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Sonnenhormon

Vitamin-D-Produktion – reicht die Sonne jetzt noch aus?

Reicht die Sonne jetzt noch aus für die Vitamin-D-Produktion?
Es ist kalt geworden! Doch reicht die Sonne eigentlich noch aus, um in der Haut Vitamin D zu produzieren? Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

16.10.2023, 11:16 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Vitamin D schützt vor altersbedingtem Knochenschwund, stärkt das Immunsystem und es gibt sogar Hinweise, dass eine gute Versorgung der Bevölkerung mit dem Hormon jährlich Zigtausende Krebstote verhindern könnte. Für die Stimulation der körpereigenen Vitamin-D-Produktion ist der Sonnenstand entscheidend. FITBOOK sagt, ob dieser zum jetzigen Zeitpunkt noch ausreicht – und ab wann man das Vitamin von außen zuführen muss.

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Kühl ist es geworden, der Sommer hat sich zweifellos von uns verabschiedet. Trotzdem gibt es natürlich die Tage, an denen wir im kühlen Wind oder an einem geschützten Plätzchen in der Sonne sitzen können. Das ist herrlich! Aber reicht die Sonne in der angebrochenen kalten Jahreszeit auch aus, um lebenswichtiges Vitamin D zu bilden? Wenn Sie sich in Deutschland befinden, lautet die Antwort zum jetzigen Zeitpunkt leider: Nein. Doch woran liegt das genau?

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Bedeutung von Vitamin D für die Gesundheit

Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, welches lebensnotwendig ist und vom Körper selbst produziert werden kann. Die Funktionen reichen von der Stärkung des Skeletts und Immunsystems über ein – bei guter Versorgung – herabgesetztes Demenzrisiko bis hin zu einer (wissenschaftlich noch nicht vollständig belegten) Risikoreduktion für fortgeschrittene Krebserkrankungen. Mehr zu Funktion und Bedarf von Vitamin D lesen Sie hier.

Der Mensch kann Vitamin D auf zweierlei Wege aufnehmen: Über die Nahrung – enthalten ist es etwa in Rinderleber, Butter, Hühnereiern oder den Fischsorten Hering, Lachs oder Makrele – sowie über die Haut. Denn scheint die Sonne auf unsere Haut, wird dort die körpereigene Produktion von Vitamin D angeregt – diese Tatsache hat ihm auch den Beinamen „Sonnenhormon“ eingebracht. Voraussetzung für diese körpereigene Produktion ist nicht alleine die Tatsache, DASS die Sonne scheint – sondern auch die Intensität ihrer Strahlung, welche sich mit den Jahreszeiten verändert.

Einfallswinkel der Sonne von 42 Grad entscheidend für Vitamin-D-Produktion

Entscheidend für die Bildung von Vitamin D über die Haut sind die UV-B-Strahlen im Sonnenlicht. Sie durchdringen die oberen Hautschichten, bevor sie über verschiedene Zwischenschritte die Produktion von Vitamin D (genauer gesagt: D3) in Gang setzen.

Was man verstehen muss: Je flacher dieser Winkel, mit dem die Sonnenstrahlen auf uns treffen, desto länger ihr Weg durch die Ozonschicht, wodurch ein Teil der wichtigen UV-Strahlung absorbiert wird, also verloren geht.

Unsere Haut kann Vitamin D erst bilden, wenn die Sonnenhöhe (also der Höhenwinkel über dem Horizont) 42 Grad oder mehr beträgt. Übertragen auf Deutschland und den Breitengrad, auf dem wir uns befinden, bedeutet das: Zwischen Mitte Oktober und Ende März ist der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen in Deutschland auch zur Mittagszeit zu „flach“, um die Vitamin-D-Produktion in der Haut anzuregen. Völlig unabhängig davon, wie sehr die Sonne in diesem Zeitraum wärmt.

Findet eine Vitamin-D-Produktion statt? Einfache Faustregel verrät es

Als Faustregel gilt: Ist mein Schatten länger als meine Körpergröße, findet keine bzw. keine nennenswerte Vitamin-D-Produktion in der Haut statt. Noch einmal: Diese Regel gilt völlig unabhängig davon, ob die Sonne ein warmes Gefühl auf die Haut zaubert, oder nicht…

Es liegt einfach daran, dass Deutschland auf den „falschen“ Breitengraden liegt: nämlich zwischen dem 47. und dem 55. Breitengrad nördlich des Äquators sowie dem 6. und dem 15. Längengrad östlich des Nullmeridians.

Je weiter nördlich man sich befindet, desto kürzer sind die Intervalle, in denen der Einfallswinkel der Sonne optimal ist. Entsprechend reicht auch in den Sommermonaten eine Sonnenexposition in den Morgen- oder Abendstunden nicht aus.

Sonnenhöhe für Aufenthaltsort exakt ermitteln

Auf der Website www.sonnenverlauf.de können Sie den Ort eingeben, an dem Sie sich gerade befinden – und dann im Tagesverlauf sehen, wie sich die Sonnenhöhe entwickelt (zur Mittagszeit nimmt sie bekanntermaßen zu, danach wieder ab – und in den letzten Sommer- und ersten Frühlingstagen werden die Zeiträume, in denen die Sonne im idealen Winkel steht, entsprechend kürzer.)

Für den 16. Oktober kann man bspw. für Madrid einen maximalen Sonnenstand von 40 Grad einsehen; auf Rom strahlt die Sonne zur Mittagszeit in einem Winkel von etwa 39 Grad und in Berlin und London erreicht sie noch maximal 29 Grad. Einen Winkel von über 42 Grad (genauer genommen 44 Grad) und damit gute Bedingungen für die Bildung des Sonnenhormons erreicht die Sonne Mitte Oktober etwa im Süden Portugals.

Auch interessant: Diese Symptome können auf einen Vitamin-D-Mangel hindeuten

Vitamin-D-Produktion im Sommer – welche Uhrzeit ist ideal?

Im Sommerhalbjahr – Zeitraum zwischen astronomischem Frühlings- und Herbstbeginn – hat die Sonne zwischen 11 und 15 Uhr, und idealerweise um 13 Uhr, den bestmöglichen Winkel, um uns optimal mit dem gesundheitsfördernden Vitamin D, das eigentlich ein Hormon ist, zu versorgen. Dafür reicht dann im Hochsommer – abhängig vom Hauttyp – schon eine kurze Zeit des Sonnenbadens aus (rund 15 Minuten), um einem Vitamin-D-Mangel (vorübergehend) vorzubeugen.

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Kontrollieren Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel

Allerdings ist zu beachten: Weil der Körper Vitamin D nicht lange speichern kann, haben im Winter die meisten Deutschen wieder einen Mangel, den sie allein über die Ernährung kaum abfedern können. Deshalb sollte man seinen Vitamin-D-Spiegel regelmäßig kontrollieren lassen – das geht übrigens nicht nur beim Arzt, sondern auch in der Apotheke. Bei einer Unterversorgung oder einem Mangel kann es sinnvoll sein, Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D zu nehmen. Eine Antwort darauf wollte auch die FITBOOK-Redaktion – und schickte acht gesunde Personen zum Vitamin-D-Test. Das Ergebnis war tatsächlich sehr erschreckend.

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