Gravelbikes sind der Renner in der Fahrradwelt. Kein Wunder: Die gehypten Fahrräder sind robust, schnell und sogar geländegängig. FITBOOK stellt mehrere empfehlenswerte Modelle bis 2000 Euro vor.
Das Gravelbike hat einen wahren Boom im Radsport ausgelöst. Als Tochter von Renn- und Cyclocross-Rädern schlägt das Gravelbike neue Wege – auch abseits von Asphalt – ein. Wer dem Trubel und Menschenmassen entgehen möchte, schwingt sich auf den Spezialisten für Schotter und Straßen und entflieht dem Alltag in Windeseile. Doch welche Gravelbikes bis 2000 Euro sind wirklich gut und was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen Gravel- und Mountainbikes? FITBOOK klärt auf und stellt Ihnen acht Top-Modelle vor.
Übersicht
Was ist eigentlich ein Gravelbike?
Gravelbikes sind die Experten für Asphalt und Schotterwege. Sie laden ein, einfach abzubiegen, sich ins Abenteuer zu stürzen und bisher unbekannte Wege in der Natur zu entdecken. Das alles hautnah: Denn durch die ungefederte Gabel spürt man die Erde unter sich, ohne Puffer. Im Gegensatz zu Mountainbikes, die mit ihrem Gewicht schnell etwas ausbremsen, hat man beim Gravelbike die Leichtigkeit auf seiner Seite. Generell gilt: Die Rennrad-Gene sind bei diesem Fahrradtyp stark bemerkbar und gerade deshalb so beliebt. Der Lenker ist wie bei einem Straßen-Rennrad geformt, während die Traktion der breiteren Reifen mit Profil auch auf wechselhaftem Untergrund Freude macht.
Der Unterschied zwischen Gravelbikes von Mountainbikes
Während Mountainbikes sich bei jedem Terrain und Wetter wohlfühlen, sind Gravelbikes – wie der Name schon sagt – auf Schotter und Straßen spezialisiert. So zählen Abfahrten nur bedingt zu den Talenten dieses Typs. Doch was sie an dieser Stelle an Flexibilität nicht liefern, gleichen sie mit ihrer Leichtgewichtigkeit wieder aus, die für ein rundum unbeschwertes Fahrgefühl sorgt. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der Rennrad-typische Lenker, der Gravelbikes auf den ersten Blick erkennbar macht.
Beim Thema Federung gehen allerdings Mountainbikes als Sieger aus dem Ring, denn Gravelbikes haben keine Federung. Ein möglicher Carbon-Anteil in der Gabel kann dies teilweise kompensieren, der auf unebenen Untergründen für etwas Dämpfung sorgt. Die harte Gabel hat allerdings auch den Vorteil der direkteren Kraftübertragung gegenüber Federgabeln, was mehr Speed begünstigt. Was Gravelbikes und Mountainbikes gemeinsam haben? Breite Reifen, die für Grip sorgen, und eine Vielzahl an Gängen, die maximale Flexibilität bieten.
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Passend zur Körpergröße
Auf der Suche nach einem Gravelbike in der richtigen Größe? Die Größe des Fahrrads ist abhängig von der Schrittlänge und Körpergröße des Fahrers. Diese Übersicht zu den jeweiligen Rahmenhöhen bietet eine gute Orientierung:
- 50 cm – Körpergröße 160 bis 165 cm
- 52 cm – Körpergröße 165 bis 170 cm
- 54 cm – Körpergröße 170 bis 175 cm
- 56 cm – Körpergröße 175 bis 180 cm
- 58 cm – Körpergröße 180 bis 185 cm
- 60 cm – Körpergröße 185 bis 190 cm
Auch die Reifengröße sollte man neben der Rahmengröße im Blick haben. Diese liegt bei einer mittleren Rahmenhöhe von 54 oder 56 Zentimetern bei 28 Zoll.
Die besten Gravelbikes im Vergleich
Nun zeigen wir Ihnen, welche Gravelbikes besonders lohnenswert und für unter 2000 Euro zu haben sind. Außerdem erklären wir jeweils die Spezifikationen, sowie die Vor- und Nachteile der Gelände-Rennräder.
