05.05.2024, 17:07 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten
Spätestens seit dem sensationellen WM-Titel unserer Nationalmannschaft im Jahr 2023 boomt der Basketball in Deutschland! Auch die NBA, die beste Liga der Welt, hat hierzulande unzählige Fans. Doch nach welchen Regeln wird hier und in Nordamerika überhaupt gespielt, welche Positionen gibt es? FITBOOK-Autor Tony Poland macht den Vergleich.
Spektakuläre Dunks und Rebounds, leichte Korbleger, krachende Blocks, clevere Steals – Basketball ist eine überaus komplexe und physische Sportart mit jeder Menge englischen Fachbegriffen. Kein Wunder, schließlich stammt Basketball aus den USA. Dabei ist das Grundprinzip eigentlich einfach. Am Ende geht es darum, einen Ball in einen Korb zu werfen – unter Beachtung der Basketball-Regeln.
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Übersicht
Von Michael Jordan bis zu Dirk Nowitzki
Besonders gut können bzw. konnten das die Top-Stars der Szene. Von Michael Jordan (61), der wohl beste Basketballer aller Zeiten, dürften selbst Laien schon mal etwas gehört haben. Auch von Shaquille O’Neal (52). Genauso wie von LeBron James (39), der immer noch aktiv ist, aber seine große Karriere möglicherweise in diesem Sommer beenden könnte. Steph Curry (36) wird hingegen ziemlich sicher noch weiterspielen, auch diesen Namen dürfte man schon mal aufgeschnappt haben. Genauso wie den des im Januar 2020 bei einem tragischen Hubschrauberabsturz leider tödlich verunglückten Kobe Bryant.
Und dann wären da noch deutsche Superstars. Etwa Dirk Nowitzki (45), der 2019 zurücktrat und in seiner Glanzzeit zu den besten Spielern der NBA gehörte, oder aktuell Dennis Schröder (30). Der Kapitän der Nationalmannschaft entfachte mit seinen Jungs bei der letzten Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr erst ein echtes Basketball-Fieber im ganzen Land, ehe die DBB-Auswahl durch einen überragenden 83:77-Sieg in Manila tatsächlich erstmals überhaupt Weltmeister wurde.
Und dieses WM-Märchen zeigt wieder einmal, dass im Basketball alles möglich ist. Wenn man als Team agiert und ein Wir-Gefühl entsteht, bei dem jeder seine Rolle kennt und sich dem Mannschaftserfolg unterordnet. Was übrigens auch die Faszination dieser Sportart ausmacht. Welche wichtigsten Regeln dabei in der NBA und in Europa (FIBA) gelten und welche Positionen es gibt, erfahren Sie im Folgenden.
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Die Basketball-Regeln in der NBA
Das Liga-System
Die NBA teilt sich in 30 verschiedene Mannschaften auf. 29 davon sind in den USA beheimatet, lediglich die Toronto Raptors in Kanada. Es gibt zwei Conferences (Eastern und Western) zu je 15 Vereinen. Eastern und Western Conference sind nochmal unterteilt in jeweils drei Divisions á fünf Teams. Insgesamt bestreitet jede Mannschaft 82 Spiele in der Hauptrunde (Regular Season). Die besten acht aus jeder Conference spielen danach in den Playoffs gegeneinander. Gespielt wird im Modus „Best-of-Seven“, d.h. vier Siege sind für ein Weiterkommen pro Runde notwendig. Einen Absteiger gibt es nicht. Rekordchampions sind die Boston Celtics und die Los Angeles Lakers, beide Franchises kommen auf bis heute 17 Titel.1
Mannschaftsstärke
In der besten Basketball-Liga der Welt stehen zu Spielbeginn fünf Spieler pro Team auf dem Court. Zusätzlich können bis zu sieben Ersatzspieler noch auf der Auswechselbank sitzen, die beliebig oft ein- und ausgewechselt dürfen.
Basketball-Court
Das Spielfeld in der NBA misst 28,65 x 15,24 Meter.2
Fouls
Sollte ein Akteur auf sechs persönliche oder zwei technische Fouls kommen, ist dieser für das restliche Spiel gesperrt. Auch bei zwei unsportlichen Vergehen oder einem disqualifizierenden Foul wird derjenige sofort in die Kabine verwiesen.
Spielzeit
Gespielt wird insgesamt vier Viertel mit jeweils zwölf Minuten. Steht es nach 48 Minuten Unentschieden, wird um fünf Minuten verlängert. Und zwar solange, bis ein Gewinner feststeht. Nach jedem Viertel gibt es zwei Minuten Pause, nach zwei Vierteln ist 15 Minuten lang Halbzeit. Um etwa taktische Dinge zu verändern, stehen jedem Team sieben Auszeiten pro Spiel zu je 75 Sekunden zu.
