
6. Mai 2025, 19:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Besteht während der Wechseljahre Eisenmangel, kann das weitreichende Folgen haben und zudem ein Phänomen erklären, das viele Frauen in dieser Lebensphase betrifft.
Frauen im gebärfähigen Alter sind durch den monatlichen Blutverlust besonders häufig von Eisenmangel betroffen. Mit dem Ausbleiben der Regelblutung und dem Einsetzen der Wechseljahre liegt die Vermutung nahe, dass Eisenmangel ab diesem Zeitpunkt kein Thema mehr ist. Zudem ist bekannt, dass Eisenansammlungen im Gehirn oxidativen Stress begünstigen, der wiederum die Entstehung von Parkinson und Alzheimer fördert. Ist zu viel Eisen im Alter also schlecht für die kognitive Leistungsfähigkeit? Die in der Fachzeitschrift „Nutrients“1 veröffentlichten Forschungsergebnisse der University of Oklahoma werfen neues Licht auf ein bisher wenig erforschtes Gebiet.
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Übersicht
- Eisenmangel in den Wechseljahren – kaum erforscht.
- Blutuntersuchungen und MRT-Scans von Frauen in den Wechseljahren
- Eisenmangel in den Wechseljahren vermindert die Reaktionsfähigkeit
- Ist Eisenmangel für „Gehirnnebel“ verantwortlich?
- Gute Bluteisenwerte führen nicht zu Ablagerungen im Gehirn
- Niedrig dosiertes Eisenpräparat die beste Wahl
- Quellen
Eisenmangel in den Wechseljahren – kaum erforscht.
„Wir wollten herausfinden, ob die Folgen eines Eisenmangels während der Wechseljahre verschwinden. Dazu gibt es bisher nur sehr wenige Studien“, erklärt Studienleiter Dr. Michael Wagner in einer Mitteilung der Universität.2 Denn einerseits ist Eisen wichtig für eine gesunde Hirnfunktion, andererseits sind Eisenablagerungen im Gehirn für den kognitiven Abbau im Alter verantwortlich. Hinzu kommt ein Phänomen, von dem viele Frauen in den Wechseljahren berichten: Gehirnnebel, also ein Gefühl von Benommenheit, geistiger Erschöpfung oder Wortfindungsstörungen. Welche Rolle spielt Eisen dabei?
Blutuntersuchungen und MRT-Scans von Frauen in den Wechseljahren
Da die Studie während der Corona-Pandemie durchgeführt wurde, war die Anzahl der Teilnehmerinnen relativ gering. Insgesamt standen dem Forscherteam 27 kognitive Datensätze und 17 MRT-Scans zur Verfügung (Durchschnittsalter 54 Jahre). Allen Probandinnen wurde Blut abgenommen, um den Eisenspiegel und den Menopausenstatus zu bestimmen. Mithilfe von MRT-Scans ermittelten die Forscher die Eisenkonzentrationen in verschiedenen Hirnregionen. Zusätzlich mussten sich die Frauen verschiedenen kognitiven Tests unterziehen, bei denen Gedächtnis, Merkfähigkeit und Reaktionsfähigkeit geprüft wurden.
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Eisenmangel in den Wechseljahren vermindert die Reaktionsfähigkeit
Keine der untersuchten Frauen wies einen schweren Eisenmangel auf, aber einige hatten leicht niedrige Werte. Genau diese Frauen schnitten bei Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Wahrnehmung schlechter ab. „Unsere bisherigen Untersuchungen haben gezeigt, dass sich ein Eisenmangel deutlich auf die kognitive Leistungsfähigkeit auswirkt“, erklärt Wenger. Die Tests hätten ergeben, dass die Reaktionsfähigkeit im Durchschnitt um 150 Millisekunden langsamer ist. „Das klingt nicht viel, aber diese 150 Millisekunden summieren sich.“
Ist Eisenmangel für „Gehirnnebel“ verantwortlich?
Wagner und sein Team vermuten nun, dass Eisenmangel nicht nur einer der Gründe für den in den Wechseljahren oft beschriebenen Hirnnebel sein könnte, sondern auch die Verschlechterung der Sehkraft begünstigt. „Eisen ist ein wichtiger Baustein für die Synthese des Neurotransmitters Dopamin, und auf Dopamin ist das Auge angewiesen, um beim ersten Kontakt mit Licht grundlegende Signale zu senden.“
Gute Bluteisenwerte führen nicht zu Ablagerungen im Gehirn
Ebenso entscheidend: Die Forscher fanden keinen Zusammenhang zwischen den Eisenwerten im Blut und den problematischen Eisenablagerungen im Gehirn. „Diese Daten waren überraschend und eine gute Nachricht, denn es scheint, dass ein Eisenspiegel, der dem für das Alter erwarteten Wert entspricht oder darüber liegt, nicht bedeutet, dass sich mehr Eisen im Gehirn ablagert.“ Die Forscher merken jedoch abschließend an, dass die Ergebnisse mit größeren Stichproben und weiteren Studien überprüft werden müssen.

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Niedrig dosiertes Eisenpräparat die beste Wahl
Um die kognitive Leistungsfähigkeit in den Wechseljahren zu erhalten und einen Eisenmangel zu vermeiden, empfiehlt Wagner, ein niedrig dosiertes Eisenpräparat einzunehmen und auf eisenhaltige Lebensmittel zu setzen. „Diese kleinen Veränderungen könnten den Übergang von der Prä- zur Postmenopause erträglicher machen.“