Rose Backroad AL
Wer nach einem komfortablen Anfängermodell mit lebendigen Fahreigenschaften sucht, wirft einen Blick auf das Rose Backroad AL. Das Einsteiger-Gravelbike aus Aluminium verzichtet auf sichtbare Kabel und Leitungen, was für einen eleganten Look sorgt. Das Geheimnis eines komfortablen Einsteigerfahrrads ist unter anderem eine breite Bereifung, die auf sportlichen Touren und leichten Bikepacking-Abenteuern für Extra-Grip sowie ein stabiles Fahrverhalten sorgt. Mit 40 Millimeter sind die Schwalbe G One R-Reifen beim Rose Backroad AL zwar relativ dünn, verschaffen aber dank mehr Griffigkeit einen fühlbaren Vorteil.
Großer Pluspunkt ist der Komfort am Sattel: Die Rose Carbon-Stütze flext so gut, dass die Neigung des Sattels kaum noch korrigiert werden muss. Auf holprigen Strecken federt das Gravelbike optimal ab. Einziger Kritikpunkt: Trotz des stattlichen Preises von 1999 Euro kommt das Gravelbike nur mit einer 2×10-Shimano-GRX-Schaltung daher – für einen Allrounder im Alltag sowie Offroad ist das trotzdem meist ausreichend.
Rose Backroad AL | |
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Geeignet für | Einsteiger und Fortgeschrittene, Damen, Herren |
Gewicht | 9,5 kg |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Gabelmaterial | Carbon |
Gänge | 20 |
Schaltsystem | Kettenschaltung (Shimano GRX 400) |
Bremssystem | Hydraulische Scheibenbremse (Shimano GRX 400) |
Bereifung | Schwalbe G-ONE R Evolution Line |
Sattel | Rose Edition von Selle Italia |
Vorteile:
- schnell
- komfortabel
- lebendiges, aber sicheres Fahrverhalten
- ideal für Bikepacking-Vorbereitung
Nachteile:
- Antrieb/Schaltung könnten besser sein
- kleine Laufradsatz-Maulweite
Focus Atlas 6.7
Aus dem Hause Focus gibt es ebenfalls ein Gravelbike, das sich durchaus sehen lässt. Das Bike ist vor allem für Abenteuerlustige konzipiert und dementsprechend auch robust. Für Anstiege und Toure ist unter anderem eine Shimano GRX Gravel-Schaltgruppe integriert worden. Der Rahmen ist aus Aluminium, die Gabel hingegen aus Carbon. Die Montagepunkte an der Gabel tragen pro Seite rund drei Kilogramm Zuladung.
Focus Atlas 6.7 | |
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Geeignet für | Einsteiger, Fortgeschrittene, Damen, Herren |
Gewicht | 11,3 kg |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Gabelmaterial | Carbon |
Gänge | 20 |
Schaltsystem | Kettenschaltung (Shimano GRX 400) |
Bremssystem | Hydraulische Scheibenbremse (Shimano GRX 400) |
Bereifung | WTB Riddler, 700 x 45C |
Sattel | WTB SL8 |
Vorteile:
- sehr robustes Gravelbike
- durchaus breite Reifen für schwierigere Touren
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
- ansprechende Rahmengeometrie
Nachteile:
- Größenauswahl könnte besser sein
- Eigengewicht etwas hoch
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Cube Nuroad Pro FE
Kaum ein Gravelbike entdeckt man so oft auf Straßen und Feldwegen wie das Cube Nuroad Race FE. Nicht allein wegen seines eleganten Designs fällt der Bestseller ins Auge, auch die Ausstattung sticht beim veritablen Cruiser positiv hervor. Schaltungen, Bremen und Reifen stammen ausschließlich von namhaften Herstellern wie Shimano und Schwalbe – im Vergleich zum Cube Nuroad Pro FE besitzt die Race-Variante eine bessere Schaltgruppe (Shimano GRX statt Tiagra) sowie eine hydraulische Scheibenbremse statt einer mechanischen. Breite Reifen und Carbon-Gabel federn Schläge gut ab und bieten so viel Fahrfreude auf dem Gelände. Das „FE“ im Namen steht für „fully equipped“: Damit gemeint sind die verschiedenen Komponenten wie Gepäckträger, Ständer und Beleuchtung, die am Cube Nuroad Race FE bereits verbaut sind. Das Ergebnis ist ein Mittelklasse-Rad, das wenig Wünsche offenlässt und sich insbesondere für Einsteiger perfekt als Touren- oder Pendlerfahrrad eignet.
