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Nach dem Zähneputzen den Mund nicht ausspülen

Experte klärt auf

Der Fehler, den fast jeder beim Zähneputzen macht

Zähneputzen Mund ausspülen: Zahnbürste unter Wasserhahn
Die richtige Reihenfolge beim Zähneputzen ist für die Zahngesundheit das A&O.Foto: Getty Images

Nach dem Zähneputzen den Mund ausspülen oder nicht ausspülen – das ist hier die Frage. Ein Experte erklärt FITBOOK, dass es von Vorteil sein kann, die Reihenfolge bei der Zahnhygiene zu ändern.

Zahnpasta auf die Zahnbürste, putzen und nach dem Zähneputzen noch ordentlich den Mund ausspülen. So lautet wohl für 99 Prozent der Menschen die Reihenfolge bei der Zahnhygiene. Schließlich ist es ganz normal, die schaumige Pasta nach dem Putzen wieder auszuspucken und anschließend mit Wasser auch die Reste zu entfernen. Immer öfter hört man allerdings, dass eine anschließende Mundspülung ein Fehler sein soll, da mit dem Spülen auch der größte Teil des für die Zähne so wichtigen Fluoride entfernt wird. Und auch die Zahnseide wird oftmals zum falschen Zeitpunkt eingesetzt. Welcher Ablauf ist also der richtige? Zahnmediziner Dr. Joachim Hüttmann klärt auf.

Bedeutung von Fluorid beim Zähneputzen

Gesunde Zähne sind nicht nur ein Hingucker, sondern auch von großer Bedeutung für die allgemeine Gesundheit. Umso wichtiger ist eine richtige Zahnhygiene. Die meisten Menschen spülen nach dem Zähneputzen den Mund aus, um restliche Zahnpasta loszuwerden. So üblich und automatisiert der Vorgang auch ist, ist er allerdings nicht das Beste für die Zähne. „Ein wesentlicher Bestandteil der meisten Zahnpasten ist das Mineral namens Fluorid. Fluorid hilft dabei, Karies vorzubeugen, indem es bei der Aufnahme von Kalzium in den Zahnschmelz hilft und die Zähne zugleich widerstandsfähiger gegen Säureangriffe macht“, erklärt Zahnmediziner Dr. Joachim Hüttmann aus Bad Segeberg. „Wenn man nun seinen Mund kräftig ausspült, kann das Fluorid, das auf die Zähne wirkt, vorzeitig ausgewaschen werden. Wenn man hingegen die aufgeschäumte Zahnpasta nur ausspuckt, ohne anschließend mit Wasser nachzuspülen, verbleibt mehr Fluorid im Mund und kann seine Wirkung weiter entfalten“, bestätigt der Experte. Vor dem Verschlucken braucht man übrigens keine Sorge zu haben. Für schädliche Wirkungen im Körper ist die übliche Menge zu gering.

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Mundspülung und Mundwasser erst später

Den Mund unmittelbar nach dem Zähneputzen kräftig mit Wasser auszuspülen, kann also von Nachteil sein. Das gilt übrigens auch für Mundspülung. Sie können zwar helfen, Bakterien zu reduzieren und Karies vorzubeugen, aber auch sie können direkt nach der Zahnhygiene das konzentrierte Fluorid der Zahnpasta, das auf den Zähnen verbleibt, wegspülen. Wer also Mundspülung oder Mundwasser benutzt, sollte sie zu einem anderen Zeitpunkt verwenden, damit die Fluoridwirkung der Zahnpasta voll zum Tragen kommt. Zum Beispiel zur Mittagszeit. Dann allerdings erst nach dem Mittagessen, da man im Anschluss 30 Minuten lang mit Essen und Trinken warten sollte.

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Gesunde Zähne durch die richtige Reihenfolge

Ein weiterer Hinweis, so Dr. Hüttmann, betreffe die optimale Reihenfolge bei der Zahnhygiene. Nach dem Zähneputzen Zahnseide zu benutzen, ist nicht der ideale Zeitpunkt. „Mit Zahnseide werden Plaque und Speisereste entfernt, die die Zahnbürste nicht erreicht. Deshalb ist es wichtig, den Mund nach dem Einsatz von Zahnseide auszuspülen.“ Da man den Mund nach dem Zähneputzen ja aber nicht ausspülen soll, verwendet man Zahnseide dementsprechend besser vor und nicht nach dem Säubern. Ähnliches gilt für die Anwendung eines Zungenschabers, mithilfe dessen die Bakterien und Beläge auf der Zunge reduziert werden. Wer den Mund nach der Zungenreinigung ausspülen möchte, sollte den Schaber ebenfalls vor und nicht nach dem Zähneputzen benutzen. Klingt erst mal kompliziert – wer aber einmal um die Effekte und Wechselwirkungen weiß, kann seine Routine nach folgender Reihenfolge beginnen, umzustellen:

  1. Zahnseide oder Zahnsticks
  2. Zungenschaber
  3. Ausspülen
  4. Zähneputzen
  5. Zahnpasta ausspucken, ohne nachzuspülen

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So lange und so oft sollte man Zähneputzen

Bei voller Bezahnung sollte das Zähneputzen mindestens zwei Minuten dauern und mindestens zweimal am Tag, sprich morgens und abends, durchgeführt werden. Mit der Handzahnbürste sollte man mit geringer Kraft und kleinen kreisenden Bewegungen „auf der Stellen“ putzen. Dabei sollte mit System und jeder Zahn einzeln und bewusst geputzt werden.

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