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Bei richtigem Sitz

FFP2-Masken bei „Stiftung Warentest“ – 4 Modelle überzeugen

Ein Paar mit FFP2-Masken
FFP2-Masken müssen richtig sitzen, sonst schützen sie nicht so gut Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

19.07.2021, 17:40 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Alle 20 von der Stiftung Warentest geprüften FFP2-Masken haben eine hohe Filterwirkung. Doch das ist nichts wert, wenn die Passform für Menschen nicht stimmt oder sie darunter nur schlecht atmen.

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Im ersten Test von FFP2-Masken im Februar 2021 konnte bei „Stiftung Warentest“ nur eine von zehn Masken ohne Einschränkung überzeugen. Nun wurden zehn weitere FFP2-Masken im Labor geprüft – mit einem erfreulicheren Ergebnis.

„Stiftung Warentest“ hält vier FFP2-Masken für rundum empfehlenswert

Die besten FFP2-Schutzmasken stammen von Firmen, die auf Produkte für den Arbeits- und Atemschutz spezialisiert sind. Das ergab eine aktuelle Auswertung der „Stiftung Warentest“ von zehn FFP2-Masken (Juli 2021), ergänzt um eine Auswertung aus dem Februar 2021 (siehe weiter unten, A. d. R.) von ebenfalls zehn entsprechenden Produkten.

Aus diesen beiden Überprüfungen gehen die Modelle dieser vier Firmen als Testsieger hervor:

  • Uvex FFP2 NR silv-Air lite 4200
  • Moldex FFP2 NR D 2400+ Classic
  • Lindenpartner FFP2 Partikelfiltrierende Halbmaske NR LP2
  • 3M Aura 9320+

Diese vier FFP2-Masken schützen laut „Stiftung Warentest“ sehr gut vor Aerosolen bei genug Atemkomfort mit überzeugender Passform und Dichtigkeit. Die Schadstoffprüfung war unauffällig.

Abwertung bei „Stiftung Warentest“ wegen geringem Atemkomfort der FFP2-Masken

Insgesamt stellten die Warentester für alle Modelle eine hohe Filterwirkung fest. Allerdings bemängelte die Stiftung Warentest bei einigen Modellen den geringen Atemkomfort – man bekommt mit ihnen auf Mund und Nase also schlechter Luft als bei den Masken mit hohem Atemkomfort im Test. Das kann insbesondere Menschen mit Vorerkrankungen belasten oder jene, die nicht ganz fit sind.

Einige andere Masken erfüllten nicht alle gesetzten Anforderungen an die Passform. Letztere sollte nicht vernachlässigt werden: Sitzt die Maske nicht richtig, ist sie nicht dicht und schützt folglich weniger gut.

Bei einigen der Modelle wurden außerdem sogenannte lösliche Latexproteine in den Ohrschlaufen oder Kopfbändern gefunden. Diese können Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen, seien aber nur ein sehr geringes Risiko für Hautausschläge und andere allergische Reaktionen.

Auch interessant: Würmer in FFP2-Masken? FITBOOK hat bei „Dr. Made“ Mark Benecke nachgefragt

Kennzeichnung der FFP2-Masken

FFP2-Masken müssen der Norm EN 149:2001 entsprechen und ein CE-Kennzeichen sowie eine vierstellige Nummer aufgedruckt haben. Die Nummer gibt Rückschluss auf die Prüfstelle.

Eine gute Nachricht der Untersuchung lautet übrigens: Keine der zehn geprüften Masken, die preislich zwischen rund ein und sieben Euro pro Stück liegen, enthielt bedenkliche Schadstoffe.

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FFP2-Masken bei „Stiftung Warentest“ – so lief es im Februar 2021 ab

FFP2-Masken verschiedener Hersteller haben bei einer Untersuchung der „Stiftung Warentest“ im Februar 2021 durchwachsen abgeschnitten. Während es bei der Filterleistung der Materialien keine Beanstandung gab, bemängelten die Tester bei einer Mehrzahl der zehn geprüften Masken die Passform – und bei drei Masken den Atemkomfort.