Cube Nuroad Pro FE | |
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Geeignet für | Einsteiger |
Gewicht | 11,6 kg |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Gabelmaterial | Carbon |
Gänge | 22 |
Schaltsystem | Kettenschaltung (SRAM GRX) |
Bremssystem | Hydraulische Scheibenbremse (Shimano BR-RX400) |
Bereifung | Schwalbe G-One Allround |
Sattel | Natural Fit Venec Lite |
Vorteile:
- schlichtes, elegantes Design
- hochwertige Komponenten
- relativ leicht
- zuverlässig
- tauglich für Alltag und Straßenverkehr
Nachteile:
- Blech vorne klappert
- Stützenklemm-Schrauben drehen leicht aus
Scott Speedster Gravel 30
Diese Gravelbike-Neuheit aus der Schweiz vereint Geländetauglichkeit mit hohen Geschwindigkeiten und sportlichem Fahrvergnügen: Das Scott Speedster Gravel 30 ist der perfekte Begleiter für Schotterpister und Gelände. Mit 20 Gängen, hydraulischer Bremsung und einem robusten Aluminiumrahmen fährt das sportive Gravelbike souverän durch Wald, Wiese und Feldwege – und das selbst bei schlechtem Wetter. Eine Carbon-Gabel sorgt für eine wendige, hohe Lenkpräzision und eine angenehme Dämpfung. Fortgeschrittene und Fans von längeren Touren sind mit dem Schweizer Gravelbike bestens beraten – für den Einstieg sind hingegen komfortablere Bikes zu empfehlen.
Scott Speedster Gravel 30 | |
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Geeignet für | Fortgeschrittene, Damen, Herren |
Gewicht | 10,4 kg |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Gabelmaterial | Carbon |
Gänge | 20 |
Schaltsystem | Kettenschaltung (Shimano GRX 400) |
Bremssystem | Hydraulische Scheibenbremse (Shimano GRX 400) |
Bereifung | Schwalbe G-One Bite Performance |
Sattel | Syncros Tofino Regular 2.5 |
Vorteile:
- hochwertige Ausstattung
- robust und langlebig
- versteckte Kabel
- wertig verarbeiteter Alu-Rahmen
- flink und agil
Nachteile:
- könnte etwas leichter sein
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Cannondale Topstone 2
Vereint Geländetauglichkeit mit hohen Geschwindigkeiten und sportlichem Fahrvergnügen: Das Cannondale Topstone 2 ist dazu da, neue Horizonte zu „erfahren“ und auf neuen Wege zu rollen. Es ist der perfekte Begleiter für Schotterpisten, wobei ihm auch ein Regenguss nichts ausmacht. Im Gegenteil: Das hochwertige Gravelbike macht Touren bei wirklich jedem Wetter mit und sorgt durch gute Traktion, sicheres Handling und schönen Komfort für besonders viel Fahrfreude. Das Geheimnis liegt vor allem in der hervorragenden Ausstattung: Bei diesem Rad ist alles drin und dran. Zudem macht der Aluminiumrahmen den Allrounder leicht, agil und quicklebendig, wobei die Carbon-Gabel für eine wendige, hohe Lenkpräzision und angenehme Dämpfung sorgt. Das Ergebnis ist ein unbeschwertes Fahrgefühl – ganz egal ob auf Straßen, Waldwegen, Trails oder Bikepacking-Touren.
Cannondale Topstones 2 | |
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Geeignet für | Fortgeschrittene, Damen, Herren |
Gewicht | 10,10 kg |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Gabelmaterial | Carbon |
Gänge | 20 |
Schaltsystem | Kettenschaltung (Shimano GRX 400) |
Bremssystem | Hydraulische Scheibenbremse (Shimano GRX 400) |
Bereifung | WTB Riddler TCS Light |
Sattel | Fabric Scoop Radius Sport |
Vorteile:
- hochwertige Ausstattung
- schickes Retrodesign
- leichtgewichtig
- ausgewogene Geometrie
- wertig verarbeiteter Rahmen
- zuverlässig
Nachteile:
- Vergleichsweise teuer
Serious Gravix
Preisbewusste Performance mit Sinn fürs Wesentliche: Das Serious Gravix-Gravelbike verzichtet auf unnötigen Schnickschnack und Spielereien. Stattdessen wird ein preiswertes Bike geboten, das mit weitaus mehr als seinem Understatement-Design überzeugen kann: Während die sportliche Sitzposition eine forsche Gangart auf befestigten und unbefestigten Wegen erlaubt, bieten die hochwertigen 37 Millimeter WTB-Riddler-Reifen Komfort, Traktion und Pannensicherheit – ganz ohne uns einzubremsen.
