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UV-Strahlung

Bekommt man auch unter Wasser einen Sonnenbrand?

Wer schwimmt oder schnorchelt ist unter Wasser nicht vor einem Sonnenbrand gefeit. Die UV-Strahlung dringt bis zu einen Meter tief ein
Selbst unter Wasser ist man nicht vollständig von der Strahlung der Sonne geschützt. Die UV-Strahlung dringt bis zu einem Meter tief ein. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

31. August 2024, 11:07 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Im Sommer brennt die Sonne zuweilen gnadenlos vom Himmel. Da klingt eine Abkühlung im kalten Wasser verlockend – doch auch hier unterschätzen viele die Kraft der Sonne. Denn selbst im Wasser ist man nicht vollständig vor der UV-Strahlung geschützt. Ein Experte erklärt, was dahintersteckt und wie man sich schützen kann.

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In unserem Planetensystem dreht sich alles um sie: Die Sonne leuchtet dauerhaft und stark. Im Sommer empfinden wir sie noch intensiver, im Wasser fühlen wir uns dagegen sicher vor einem Sonnenbrand. Doch das ist ein Trugschluss! Der Dermatologe Reinhard Mrotzek erklärt, bis in welche Wassertiefe hinein wir noch einen Sonnenbrand bekommen kann und wie man diesen am besten vorbeugt.

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Was ist eigentlich ein Sonnenbrand?

Unter einem Sonnenbrand, auch „Dermatitis solaris“ genannt, versteht man eine schmerzhafte Hautrötung, die durch UV-Strahlen (Ultraviolettstrahlen) des Sonnenlichts ausgelöst wird. Dabei führt die Strahlung zu einer akuten Entzündung der oberflächlichen Hautschicht. Ein Sonnenbrand kann in einigen Fällen sogar zur Blasenbildung führen.1

Auch wenn ein Sonnenbrand oft an den Körperstellen auftritt, die aktiv der Sonne ausgesetzt sind, ist es ebenfalls möglich, dass er unterhalb der Kleidung entsteht. Selbst bei bewölkten Tage besteht das Risiko, dass UV-Strahlen die Wolkenschicht durchdringen und auf die Haut treffen.

Welche Hautschicht betrifft ein Sonnenbrand?

Die Haut gehört mit rund 1,8 Quadratmetern Fläche zu dem wohl größten Organ eines Menschen. Zudem schützt sie den Körper vor physischen Schäden, Infektionen, hohen Temperaturen und UV-Strahlung.2

Sie besteht aus drei Schichten, die vielseitige Funktionen erfüllen:

  • Die Oberhaut (Epidermis): Sie stellt die oberste Schutzbarriere der Haut dar und schützt vor äußeren Einflüssen.
  • Die Lederhaut (Dermis): Verleiht Elastizität und Widerstandsfähigkeit, enthält Blut- und Lymphgefäße, Nervenfasern und ist auch vom Alterungsprozess betroffen.
  • Die Unterhaut (Subcutis): Fungiert als Kälteschutz, Verschiebeschicht zwischen der Haut und der Bindegewebshülle der Muskeln sowie Energiespeicher.

Tatsächlich betreffen die Schäden, die durch die Strahlung verursacht werden, die Epidermis – also die oberste Hautschicht des Menschen. Allerdings ist es möglich, dass auch in der darunterliegenden Schicht (Dermis) Entzündungsreaktionen ausgelöst werden können. Häufig treten diese erst Stunden nach der eigentlichen UV-Belastung auf. Über Jahre wiederholte Sonnenbrände, führen sie zu einer Beschleunigung der Hautalterung und können das Risiko erhöhen, Hautkrebs zu bekommen. In einigen Fällen kann ein Sonnenbrand zu Fieber oder Schüttelfrost führen.3

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Bekommt man auch im Wasser einen Sonnenbrand?

Damit die gefährlichen Strahlen die Haut gar nicht mehr erreichen, muss man tiefer tauchen. „Mindestens zwei Meter“, erklärt Dermatologe Reinhard Mrotzek.

Wer mit dem Kopf über den Wellen schwimmt, sollte sogar doppelt aufpassen. Wie ein Spiegel verstärkt die Wasseroberfläche die UV-Strahlung um 50 Prozent. Medizinische Institute wie der britische National Health Service (NHS) warnen vor der gefährlichen Kombination von Sommersonne und Wasser: Durch die kühlende Wirkung merke man oft nicht, wenn die Haut verbrenne. Mrotzek rät zum intensiven Eincremen mit Sonnenmilch, zudem sei eine Kopfbedeckung „eine gute Idee“.

