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Erschreckender Fund

Evian-Wasser enthält Rückstände von Pestizid

Evian: Frau trinkt Wasser aus einer Flasche
In Evian-Wasser wurde das Pestizid Chlorothalonil nachgewiesen Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

14.07.2020, 17:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

In Evian-Wasser haben Schweizer Forscher Chlorothalonil nachgewiesen. Das Pestizid ist seit 1. Januar 2020 in der EU und auch in der Schweiz verboten. Chlorothalonil steht im Verdacht, krebserregend zu sein.

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Evian-Wasser gilt als besonders rein. Das Wasser stammt aus Quellen in den Schweizer Alpen in der Nähe des Genfersees. Weil es so sauber ist, benutzen Wissenschaftler Evian-Wasser, um ihre Wasser-Messgeräte damit zu eichen. Nun trübt ein Fund das saubere Image. Ein Forscherteam des eidgenössischen Wasserforschungsteam Eawag hat in Evian-Wasser das krebserregende Pestizid Chlorothalonil nachgewiesen. Ihre Studie publizierten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Water Research“.

Pestizid durch Zufall im Evian-Wasser gefunden

Die Forscher haben verschiedene Wasserproben auf Rückstände des Pestizids untersucht. Nur durch Zufall entdeckten sie, dass Chlorothalonil auch im Evian-Wasser vorhanden ist. Eigentlich wollten sie mit dem Mineralwasser ihre Geräte kalibrieren, um Messfehler zu vermeiden. Die Geräte zeigten dabei plötzlich Pestizid-Rückstände im Evian-Wasser an.

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Grundwasser mit Chlorothalonil belastet

In neun von zehn Wasserproben fanden die Wissenschaftler viel zu hohe Rückstände von Chlorothalonil. Der Grenzwert für das verbotene Pestizid liegt in der Schweiz bei 0,1 Mikrogramm pro Liter. Eine Probe war mit 2,2 Mikrogramm gleich 22 Mal zu stark belastet. Im Evian-Wasser haben die Forscher hingegen sechs Nanogramm pro Liter gemessen. Wasserproben wurden auch aus dem Rhein und dem Zürichsee genommen. Im Rhein-Wasser wurden 53 Nanogramm Chlorothalonil pro Liter nachgewiesen, im Wasser aus dem Zürichsee waren es fünf Nanogramm. Damit hat Evian-Wasser einen höheren Anteil an dem Pestizid als der Zürichsee.

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Evian-Pressesprecher Philippe Aeschlimann sagte der in der Schweiz erscheinenden „SonntagsZeitung“, die gemessene Pestizid-Kontamination liege unter der üblichen Detektionsgrenze – also dem Wert, bei welchem eine Substanz bei wissenschaftlich-technischen Verfahren überhaupt aufgespürt wird. Für den Konsum sei das nicht von Belang.

Chlorothalonil wurde 1966 als Wirkstoff gegen Pilzbefall in Pflanzenschutzmitteln eingeführt. Nach einer Neubewertung des Risikos, das mit diesem Wirkstoff verbunden ist, durch die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (Efsa) wurde das Pestizid zum 1. Januar 2020 EU-weit verboten. Die Efsa kam zum Schluss, dass ein Risiko für die menschliche Gesundheit durch das Vorkommen von Metaboliten im Grundwasser nicht auszuschliessen ist. Auch die Schweiz richtet sich seit Anfang des Jahres nach dem Europäischen Leitfaden.

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