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EG.5 und FL.1.5.1

Was über die neuen Coronavarianten Eris und Fornax bekannt ist

eris fornax coronavariante: Illustration von Coronaviren
Mit Eris (EG.5) und Fornax (FL.1.5.1) verbreiten sich zurzeit gleich zwei neue Omikron-Varianten Foto: Getty Images/wildpixel

22.08.2023, 13:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Nachdem Corona monatelang kein Thema mehr war, sorgen nun neue Virusvarianten für Schlagzeilen. Zwei, die bei der Weltgesundheitsorganisation unter Beobachtung stehen, tragen die Bezeichnungen EG.5 und FL.1.51. FITBOOK-Medizin-Redakteurin Melanie Hoffmann erklärt, was über diese Varianten bekannt ist.

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Eris und Fornax – das sind keine Marvel-Superhelden-Namen, sondern die Spitznamen von zwei neuen Coronavarianten. Genauer handelt es sich bei EG.5 (Eris) und FL.1.5.1 (Fornax) um zwei von Omikron abstammenden Varianten.

Was wir über die Coronavarianten Eris und Fornax wissen

Bei den Coronavarianten Eris (EG.5) und Fornax (FL.1.5.1) handelt es ich um zwei Subtypen der Virus-Linie XBB.1.5. Sie stammen also von der auch als Omikron bekannten Coronavariante ab. Laut WHO weisen beide eine zusätzliche F456L-Aminosäure-Mutation im Spike-Protein auf. Die Weltgesundheitsorganisation stufte alle Virustypen mit dieser Mutation als VOI bzw. „Variants of Interest“ (dt.: Varianten von Interesse) ein und beobachtet sie genau (Stand 9. August).1

Auch interessant: Neue Coronavariante XBB.2.3 – was über Acrux bekannt ist

Varianten von Interesse

Zu VOI erklärte die WHO die neuen Varianten mit der F456L-Aminosäure-Mutation, weil:2

  • sich ein rascher Anstieg des Anteils dieser Mutation in den positiven Proben aus den EU-/EWR-Ländern verzeichnen lässt.
  • es einen leichten Anstieg der epidemiologischen Indikatoren für die Übertragung in der Gemeinschaft gibt.
  • eine vorläufige In-vitro-Studie eine Vorhersage und Verifizierung dafür liefert, dass die Mutation im Vergleich zu den zuvor zirkulierenden Varianten zur Immunflucht beiträgt.

Die Experten gehen nach aktuellem Wissensstand davon aus, dass Eris (EG.5) und Fornax (FL.1.5.1) sowie weitere Varianten mit der F456L-Aminosäure-Mutation ansteckender sind als die Omikron-Varianten, von denen sie abstammen – und sich daher in der Bevölkerung auch schneller verbreiten könnten.

EG.5 zeigt aktuell die größere Verbreitung

Bis zum 7. August hatten die WHO 7354 Sequenzen von EG.5 aus 51 Ländern erreicht.

Der größte Anteil der EG.5-Sequenzen kam aus China (30,6 Prozent, 2247 Sequenzen). Die anderen Länder mit mindestens 100 Sequenzen waren die Vereinigten Staaten von Amerika (18,4 Prozent, 1356 Sequenzen), die Republik Korea (14,1 Prozent, 1040 Sequenzen), Japan (11,1 Prozent, 814 Sequenzen), Kanada (5,3 Prozent, 392 Sequenzen), Australien (2,1 Prozent, 158 Sequenzen), Singapur (2,1 Prozent, 154 Sequenzen), das Vereinigte Königreich (2,0 Prozent, 150 Sequenzen), Frankreich (1,6 Prozent, 119 Sequenzen), Portugal (1,6 Prozent, 115 Sequenzen) und Spanien (1,5 Prozent, 107 Sequenzen).

Bei allen Sequenzen mit der F456L-Aminosäure-Mutation kam die Coronavariante EG.5 (Eris) im Messzeitraum vom 19. bis zu, 23. Juli mit Abstand am meisten vor. 49,1 Prozent der gemeldeten Fälle ließen sich auf Eris zurückführen. FL.1.5.1 (Fornax) machte bisher einen Anteil von 4,41 Prozent der gemeldeten Fälle aus.

Auch interessant: Reihenfolge der Symptome hängt von der Coronavariante ab

Die Symptome von EG.5 und FL.1.5.1

Wie es scheint, gehen die aktuell unter Beobachtung stehenden Omikron-Varianten nicht mit auffälligen, neuen Symptomen einher. Erkrankungen äußern sich offenbar auf ähnliche Weise wie die Omikron-Vorgänger.

Zur Erinnerung – im Zusammenhang mit Omikron wurden folgende, einer Erkältung ähnelnden, Anzeichen berichtet:

  • Kratzen im Hals (Halsschmerzen)
  • Kopfschmerzen
  • Gliederschmerzen
  • Laufende Nase
  • Müdigkeit (leicht oder schwer)
  • Niesen

Im WHO-Bericht vom 5. August heißt es, dass im Zusammenhang mit EG.5 und FL.1.5.1 „bisher keine Veränderungen der Krankheitsschwere gemeldet“ wurden.

Angepasste Impfstoffe für den Herbst

Auch, wenn es noch keine klare Impf-Empfehlung aufgrund der neuen Coronavarianten gibt, stehen die Impfstoff-Hersteller bereits mit angepassten Vakzinen in den Startlöchern. So teilte der Mainzer Hersteller Pfizer/BioNTech der „Ärzte Zeitung“ mit, dass sein Vakzin Comirnaty – wenn es bis dahin seine Zulassung erhalten hat – im September ausgeliefert werden könne. Der Impfstoff sei auch gegen die beiden neuen XBB-Omikron-Varianten wirksam.

Auch die US-Hersteller Moderna und Novamax bestätigten, dass sie bis zum Herbst angepasste Impfstoffe fertig haben würden. Moderna lieferte klinische Studiendaten, dass der aktualisierte Impfstoff zu einer menschlichen Immunreaktion gegen die EG.5- und FL 1.5.1-Stämme sowie weitere XBB-Varianten führe.3

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Quellen

Themen Coronavirus
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