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Studie

Forscher finden einfache Methode, um Schmerzempfinden zu senken

Hände in Eiswasser
Um die Schmerztoleranz von sportlich aktiven und inaktiven Menschen zu testen, mussten diese so lange wie möglich ihre Hände in Eiswasser tauchen Foto: picture alliance / GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com | GEORG HOCHMUTH
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

26.05.2023, 11:29 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Aktive Menschen, die viel Sport treiben, haben weniger Schmerzen, so eine neue Studie aus Norwegen. Forscher vermuten jetzt, dass körperlicher Aktivität eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung chronischer Schmerzen spielen könnte.

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Bereits frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Sport offenbar Schmerzen vertreiben kann bzw. gar nicht erst entstehen lässt. Oder anders formuliert: Aktive Menschen haben eine wesentlich höhere Schmerztoleranz als Couch-Potatos. Die meisten Studien zu diesem Thema waren jedoch auf kleine Probandengruppen beschränkt. Jetzt hat sich ein Forscherteam der Universität Tromsø der Frage erneut angenommen – diesmal mit mehreren Tausend Erwachsenen als Probanden.

Daten von 10.732 norwegischen Erwachsenen analysiert

Um den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Schmerztoleranz zu klären, analysierte das Forscherteam Daten von 10.732 norwegischen Erwachsenen, die an einer großen Bevölkerungsumfrage – der Tromsø-Studie – teilnahmen, die regelmäßig in Norwegen durchgeführt wird. Dafür verwendeten sie zwei Daten-Sätze. Einmal jene, die 2007 bis 2008 erhoben wurden und andere von 2015 bis 2016. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin „PLOS ONE “ veröffentlicht.1

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Wer Sport treibt, hält Schmerzen besser aus

Um ihre Schmerzgrenze zu bestimmen, wurden die Probanden gebeten, ihre Hand in sehr kaltes Wasser zu tauchen. Sie durften ihre Hand erst zurückziehen, wenn es absolut nicht mehr auszuhalten war. Es zeigte sich, dass jene Probanden, die viel Sport trieben, mit dem durch Kälte induzierten Schmerz viel besser zurechtkamen. Menschen, die angaben, eher sitzende Tätigkeiten auszuüben, zeigten dagegen eine auffällig niedrige Schmerztoleranz. Beide Studienrunden kamen zum gleichen Ergebnis.

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Für weniger Schmerzen heißt es, körperlich aktiv zu bleiben

„Wenn Sie im Laufe Ihres Lebens körperlich aktiv werden oder bleiben, kann dies Ihre Schmerztoleranz verbessern“, erklärt Studienautor Dr. Anders Årnes vom Universitätsklinikum Nordnorwegen in einer Universitätsmitteilung.2„Egal, wofür Sie sich entscheiden, der Schlüssel liegt darin, aktiv zu bleiben!“ Für Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden, könnte Sport zu einer enormen Verbesserung der Lebensqualität führen, schließt der Forscher. Auch könnte ein körperlich aktives Leben dazu beitragen, dass chronische Schmerzen gar nicht erst entstehen. „Was auch immer Sie tun, das Wichtigste ist, dass Sie etwas tun!“

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Auch Musik wirkt schmerzlindernd

Für Menschen, deren Bewegung eingeschränkt ist, gibt es glücklicherweise eine wundervolle Alternative: Musik. Wie zahlreiche Studien, darunter auch Untersuchungen der Harvard Universität, bewiesen haben, aktiviert Musik zudem die Selbstheilungskräfte und lässt somit Schmerzen leichter ertragen. Forscher sagen sogar, dass Musik die „gesündeste Droge der Welt ist“, da sie genau dort im Gehirn wirkt, wo auch Suchtmittel „andocken“ – nur ohne Absturzgefahr, versteht sich. (FITBOOK berichtete).

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Quellen

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