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Clavus

Hühnerauge – Ursachen, Symptome und Behandlung

Häufig werden Hühneraugen mit Warzen verwechselt, müssen aber anders behandelt werden.
Hühneraugen werden häufig mit Warzen verwechselt. Foto: Getty Images

8. Juli 2025, 11:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine Warze – doch bei genauerem Hinsehen fällt ein glasiger, harter Kern in der Mitte auf: ein typisches Anzeichen für ein Hühnerauge, auch Clavus genannt. Die kleine, oft schmerzhafte Verhornung entsteht dort, wo die Haut dauerhaftem Druck oder Reibung ausgesetzt ist, besonders an den Füßen. Auch wenn der Name ungewöhnlich klingt, müssen Sie sich in der Regel keine großen Sorgen machen: Hühneraugen lassen sich gut behandeln und mit ein paar einfachen Maßnahmen sogar vermeiden.

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Hühneraugen sind keine Seltenheit, besonders häufig treten sie bei älteren Menschen auf.1 Die verdickten Hautstellen entstehen überwiegend an den Füßen und können beim Gehen oder längeren Stehen unangenehme Schmerzen verursachen. FITBOOK-Redakteur Michel Winges erklärt, wie Sie ein Hühnerauge wirksam behandeln können und was Sie tun können, um vorzubeugen.

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Woran erkennt man ein Hühnerauge?

Ein Hühnerauge ist eine begrenzte, rundliche Verdickung der Hornhaut, die typischerweise an Stellen auftritt, an denen die Haut über längere Zeit Druck oder Reibung ausgesetzt ist, vor allem an Zehen oder Fußsohlen. Charakteristisch ist ein verhärteter, meist glasig wirkender Kern in der Mitte, der nach innen wächst und auf das darunterliegende Gewebe drücken kann. Die betroffene Stelle ist häufig gerötet und empfindlich. Viele Betroffene klagen über einen stechenden oder brennenden Schmerz beim Gehen, insbesondere wenn das Hühnerauge auf einem Knochenvorsprung oder unter dem Fuß sitzt.

In frühen Stadien verursacht ein Hühnerauge möglicherweise noch keine Beschwerden. Wird die Stelle nicht entlastet, können die Schmerzen mit der Zeit zunehmen. Auch das Risiko für Entzündungen steigt, insbesondere bei Menschen mit Diabetes oder Durchblutungsstörungen.2

Unterschied zu Warzen

Hühneraugen und Warzen werden im Alltag oft verwechselt, dabei gibt es deutliche Unterschiede. Während Hühneraugen durch mechanische Reizung, also dauerhaften Druck oder Reibung entstehen, handelt es sich bei Warzen um ansteckende Hautveränderungen, die durch humane Papillomviren (HPV) verursacht werden. Warzen zeigen überwiegend eine unregelmäßige Oberfläche und weisen kleine schwarze Punkte auf, die durch winzige Blutgefäße entstehen. Ein Hühnerauge dagegen hat eine glatte, verhornte Oberfläche mit einem glasigen, zentralen Kern, der schmerzhaft auf das Gewebe darunter drücken kann.3

Für die Behandlung ist diese Unterscheidung wichtig, denn Warzen benötigen häufig antivirale oder immunstimulierende Mittel, während bei Hühneraugen vor allem Druckentlastung und Hornhautreduktion im Vordergrund stehen.

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Was sind die Ursachen?

Hühneraugen entstehen dort, wo die Haut über längere Zeit dauerhaftem Druck oder Reibung ausgesetzt ist. Dafür kommen häufig folgende Ursachen infrage:

Unpassendes Schuhwerk:

Fußfehlstellungen:

  • Hallux valgus (Ballenzeh)
  • Hammerzehen
  • knöcherne Auswüchse (Exostosen)4

Wie wird ein Hühnerauge behandelt?

