
5. Januar 2022, 11:16 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Seit mittlerweile zwei Jahren grassiert SARS-CoV-2. In diesem Zeitraum erschienen zahlreiche Studien rund um das Coronavirus, die dabei helfen, mit der Pandemie besser umzugehen. Eine aktuelle Studie aus Mexiko zeigt nun, dass womöglich auch die Ernährung einen Einfluss auf die Schwere der Covid-19-Symptome hat.
Was hilft gegen einen schweren Krankheitsverlauf bei einer Corona-Infektion? Und warum zeigen einige Menschen leichte und andere wiederum schwere Symptome bei der Covid-19-Erkrankung? Diese Fragen beschäftigen viele Wissenschaftler. Laut des amerikanischen Zentrums für Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) erhöht zum Beispiel starkes Übergewicht (Fettleibigkeit) das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bei einer Covid-19-Erkrankung.1 Nun zeigt eine Studie der mexikanischen Universität von Guadalajara, dass wohl auch die Ernährung Einfluss auf die Schwere der Covid-19-Symptome hat.2
Übersicht
Welche Lebensmittel wirken sich scheinbar positiv auf Schwere der Covid-19-Symptome aus?
In der Studie wurden 236 Patienten untersucht, die im Verdacht standen, eine Covid-19-Erkrankung zu haben. Von ihnen wurden 103 positiv auf das Coronavirus getestet. Sie mussten einen Fragebogen zu ihren Ernährungsgewohnheiten ausfüllen. Dabei standen vor allem die drei Monate vor der Erkrankung im Fokus. Nach Auswertung der Daten fanden die Wissenschaftler heraus, dass Patienten, die mehr Hülsenfrüchte, Getreide und Brot aßen, schwächere Krankheitssymptome entwickelten.
„Die Studie zeigt, wie wichtig Ernährung in Zeiten von Covid-19 ist. Innerhalb der Wissenschaftsgemeinde ist die Bedeutung des Ernährungsplans bei jeder Krankheit bekannt. So ist es nicht verwunderlich, dass der Verzehr bestimmter Lebensmittel für ambulante Patienten von Vorteil war“, sagt der Studienleiter Professor Elihud Salazar-Robles.
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Studie soll nicht von Wichtigkeit der Impfung ablenken
Diese Studie sei nur ein Anfang und die Stichprobengröße fiel relativ klein aus, gibt Dr. Claudia Lerma zu, die ebenfalls an der Studie beteiligt war. Sie betont, dass diese Studie auf keinen Fall von der Wichtigkeit einer Impfung ablenken soll. Sie zeige jedoch, dass die Ernährung eine Impfung unterstützen kann, und ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Schwere der Covid-19-Symptome hat. Beides könne helfen, vor einem schweren Krankheitsverlauf durch Corona zu schützen.
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Kritische Einordnung der Studie
Auch wenn die Studie einen Hinweis darauf gibt, dass bestimmte Lebensmittel die Covid-19-Symptome abschwächen könnten, so bleiben einige Fragen offen. Es wird beispielsweise nicht erwähnt, ob die untersuchten Patienten andere Erkrankungen wie Diabetes, Fettleibigkeit oder Ähnliches hatten. Oder ob die Patienten mit schwachen Covid-19-Symptomen eine besonders gute Fitness aufwiesen. Ohne Ausschluss solcher weiterer Einflussfaktoren lässt sich schwer schlussfolgern, dass lediglich eine getreidereiche Ernährung vor einer schweren Covid-19-Erkrankung schützt. Somit muss man am Ende festhalten: Den besten Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf durch Corona bietet bislang nur eine vollständige Impfung, am besten dreifach inklusive Auffrischung.3
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Quellen
- 1. Centers for Disease Control and Prevention: Obesity and Covid-19 (aufgerufen am 4.1.2022)
- 2. Salazar-Robles, E., Kalantar-Zadeh, K., Badillo, H. et al. (2021). Association between severity of COVID-19 symptoms and habitual food intake in adult outpatients. BMJ Nutrition, Prevention & Health.
- 3. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Wirksamkeit der COVID-19-Impfstoffe (aufgerufen am 4.1.2022)