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Laut dem Experten ist es ebenfalls wichtig, auf die UVB-Lichtsschutzsubstanz „Oxybenzon“ zu achten. Durch die Verstoffwechselung von „Oxybenzon“ entsteht nämlich ein Phototoxin, das unter Einwirkung von Sonnenlicht giftig für die Korallen und Anemonen im Meer ist. Sonnencremes, die diesen Inhaltsstoff enthalten, sollten daher in den entsprechenden Gebieten im Wasser nicht genutzt werden.4

Ebenso wichtig wäre es, bei Sonnencreme vom letzten Jahr auf das Haltbarkeitsdatum zu achten, besonders wenn die Packung schon angebrochen ist.

Verstärkt der Sand am Strand die UV-Strahlung?

Nicht nur im Wasser, sondern auch am Strand, kann man sich leichter einen Sonnenbrand holen. Heller Sand reflektiere das Licht und verstärke die UV-Strahlung um 25 Prozent, erklärt Mrotzek. Wer sich etwa ungeschützt in den Sand direkt ans Wasser lege, setze seinen Körper einer erhöhten Gefahr aus. Ähnliches gilt übrigens auch für den Besuch auf einem Gletscher. Der Schnee dort verstärkt die Sonnenstrahlung um bis zu 90 Prozent.

Wer seine Haut vor Schäden bewahren will, sollte auf jeden Fall im Sommer die pralle Mittagssonne – zwischen elf und vierzehn Uhr – meiden. Experten raten dazu, sich am frühen Morgen oder am späten Nachmittag im Freien aufzuhalten – das gilt vor allem am Wasser.

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Brennt die Sommersonne genauso stark, wenn es kühl ist?

Wie im Wasser gilt auch an Land: Kühle schützt nicht vor Gefahren, auch nicht an windigen Tagen. Dermatologe Mrotzek: „Es ist egal, ob es kalt oder warm ist, die UV-Strahlung ist gleich.“

Entscheidend sei die Jahres- und Tageszeit – und damit der Sonnenstand. Die sogenannte „hautwirksame Strahlung“ erreiche am 21. Juni mittags an einem klaren Tag eine Kraft von fast 200 Milliwatt pro Quadratmeter. An einem wolkenfreien 21. Dezember zur Mittagszeit sind es dagegen weniger als zehn Milliwatt.

Neben Reflexionen durch Wasserspiegel oder Schnee hat unter anderem auch die Höhe Einfluss auf die Strahlung. Die Wirkung der Sonne steigt auf 1000 Metern um 20 Prozent, auf 2000 Metern um etwa 33 Prozent und auf 3000 Metern um 50 Prozent im Vergleich zur Intensität auf Höhe des Meeresspiegels.

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Wird man nach einem Sonnenbrand brauner?

„Das ist absoluter Quatsch“, sagt Hautarzt Mrotzek. Ein Sonnenbrand sei eine Entzündung der Haut, die einer Verbrennung ersten Grades oder mehr ähnele. Dermatologen warnen bei ungeschütztem Sonnenbad vor bleibenden Schäden. Für das Jahr 2024 erwartet man etwa 336.000 neue Hautkrebsfällen.6

Über den UV-Index (UVI) lässt sich für jede Region auf der Welt ablesen, wie gefährlich die Sonne dort für die Haut ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Index mit anderen Institutionen entwickelt. Die Skala reicht von 1 bis über 10. Je höher der Wert, desto schneller tritt ein Sonnenbrand auf. In Deutschland werden im Sommer meist UVI-Werte von maximal 8 erreicht.

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Quellen

  1. MSD Manual. Sonnenbrand. (aufgerufen am 29.08.2024) ↩︎
  2. ONKO Internetportal. Der Aufbau der Haut. (aufgerufen am 29.08.2024) ↩︎
  3. NetDoktor. Sonnenbrand. (aufgerufen am 29.08.2024) ↩︎
  4. Science ORF.at. Wie Sonnencremes Korallen vergiften. (aufgerufen am 29.08.2024) ↩︎
  5. KR.SH. Prognose Hautkrebs aktualisiert für 2024. (aufgerufen am 29.08.2024) ↩︎
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