Bislang schien es eine Glaubensfrage zu sein, ob Frühstück denn nun gesund sei oder nicht. Eine Studie zeigt, dass häufiger Frühstücksverzicht mit einem höheren Risiko für Typ-2-Diabetes einhergeht. Dabei spielt Übergewicht nicht zwangsläufig eine Rolle.
Frühstück ist also doch gesund – zumindest laut der Forschung. Das beweist Dr. Sabrina Schlesinger, Epidemiologin und Ernährungswissenschaftlerin vom Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ), mit ihrem Team. Dazu wurden in einer Meta-Analyse sechs internationale Langzeitstudien ausgewertet, mit insgesamt 96.175 Teilnehmern. 4935 der Probanden erkrankten im Verlauf der Studien an Typ-2-Diabetes.
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Bei der Analyse der Daten fanden die Forscher heraus, dass es einen Zusammenhang zwischen Frühstücksverzicht und Typ-2-Diabetes gibt. Dabei weisen sie in ihrer Studie insbesondere auf die sogenannte Dosis-Wirkungs-Beziehung hin.
Das heißt: Je öfter das Frühstück in einer Woche ausgelassen wird, desto höher das Risiko, um an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Am höchsten ist es, wenn man im Schnitt vier bis fünf Mal in der Woche kein Frühstück zu sich nimmt. Danach stagniert das Risiko, auch wenn man noch häufiger das Frühstück weglässt.
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Nicht alle Einflussfaktoren sind erforscht
„Dieser Zusammenhang ist zum Teil auf den Einfluss des Übergewichts zurückzuführen. Selbst nach Berücksichtigung des BMIs ging der Frühstücksverzicht mit einem erhöhten Diabetesrisiko einher“, sagt Dr. Schlesinger zu den Ergebnissen. Oder anders gesagt: Selbst bei schlanken Menschen steigt das Risiko für Typ-2-Diabetes, wenn sie mehrmals die Woche auf ihr Frühstück verzichten.
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Die Forscher nahmen an, dass Studienteilnehmer, die auf ihr Frühstück verzichteten, sich grundsätzlich ungesünder mit kalorienreichen Mahlzeiten und Getränken ernährten, dabei weniger körperlich aktiv seien und mehr rauchten. Doch selbst, als sie diese Faktoren in ihrer Auswertung berücksichtigten, blieb der Zusammenhang zwischen Frühstücksverzicht und Diabetesrisiko weiterhin bestehen.
Daher gehen die Wissenschaftler davon aus, dass noch andere Faktoren eine Rolle spielen müssen: „Weitere Studien sind nötig, die neben der Aufklärung der Mechanismen, auch den Einfluss der Zusammensetzung des Frühstücks auf das Diabetesrisiko erforschen“, Dr. Schlesinger. Nach ihren Studienerkenntnissen empfiehlt sie grundsätzlich allen Menschen ein regelmäßiges und ausgewogenes Frühstück.