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So viele wie seit 2012 nicht mehr

Deutschland verzeichnet starken Anstieg der Hantavirus-Infektionen

Hantavirus
Das Hantavirus wird häufig von der Nagetieren auf den Menschen übertragen und kann je nach Stamm unterschiedliche Krankheitsverläufe verursachen Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

17.06.2021, 10:34 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die Fallzahlen der Hantavirus-Infektionen sind so hoch wie seit 2012 nicht mehr. Besonders in Süddeutschland kommt es öfter zu Ansteckungen. Wie das Virus übertragen wird und welche Symptome es verursachen kann.

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In bestimmten Gebieten Deutschlands könnten sich in diesem Jahr aus Expertensicht besonders viele Menschen mit dem Hantavirus infizieren. Bis Mitte Juni waren in Deutschland für 2021 schon mehr als viermal mehr Fälle registriert als im gesamten Vorjahr.

Wie das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin auf Anfrage mitteilte, wurden dem Institut seit Januar etwa 930 Fälle gemeldet, im gesamten Jahr 2020 waren es nur 230. Besonders betroffen sind Teile des Landes Baden-Württemberg, gefolgt von Bayern.

Der aktuelle Trend ist den RKI-Zahlen zufolge aber nicht mit dem starken Hantavirus-Jahr 2012 vergleichbar. Damals hatte es bis zur Jahresmitte bereits weit mehr als 1000 gemeldete Fälle gegeben. Im gesamten Jahr 2012 war der Stand mit etwa 2800 Infektionen der bislang höchste. Bei Hantavirus-Infektionen sind von Jahr zu Jahr starke Schwankungen üblich.

Es gibt unterschiedliche Hantaviren

Weltweit gibt es verschiedene Typen von Hantaviren. Zwar gelten die in Mitteleuropa vorkommenden als vergleichsweise weniger gefährlich, trotzdem können sie einen lebensbedrohlichen Krankheitsverlauf nehmen. Überträger sind Mäuse und Ratten, die dem Virus als Wirt dienen. In Deutschland sind das vor allem die Rötelmaus und die Brandmaus.

Speichel und Ausscheidungen der Tiere bleiben mehrere Tage lang infektiös und können sich auf den Menschen übertragen. Wie das RKI erklärt, genügt das Einatmen kontaminierter Luft, etwa durch aufgewirbeltes Laub und Staub. Wer viel im Garten arbeitet oder im Wald spazieren geht, ist entsprechend besonders gefährdet.

Mögliche Symptome einer Hantavirus-Infektion

Der Verlauf der Infektion ist abhängig vom Hantavirusstamm, mit dem man sich angesteckt hat. Hierzulande verläuft eine Infektion oft ohne Symptome. Infizierte können aber mitunter über grippeähnliche Beschwerden klagen. Die ersten Anzeichen treten nach zwei bis vier Wochen auf und sind zunächst unspezifisch. Mit der Zeit kann es jedoch zu Organversagen kommen, typisch ist der Befall der Nieren. Mögliche Symptome im Überblick:

  • Fieber
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Beeinträchtigung der Nierenfunktion bis hin zu akutem Nierenversagen

In anderen Regionen vorkommende Typen des Virus können schwerwiegendere Erkrankungen auslösen.

Auch interessant: Wie kann ich erkennen, ob meine Nieren geschädigt sind?

Wie wird eine Hantavirus-Infektion diagnostiziert?

Eine sichere Diagnose kann der Arzt mittels einer Blutuntersuchung stellen.

Mehr zum Thema

Noch keine Impfung gegen das Hantavirus

Die Krankheit lässt sich nur symptomatisch behandeln. In fortgeschrittenen und schweren Fällen muss unter Umständen Nieren- oder Lungenfunktion unterstützt werden.

Eine vorbeugende Impfung gibt es nicht. Laut RKI führe eine überstandene Infektion wahrscheinlich zu einer lebenslangen, Virustyp-spezifischen Immunität.

Mit Material von dpa

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