Häufig kann ein Hühnerauge von den Betroffenen selbst behandelt werden.5 Voraussetzung ist, dass es sich um eine leichte Ausprägung ohne Entzündung handelt. Wenn das Hühnerauge jedoch stark verhärtet, tief eingewachsen oder sehr schmerzhaft ist, sollten Sie auf eine professionelle podologische oder ärztliche Behandlung zurückgreifen, insbesondere bei Vorerkrankungen wie Diabetes oder Durchblutungsstörungen. Außerdem ist die Wirksamkeit der genannten Hausmittel nicht wissenschaftlich belegt.

Hausmittel

  • Fußbäder: warmes Wasser mit ergänzten Zusätzen wie Kamille, Teebaumöl, Kernseife, Backpulver (Natron) oder Bienenharz (Propolis) kann helfen, da die verhornte Haut aufgeweicht wird. Anschließend kann die oberflächliche Hornhautschicht vorsichtig entfernt werden. Dazu kann zum Beispiel ein Bimsstein verwendet werden.6 Wichtig ist: Auf gar keinen Fall scharfe Werkzeuge wie Rasierklingen verwenden, da das Verletzungsrisiko zu hoch ist.
  • Zitronensaft, Salz und Zwiebel: eine pürierte Zwiebel, kombiniert mit etwas Salz und Zitronensaft. Die Mischung auf ein Wattepad auftragen und dann auf das Hühnerauge legen. Dann noch eine Mullbinde herum und über Nacht einwirken lassen. Nach einer Woche hat sich die Hornhaut so weit aufgelöst, dass sich das Hühnerauge von selbst löst.

Mittel aus der Apotheke

  • Hühneraugenpflaster: die Pflaster sind mit Salicylsäure oder Milchsäure beschichtet, daher erweichen sie die verhornte Haut und ermöglichen ein leichteres Entfernen des Hühnerauges.
  • Salicylhaltige Tropfen: Eine Alternative zu den Pflastern sind Tropfen, die mehrere Tage aufgetragen werden, bis sich die Hornhaut aufgeweicht hat und sich das Hühnerauge entfernen lässt.

Entfernung beim Arzt

  • Podologische Fußpflege: Die Behandlung ist in der Regel schmerzarm und erfolgt häufig ambulant. Der Podologe entfernt dabei mit sterilen Instrumenten den zentralen Hornkern, ohne umliegendes Gewebe zu verletzen.
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So können Sie vorbeugen

Damit es gar nicht erst zur Bildung eines Hühnerauges kommt, können Sie mit einfachen Maßnahmen aktiv vorbeugen. Dazu gehören:

  • Bequeme Schuhe: Die Zehen sollten ausreichend Platz im Schuh haben. Der alte Kontrolltrick von Mama, den Daumen zu Hilfe zu nehmen, um den Platz vom großen Zeh zur Schuhspitze zu prüfen, kann also hilfreich sein. Außerdem sollten die Schuhe weder drücken noch scheuern und optimalerweise flache Absätze sowie weiches Innenmaterial bieten.
  • Dauerhaftes Reiben und punktuelle Belastung verhindern: Wird der Fuß beim Sport ungleich belastet, entsteht schnell ein Druckungleichgewicht. In solchen Fällen können Einlagen helfen, den Druck gleichmäßiger zu verteilen.
  • Regelmäßige Fußpflege: Fußhygiene kann stark vorbeugend wirken. Das Entfernen von überschüssiger Hornhaut und die Verwendung von rückfettenden Cremes können hilfreich sein.
Themen Krankheiten A bis Z

Quellen

  1. Gesund. Bund. Hühnerauge. (aufgerufen am 01.07.2025) ↩︎
  2. Dr. Gumpert. Hühnerauge. (aufgerufen am 01.07.2025) ↩︎
  3. Podologie Ostalb. Hühnerauge oder Warze: Worin unterscheiden sie sich? (aufgerufen am 01.07.2025) ↩︎
  4. NetDoktor. Hühnerauge. (aufgerufen am 01.07.2025) ↩︎
  5. Medpertise. Hühnerauge. (aufgerufen am 01.07.2025) ↩︎
  6. AOK-Gesundheitsmagazin. So lassen sich Hühneraugen am besten entfernen. (aufgerufen am 01.07.2025) ↩︎

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