Für ihre Untersuchung haben die Tester zunächst den Komfort beim Ausatmen mit Hilfe einer Art „künstlicher Lunge“ und einem Sensor gemessen, wie es in dem Testbericht heißt. Bei drei Masken sei der gemessene Widerstand so groß gewesen, dass das Atmen schwer falle. Dabei handelt es sich um „Rossmann Altapharma“, „Hygisun“ und „dm Mivolis“. Sie wurden deshalb als „wenig geeignet“ bewertet, da vor allem ältere und geschwächte Menschen dadurch Probleme bekommen könnten.

Experten raten zu Pausen beim Tragen

Weil das Atmen durch gut sitzende FFP2-Masken im Vergleich zu OP-Masken im Allgemeinen schwerer fällt, gilt ohnehin der Ratschlag, regelmäßige Maskenpausen zu machen. So rät die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) zu maximal 75 Minuten Tragezeit – dann sollte eine halbe Stunde Maskenpause gemacht werden. Manche Experten wie der Hygieniker Peter Walger finden die Nutzung von FFP2-Masken durch Ältere und Geschwächte, denen das Atmen ohnehin schwerfällt, generell bedenklich.

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Wie viele Kleinstpartikel strömen durch?

Die sieben Masken, die den Atemkomfort-Test bestanden haben, testete die „Stiftung Warentest“ anschließend in einer „Prüfkammer mit wässrigen, ungefährlichen Aerosolen“. Die Probanden und Probandinnen hatten nach Angaben der Tester unterschiedliche Gesichtsformen und mussten in der Kammer verschiedene alltägliche Bewegungen ausführen.

So sollte der Sitz der Maske und damit die sogenannte Gesamtleckage getestet werden. Das heißt: Wie viele Kleinstpartikel strömen durch das Material der Maske und zusätzlich durch mögliche Lücken zwischen Maske und Gesicht des Trägers.

Nach Angaben der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege sieht die entsprechende Norm DIN EN 149 hier für FFP2-Masken vor, dass im Mittel bei acht von zehn Trägern maximal acht Prozent der Aerosole an der Maske vorbei oder durch strömen dürfen.

Diese Vorgabe hielt in der Untersuchung der „Stiftung Warentest“ nur eine Maske ein. Als Sieger setzte sich das Modell „3M Aura 9320+“ durch – es passte allen zehn Testpersonen und überzeugte durch einen hohen Atemkomfort. Nur eingeschränkt empfehlen kann „Stiftung Warentest die „Lux Maske“ von Obi und das Modell von „Xique“. Bei fünf bzw. sechs von zehn Testpersonen traten hier beim Atmen aufgrund einer schlechten Passform zu viele Partikel aus.

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Im Zweifel anderes Modell testen

Dieses Testergebnis untermauert einen wichtigen Ratschlag, der bereits vorher galt: Wer eine FFP2-Maske tragen möchte, um sich selbst und andere vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen, sollte darauf achten, dass diese richtig sitzt – und im Zweifel ein anderes Modell mit anderer Passform ausprobieren. Denn bereits ein kleines Leck, durch das die Atemluft strömt, kann die Filterleistung der FFP2-Maske enorm reduzieren. Die Maske sitzt gut, wenn sich der Stoff beim Einatmen an den Mund heranzieht und beim Ausatmen aufbläht.

Die möglicherweise falsche Anwendung von FFP-Masken durch die Träger sieht die Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin ebenfalls als Problem. Sie begrüße zwar grundsätzlich die Empfehlung zum Tragen dieser Masken in der Bevölkerung. Man sehe aber das Problem, dass durch inkorrekte Handhabung und mangelhafte Passform keine ausreichende Schutzwirkung erzielt werde. „Daher muss mehr Aufklärung in der Bevölkerung erfolgen, wie die Masken zu tragen sind“, heißt es in einer Stellungnahme Ende Januar 2021.

mit Material von dpa

Themen Coronavirus
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