Zeitübertretungen
Für einen Angriff darf sich eine Mannschaft nicht unbegrenzt Zeit lassen. So erklärt sich die Dynamik und Geschwindigkeit eines Spiels.
Denn für einen Angriff stehen einem Team nur 24 Sekunden zur Verfügung, spätestens dann muss der Ball auf den gegnerischen Korb geworfen werden. Geht der Ball an den Ring des Korbs, gibt es ein Foulspiel oder berührt der Ball den Fuß des Gegners, startet die sog. „Shot Clock“ neu. Aber: Bei einem Offensiv-Rebound wird die Uhr lediglich auf 14 Sekunden zurückgestellt.
Auch die Acht-Sekunden-Regel ist wichtig. Innerhalb dieses Zeitfensters muss eine Mannschaft es schaffen, den Ball aus der eigenen Hälfte in die gegnerische zu transportieren.
Sogar nur für maximal drei Sekunden dürfen sich Abwehrspieler in der gegnerischen Angriffszone befinden. Ebenfalls maximal drei Sekunden dürfen sich Angreifer in der Zone des Gegners bzw. unter dem gegnerischen Korb aufhalten.
Verlässt der Ball das Spielfeld bzw. geht ins Aus, darf der einwerfende Spieler ihn höchstens fünf Sekunden festhalten.
Schrittfehler
Häufig pfeift der Schiedsrichter in der NBA einen Schrittfehler. So ist es erlaubt, vor Beginn eines Dribblings den ersten Schritt zu machen. Aber nachdem der ballführende Spieler aufhört zu dribbeln, sind nur noch zwei Bodenkontakte mit den Füßen gestattet. Dann muss er passen oder werfen. Dabei darf das Standbein zwar angehoben, aber nicht wieder auf dem Feld aufgesetzt werden.
Korbwurf
Ziel ist es, den Ball, der übrigens 625 Gramm wiegt, in den Korb des Gegners zu werfen. Dieser befindet sich in einer Höhe von 3,05 Metern und hat einen Durchmesser von 45 Zentimetern. Bei einem normalen Wurf gibt es zwei Punkte, beim Freiwurf (nach einem Foul) einen Punkt und bei einem erfolgreichen Wurf von der Drei-Punkte-Linie gibt es drei Punkte. Diese ist frontal 7,24 Meter vom Korb entfernt und seitlich 6,70 Meter.3
Die Positionen in der NBA
Point Guard
Der Point Guard ist der Aufbauspieler und bestimmt als Spielmacher, Tempo, System und Rhythmus eines Angriffs. Er verteilt die Bälle und setzt seine Mitspieler in Szene. Er braucht Übersicht, (Handlungs)Schnelligkeit, Spielverständnis und Dribbelstärke. Meistens ist er der kleinste Spieler einer Mannschaft.
Shooting Guard
Er bildet neben dem Point Guard den Backcourt (hinteres Spielfeld). Der Shooting Guard soll sich geschickt freilaufen und vor allem Würfe aus der Distanz bzw. von hinter der Dreierlinie nehmen. Wichtig dafür: Wendigkeit, Tempo und natürlich Zielsicherheit.
Small Forward
Der Allrounder im Team, der über ein breites Repertoire an Fähigkeiten verfügen muss. Ihm kommen Aufgaben im Angriff und in der Abwehr zu. Vor allem, wenn es darum geht, die Distanzschützen des Gegners zu attackieren. Ihn zeichnen gutes Dribbling, Sprungkraft, Beweglichkeit und Ausdauer aus.
Power Forward
Der Power Forward bewegt sich nah am Korb, wo es richtig zur Sache geht und wo es weh tun kann. Er soll Bälle zurückerobern, gegnerische Spieler blocken und auch selbst werfen und punkten. Diese Spieler müssen vor allem physisch top sein und sich durchsetzen können.
Center
Ein echtes Kraftpaket! Der Center ist der „Big Man“ im Team und hält sich oft unter dem Korb auf. Er ist meist der größte Spieler und wichtig für die Rebounds, er benötigt Kraft, Beweglichkeit und Wurf-Skills.4
Die Basketball-Regeln in Europa (FIBA) am Beispiel der BBL
Das Liga-System
Unter dem Dach der FIBA (Fédération Internationale de Basketball bzw. Weltbasketballverband) gibt es keine Conferences bzw. Divisions in den einzelnen Ligen. Gespielt wird jeweils in einer gesamtheitlichen Liga. In Deutschland spielen 18 Teams in der BBL (easyCredit Basketball Bundesliga). Jede Mannschaft absolviert 34 Partien in der Hauptrunde, die besten acht Teams treffen danach in den Playoffs aufeinander. Die drei Playoffrunden werden im „Best-of-Five-Format“ gespielt, es genügen also drei Siege zum Weiterkommen.5 Rekordmeister sind die Bayer Giants Leverkusen (14 Titel). Die beiden letztplatzierten Vereine steigen ab.
