28. September 2024, 16:56 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Augenerkrankungen wie etwa der Grüne Star haben eine tückische Eigenschaft: Anfangs bemerkt man sie gar nicht, dabei entstehen schon bleibende Schäden. Ab wann und wie oft sollte man zur Vorsorge?
Sind Zellen an der Netzhaut oder dem Sehnerv im Auge einmal abgestorben, gibt es nichts, was sie zurückzaubern kann. Daher ist es wichtig, altersbedingte Augenerkrankungen möglichst früh zu erkennen. Beispiele dafür sind die Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD) oder auch ein Grüner Star (Glaukom). Unbehandelt führen diese Erkrankungen nach und nach zum Sehverlust, so der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV). FITBOOK sagt, wer, ab wann und wie oft zur Vorsorge zum Augenarzt gehe sollte – und welche Symptome einen sofortigen Besuch beim Ophthalmologe erforderlich machen.
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Übersicht
Vorsorge beim Augenarzt – wer ab 40 Jahren gehen sollte, bei wem es später noch reicht
Die Empfehlung lautet: ab dem Alter von 40 Jahren regelmäßig zur augenärztlichen Vorsorge gehen. „Liegen keine Risikofaktoren wie eine familiäre Veranlagung vor, reicht es, zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr diese Untersuchungen alle fünf Jahre durchführen zu lassen, danach alle zwei bis drei Jahre“, rät der Augenarzt Prof. Robert Finger.
Und wenn es bereits Fälle einer AMD oder eines Glaukoms in der Familie gibt? Dann gilt: „Einmal jährlich zum Augenarzt gehen, den Augeninnendruck, den Sehnervenkopf, die Netzhaut und das Gesichtsfeld untersuchen lassen“, so Finger. Tückisch ist nämlich, dass eine AMD oder eine Glaukom (Grüner Star) im frühen Stadium noch keinerlei Beschwerden verursachen.
Menschen mit einer Kurzsichtigkeit (Myopie) sollten ebenfalls regelmäßig zur Vorsorge den Augenarzt (Ophthalmologe) aufsuchen, um die Netzhaut ihrer Augen untersuchen lassen. Denn ab einer Kurzsichtigkeit von -3 Dioptrien ist das Risiko, eine Netzhautablösung zu erleiden, statistisch erhöht. Und sobald mehr als -6 Dioptrien erreicht sind, erhöht sich auch das Risiko für weitere Augenerkrankungen wie AMD oder Glaukom.
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In diesem Rhythmus sollten Menschen mit Diabetes ihre Augen checken lassen
Auch Menschen mit Diabetes sollten häufiger als üblich ihre Augen checken lassen, alle ein bis zwei Jahre – unabhängig vom Alter. Denn bei ihnen droht eine sogenannte diabetische Retinopathie. Dabei nehmen aufgrund der hohen Blutzuckerwerte die Gefäße in den Augen Schaden, die Netzhaut kann dann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Im schlechtesten Fall erblinden Patientinnen und Patienten.
Es gibt auch altersbedingte Augenerkrankungen, die sich gut behandeln lassen, so der DBSV. Altersweitsichtigkeit lässt sich meist mit einer Brille gut in den Griff bekommen. Ein Grauer Star (Katarakt) lässt sich durch einen Eingriff, bei dem eine Kunstlinse eingesetzt wird, gut behandeln. Er zählt als Routineeingriff.
Augengesundheit Grüner Star – wie nützlich ist die Glaukom-Früherkennung?
Grauer Star, Glaukom, AMD Typische Augenkrankheiten im Alter – Symptome und Behandlung
Lichtblitze, Doppelbilder… 6 Symptome, mit denen Sie sofort zum Augenarzt sollten
6 Symptome, die einen sofortigen Augenarzt-Besuch erfordern
- Wer Blitze sieht, ohne dass es tatsächlich in seiner Umgebung blitzt, sollte sofort zum Augenarzt gehen. Denn eine Netzhautablösung ist mögliche Folge.
- Sieht jemand farbige Ringe um Lichtquellen herum, kann das auf einen starken Anstieg des Augendrucks hinweisen – einen sogenannten Glaukomanfall. Dabei handelt es sich um eine gefährliche Sonderform des Glaukoms (Grüner Star).
- Rieseln kleine schwarze Punkte durchs Auge, gab es möglicherweise eine Blutung im Sehorgan. Diese kann wiederum mit einer Schädigung der Netzhaut zu tun haben.
- Bikonuläre Doppelbilder: Werden Sie nur wahrgenommen, wenn man mit beiden Augen schaut und verschwinden wieder, sobald man ein Auge abdeckt, können hinweisend für verschiedenste Krankheitsbilder sein: u.a. Entzündungen der Augenhöhle, Tumoren oder ein Schlaganfall.
- Rote Augen, die nicht verschwinden, kann auch eine Entzündung die Symptome ausgelöst haben. Neben der Bindehaut können auch die Hornhaut oder die Strukturen im Augeninneren von Entzündungen betroffen sein, was zu schwerwiegenden Folgen bis hin zu einem Sehverlust führen kann.
- Plötzlich nachlassendes Sehvermögen oder von jetzt auf gleich nichts mehr zu sehen, kann Anzeichen eines Arterienverschlusses sein. Darauf kann ein Schlaganfall folgen. Auch deshalb ist in diesem Fall schnelles Handeln wichtig.