Serious Gravix | |
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Geeignet für | Einsteiger |
Gewicht | 11,12 kg |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Gabelmaterial | Aluminium |
Gänge | 11 |
Schaltsystem | Kettenschaltung (SRAM Apex) |
Bremssystem | Mechanische Scheibenbremse (Tektro MD-C610) |
Bereifung | WTB Riddler |
Sattel | Velo VL-1411 |
Vorteile:
- sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- robust
- komfortabel
- verlässlich
Nachteile:
- Schaltung und Bremsen nicht voreingestellt
- Offroad relativ starke Vibrationen
Kona Rove AL 700
Experte für anspruchsvolles Terrain: Das Kona Rove AL 700 glänzt auf Asphalt, Schotterwegen und Singletrails. Das Geheimnis des preiswerten Einsteigerfahrrads ist unter anderem die breite Bereifung, die auf sportlichen Touren und leichteren Bikepacking-Abenteuern für Extra-Grip sowie stabiles Fahrverhalten sorgt. Auch der 2x Shimano 8-Gang-Antrieb und die Tektro-Scheibenbremsen machen das Rove AL 700 zu einer ausgezeichneten Wahl für jedes Gelände.
Kona Rove AL 700 | |
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Geeignet für | Einsteiger, Fortgeschrittene |
Gewicht | 11,12 kg |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Gabelmaterial | Aluminium |
Gänge | 2 x 8 |
Schaltsystem | Kettenschaltung (Shimano Claris) |
Bremssystem | Mechanische Scheibenbremse (Tektro Mira CX) |
Bereifung | WTB SX19 |
Sattel | Kona Road |
Vorteile:
- schnell
- komfortabel
- breite Reifen
- zuverlässig bei jedem Wetter
- zahlreiche Optionen für Anbauteile
Nachteile:
- keine großartigen Nachteile
KS Cycling Xceed
Das KS Cycling Xceed bietet Fahrfreude auch abseits befestigter Straßen. Abkürzung durch den Wald? Mit diesem Gravelbike für Einsteiger kein Problem! Breite, leicht profilierte Reifen sorgen für die notwendige Traktion auf losem Untergrund, Plattformpedale für den erforderlichen Halt und mechanische Scheibenbremsen für die entsprechend höhere Bremskraft im Gelände. Zudem punktet der Preisschlager mit 14 Gängen, die sich glatt schalten lassen. Der stabile Aluminiumrahmen und viele weitere Aluminiumteile machen aus dem Allrounder ein Leichtgewicht, das es gerade einmal auf 12,5 Kilogramm inklusive Pedale bringt.
KS Cycling Xceed | |
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Geeignet für | Einsteiger, Herren, Damen |
Gewicht | 12,5 kg |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Gabelmaterial | Aluminium |
Gänge | 14 |
Schaltsystem | Kettenschaltung (Shimano Tourney) |
Bremssystem | Mechanische Scheibenbremse (Shimano Tourney) |
Bereifung | Kenda Kwick Bitumen |
Sattel | Rennsattel |
Vorteile:
- preiswert
- ausreichend viele Gänge
- cooles Design
- Shimano-Schalt-/Bremshebelkombination
Nachteile:
- nicht fertig montiert
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Fazit
Lust auf ein Gravelbike bekommen? Während die teureren Modelle auf Langstreckeneinsätze, Robustheit und den Gepäcktransport ausgelegt sind, machen die günstigen Einsteiger-Räder vor allem Schönwetterfahrern und Pendlern Freude. Das Rad von KS Cycling oder das Serious Gravix sind perfekt dafür geeignet. Auch die Geländetauglichkeit unterscheidet sich zum Teil stark: Einige der Gravelbikes entlehnen ihre Geometrien eher dem Mountainbike-Segment, etwa das Scott Speedster oder das Rose Backroad AL, andere orientieren sich mehr an Rennrädern, etwa das Cube Nuroad. Ein wichtiger Indikator dafür, auf welche Terrains und Einsatzgebiete ein Modell spezialisiert ist, ist die Reifenbreite. Wer also ein besonders vielseitiges Gravelbike sucht, sollte das dringend im Blick behalten. Bereit? Dann nichts wie auf den Sattel – und das Abenteuer kann losgehen.