Mannschaftsstärke
Auch in Europa stehen fünf Feldspieler gleichzeitig auf dem Feld, auch die Zahl der Wechselspieler ist identisch (sieben) zu den USA.
Basketball-Court
Anders als in der NBA, gelten in Europa andere Maße. Die Spielfeldgröße beträgt 28 x 15 Meter.
Fouls
Ein Spieler darf sich nur fünf persönliche oder zwei technische Fouls leisten, ehe er vom Spiel ausgeschlossen wird. Ein disqualifizierendes Foul oder zwei unsportliche Fouls führen wie in der NBA zum Spielausschluss.
Spielzeit
Hier besteht ein ganz wesentlicher Unterschied im Vergleich zur NBA! Gespielt wird zwar auch in vier Vierteln, aber ein Viertel dauert lediglich zehn statt zwölf Minuten. So ergeben sich 40 statt 48 Minuten reine Netto-Spielzeit. Nach jedem Viertel sind zwei Minuten Pause, nach zwei Vierteln sind es 15 Minuten (Halbzeit). Pro Partie stehen jedem Team fünf Auszeiten (Time-outs) zu 60 Sekunden zu.
Zeitübertretung
Für die FIBA gelten dieselben Regeln, bis auf eine Ausnahme. In Europa gibt es die oben beschriebene Drei-Sekunden-Regel für Abwehrspieler nicht.
Schrittfehler
Der nächste Unterschied! In Europa (FIBA) muss der ballführende Spieler den Ball erst dribbeln, bevor er loslaufen darf. Ansonsten wird auf Schrittfehler entschieden. Außerdem sind mit dem Ball in der Hand maximal zwei Schritte gestattet.
Korbwurf
Der Ball variiert zwischen einem Gewicht von 567 und 650 Gramm. Die Korbhöhe ist mit 3,05 Metern aber identisch, die Dreipunktlinie ist dagegen 6,75 Meter (NBA: 7,24 Meter) vom Ring entfernt. Alles andere ist wie in der NBA.6
Die Positionen in Europa (FIBA)
Hier können wir es kurz machen. Es gibt:
- Point Guard
- Shooting Guard
- Small Forward
- Power Forward
- Center
Heißt: Die groben Positionen sind überall auf der Welt gleich.
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Die wichtigsten Basketball-Begriffe
Rebound
Fängt man einen Ball nach einem missglückten Wurf auf den Korb aus der Luft oder bringt ihn anderweitig in seinen Besitz, spricht man von einem Rebound. Entweder defensiv, also in der Abwehr, oder offensiv (im Angriff).
Assist
Die Pässe, welche die Vorlage zu einem erfolgreichen Korbwurf geben, sind Assists.
Dunk
Wenn ein Spieler den Ball von oben in den Korb legt, spricht man von einem Dunk. Mitunter geschieht das mit brachialer Kraft und sieht deshalb umso spektakulärer aus. Denn die allermeisten Basketballer sind echte Hünen und bringen dafür die nötige Körpergröße und Gewicht mit.
Steal
Ein Steal liegt dann vor, wenn man dem ballführenden Spieler das Spielgerät „klaut“ und den Ball selbst sichert bzw. Kontrolle darüber erlangt.
Block
Der Block kommt sowohl in der Defensive als auch in der Offensive zum Einsatz. Im ersteren Fall bezeichnet der Block eine Abwehraktion, bei dem der geworfene Ball entscheidend bzw. rechtzeitig abgewehrt wird. Das gelingt durch Berühren oder Wegschlagen des Balles beim Wurfversuch des Gegners (auch als Shotblock bezeichnet. in Block liegt auch dann vor, wenn man sich dem Gegenspieler absichtlich in den Weg stellt und so den Laufweg versperrt.7
Von einem Block als offensive Aktion spricht man beim gezielten Aufhalten eines verteidigenden Gegenspielers durch festen und tiefen Stand. Dieser Spielzug wird auch als „Screen“ oder „Pick„ bezeichnet.8 Der Angreifer ohne Ball stellt sich neben den Verteidiger des ballführenden Angreifers, um die Bewegungsfreiheit des Verteidigers einzuschränken. Der ballbesitzende Angreifer lässt den Verteidiger am Partner auflaufen und bricht durch Blockstellung.9
