in vielen Fällen großen Leidensdruck. Chemische Mittel, die zwar in vielen Fällen wirksam sind, bringen häufig unerwünschte Begleiterscheinungen mit sich. FITBOOK hat sich über natürliche Mittel wie Basilikum-Extrakt informiert.
Vorab sollte man wissen: Wenn sich pro Tag bis zu 100 Haare in der Haarbürste verirren, ist das ganz normal. Erst wenn sehr viele Haare ohne äußeres Einwirken verloren gehen (z.B. jeden Morgen auf dem Kissen liegen), hat man es womöglich mit Haarausfall zu tun. Und auch das ist nicht automatisch etwas Krankhaftes oder Grund zur Sorge.
Haarverlust kann verschiedene Ursachen haben
Viele Menschen verlieren Jahreszeiten bedingt mehr Haare (typischerweise im Frühjahr oder Herbst) oder auch als Folge von körperlichem oder seelischem Stress. Bei Letzterem spricht man von diffusem Haarausfall. Dieser kann nachlassen, wenn man seine Lebensgewohnheiten verändert und u.a. auf eine ausgewogene, nährstoff- und vitaminreiche Ernährung achtet.
Der häufigste Grund für lichter werdendes Haar im Alter sind hormonelle Umstellungen. Man spricht von erblich bedingtem (bzw. anlagebedingtem oder hormon-erblichem) Haarausfall. In dem Zusammenhang wird v.a. die Bedeutung von Dihydrotestosteron (DHT) diskutiert, einem Folgeprodukt von Testosteron.

Haarwuchsmittel haben oft Nebenwirkungen
Der Therapieerfolg von erblich bedingtem Haarausfall hängt von der Art/Schwere der Veranlagung ab. Es gibt verschiedene arzneilich wirksame Mittel, die meist einen entscheidenden Nachteil haben: Hat man einmal mit der Behandlung begonnen, muss man die ein Leben lang fortführen. Das liegt daran, dass sich die Kopfhaut an den Wirkstoff (z.B. den sogenannten Kaliumkanalöffner Minoxidil) gewöhnt.
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Basilikum – Heilkraut gegen Haarausfall?
Wer mit Chemie gar nicht erst anfangen möchte, dürfte Hoffnung in Hausmittel setzen. Beispielsweise in die Gewürzpflanze Basilikum. Basilikum-Extrakt soll wie ein natürlicher 5-Alpha-Reduktasehemmer wirken. Das bedeutet, dass er das Enzym 5-Alpha-Reduktase hemmt und dadurch die Umwandlung von Testosteron in das Folgehormon DHT blockieren kann.
Über Basilikum gegen Haarausfall hat u.a. das „Sat1 Frühstücksfernsehen“ berichtet. Dort hieß es zudem, dass Basilikum aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe die Haarwurzel stimulieren und dadurch Haarverlust entgegenwirken könne. Die Rede ist von den Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen, die das aromatische Kraut zu einer gesunden Küchenzutat machen.
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Hautarzt bestätigt Effekt
Ärzte würden direkt mit der Chemiekeule schwingen? Nicht unbedingt. Der Münchener Dermatologe Dr. Timm Golüke bestätigt, dass Hausmittel und natürliche Produkte eine gewisse Wirkung bei Haarausfall zeigen können. So auch Basilikum.
Konkret würde er durchblutungsfördernde Stoffe empfehlen, „beispielsweise koffein- oder gingkohaltige Lösungen“, erklärt er im Gespräch mit FITBOOK. Gleichwohl vielversprechend sei der Einsatz von Kigelia Africana (bei uns als Frucht des sogenannten Leberwurstbaums bekannt). Es ist neben Farnextrakt, Zimt, Hyaluronsäure, Ginko und Koffein auch im „Hairserum“ von Golükes Firma „Royal Fern“ enthalten.

Schaden wird es sicherlich nicht, Basilikum-Extrakt auf der Kopfhaut anzuwenden – vorausgesetzt natürlich, man ist nicht gegen das Kraut allergisch. Als natürliches Mittel für volleres, glänzendes Haar und/oder dichtere Wimpern und Augenbrauen ist es übrigens auch im Beauty-Bereich beliebt.
Basilikum-Extrakt gibt es in gut sortierten Reformhäusern und Drogerien oder online zu kaufen. Die Anwendung ist unkompliziert: Eine Menge von etwa drei Pipettenspitzen in die Kopfhaut einmassieren und das Haar anschließend durchkämmen, das Ganze ruhig dreimal pro Woche. An Wimpern und Augenbrauen genügen logischerweise kleinere Mengen und das Auftragen mit den Fingern.
Manchmal ist ein Arztbesuch angeraten
Hausmittel auszuprobieren, ist bei einer moderaten Form von Haarausfall sicherlich einen Versuch wert. Bei plötzlichem, auffällig starkem Haarverlust oder kreisrundem Haarausfall sollte eine Praxis für Dermatologie aufgesucht werden – schlimmstenfalls steckt eine krankhafte Ursache dahinter. Eine Haarwurzelanalyse und ggf. weiterreichende Untersuchung verschafft Klarheit.