An dem einen oder anderen Pickel wird auch der eitelste Mensch nicht sterben. Aber: Tauchen die unliebsamen Unreinheiten immer wieder an denselben Stellen im Gesicht auf, können sie zumindest etwas über die generelle Gesundheit und etwaige Krankheiten aussagen. Und manchmal zeigen sie ungünstige Angewohnheiten auf. FITBOOK erfuhr von einem Hautarzt Überraschendes!

Manche Menschen haben alle paar Monate mal einen größeren Brummer im Gesicht. Bei anderen wiederum gehören Pickel häufiger zum Spiegelbild, und zwar verdächtigerweise immer an denselben Stellen – das kann etwas über die Gesundheit verraten.
Pickel im Wangenbereich
Wie der Münchener Dermatologe Dr. med. Timm Golüke im Gespräch mit FITBOOK erklärt, lassen sich für Pickel anfällige Regionen im Gesicht manchmal mit anderen Auffälligkeiten im Körper bzw. in puncto Gesundheit in Verbindung bringen. Beispielsweise weise Akne seitlich der Wangen und im Halsbereich häufig auf hormonelle Störungen hin. Grund wäre etwa ein Überschuss am („Männerhormon“) Testosteron, der bei Frauen in der Regel zyklusbedingt auftreten kann. Aus dem Grund werden derartige Ursachen für Pickel – etwa in der Pubertät – mit der Vergabe der Anti-Baby-Pille, einem Hormonpräparat, behandelt.
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Pickel um den Mund herum
„Pickel um den Mund herum und im Kinnbereich rühren oft aus der Magenregion“, sagt Golüke. Der Dermatologe vermutet in solchen Fällen bei seinen Patienten Lebensmittelunverträglichen, insbesondere auf Milchprodukte, die sich so auf der Haut bemerkbar machen. Und auch generell sollten Menschen, die zu Pickeln neigen, Kuhmilch und Co. nur sparsam konsumieren, da die enthaltenen Hormone Unreinheiten begünstigen können.
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Manchmal sind aber (nur) auch die falschen Gewohnheiten schuld an den Pickeln. Dafür können die Folgen für die Gesundheit besonders unangenehm sein, etwa bei der Perioralen Dermatitis, im Volksmund als „Stewardessen-Krankheit“ bekannt. Tauchen plötzlich über Nacht mehrere Pickel um den Mund herum auf, kann das auf eine aktive Überpflegung hinweisen. Die Knötchen und Pusteln sind quasi ein Symptom dafür, dass die Haut mit zu vielen und/oder häufig wechselnden Reinigungs- und Pflegeprodukten überfordert wurde. „Und oft rührt die Erkrankung auch aus einer falschen Anwendung cortisonhaltiger Cremes“, weiß Golüke.
Die Periorale Dermatitis ist unangenehm und kann mehrere Wochen lang bleiben. Betroffene sollten sofort aufhören, zu cremen und schmieren, und zwecks Behandlung einen Hautarzt aufsuchen.
Pickel auf Stirn oder Kinn
… haben Sie dort im Zweifelsfall selbst hinbefördert! Es sind die Stellen im Gesicht, die man typischerweise (meist unbewusst) anfasst, etwa während man sich unterhält oder konzentriert. Oder achten Sie streng darauf, sich niemals mit dem Kinn auf der Hand abzustützen oder an der Stirn zu kratzen?

Das Problem: Durch die Tastatur bei der Arbeit, den Kontakt mit Geld, Ihr Mobiltelefon oder was auch immer Sie im Tagesverlauf anfassen, befinden sich an Ihren Fingern Keime. Deshalb soll man sich vor dem Essen die Hände waschen – und eigentlich niemals ins Gesicht fassen! Eine Regel, die wir im Zuge der Corona-Krise mittlerweile verinnerlicht haben sollten. Gerade an der Stirn sind auch die Talgdrüsen sehr aktiv, was im Zusammenspiel mit Erregern die Entstehung von Pickeln begünstigt. Viele Talgdrüsen befinden sich übrigens auch auf der Nase, hier bitte genauso wenig unnötig herumfummeln.
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Pickel an den Augenbrauen
Pickel an den Augenbrauen sind vor allem ein mechanisches Problem ohne unmittelbare Auswirkungen für die Gesundheit. Augenbrauen, die aus der Reihe wachsen, werden gerne gezupft. Und das kann Entzündungen der Follikel begünstigen, insbesondere, wenn man unsauber arbeitet. Haut, Brauen und Pinzette sollten gereinigt werden, bevor sie ans Werk gehen. Hygiene muss entsprechend auch bei allen anderen Enthaarungsmethoden (im Gesicht) großgeschrieben werden. Sonst braucht man(n) Sie sich über Pickelchen, Pickel oder Knötchen nicht wundern.