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Krebsvorsorge

Alles, was Sie über eine Darmspiegelung wissen müssen

Darmspiegelung
Darmkrebs ist in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung und kann tödlich enden. Schon Vorstufen können mit einer Spiegelung erkannt und beseitigt werden. Foto: Getty Images
dpa

17.11.2019, 07:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Eine Darmspiegelung gilt als schnelle und sichere Untersuchung. Im Gegensatz zu anderen Arten der Krebsvorsorge können Polypen und andere Auffälligkeiten gleich entfernt werden.

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Eine Darmspiegelung steht an. Der Patient liegt in bequemer Seitenlage auf einer Untersuchungsliege. Neben ihm steht der Arzt, in der Hand einen etwa anderthalb Meter langen flexiblen Schlauch von etwa einem Zentimeter Durchmesser: das Koloskop.

An dessen Ende befindet sich neben einer Lichtquelle eine winzige Videokamera. Der Arzt schiebt es behutsam in den After des Patienten ein und bis zum Übergang zwischen Dick- und Dünndarm vor.

Wird es langsam wieder herausgezogen, betrachtet der Arzt per Monitor die Darmwand des Patienten. Dieser spürt von der etwa 20-minütigen Untersuchung nichts – er hat vorher ein leichtes Narkosemittel bekommen und schläft. Entdeckt der Mediziner Polypen – knotige Auswucherungen auf der Darmschleimhaut – oder andere auffällige Stellen, kann er sie gleich entfernen.

Darmkrebs ist zweithäufigste Krebserkrankung

Das ist wichtig, „weil aus den oft gutartigen Gebilden mit der Zeit bösartige Tumore werden können und der Patient somit Darmkrebs hat“, erläutert Prof. Thomas Seufferlein. Er ist Vorstandsmitglied der Gastro-Liga und am Universitätsklinikum Ulm tätig. Darmkrebs ist in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung und kann tödlich enden. Schon Vorstufen können mit einer Spiegelung erkannt und beseitigt werden.

Diese dient aber nicht nur der Krebsvorsorge, sondern erfolgt auch bei Verdacht auf bestimmte Darmerkrankungen. Voraussetzung für die Spiegelung: „Der Darm muss absolut sauber sein“, so Seufferlein. Dafür muss sich der Patient drei bis sieben Tage vor der Untersuchung strikt an die vorgegebenen Ernährungsregeln halten.

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Vollkorn vor der Untersuchung tabu

Was Körner, Kerne und Schalen enthält, darf nicht gegessen werden. „Sie blockieren den Arbeitskanal und erschweren so die Untersuchung“, erklärt Prof. Alexander Meining von der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Tabu sind etwa Vollkornprodukte, Mohn, Sesam, Trauben, Tomaten und Kiwis.

Am Tag vor der Spiegelung muss der Patient seinen Darm reinigen. Nach einem leichten Frühstück und gegebenenfalls einem leichten Mittagessen darf er nur noch Tee, Wasser, klare Fruchtsäfte oder Brühe zu sich nehmen. „Wichtig ist, viel zu trinken, weil dadurch der Darm gut durchgespült und gereinigt wird“, so Dagmar Mainz, Vorstandsmitglied im Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands.

Abführmittel gehört zur Untersuchung

Der unangenehmste Teil: Am Nachmittag oder Abend vor der ambulanten Untersuchung werden ein bis zwei Liter einer abführenden Lösung getrunken. Diese steht auch am Untersuchungstag noch einmal an.

Mögliche Risiken der Untersuchung: Es kann zu leichten Blutungen im Darm kommen – oder die Darmwand ist beschädigt. „Das passiert mitunter, wenn Polypen entfernt werden“, erklärt Meining. Solche Komplikationen sind aber eher selten.

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Wann die Kasse zahlt

Oft wird der Darm vorher mit Luft aufgeweitet, vorübergehend sind leichte Schmerzen oder Blähungen möglich. Etwa eine halbe Stunde nach der Spiegelung darf der Patient wieder etwas essen. Die Krankenkassen zahlen die Untersuchung bei Beschwerden oder Krankheitsverdacht – und im Rahmen der Darmkrebsvorsorge: bei Männern ab einem Alter von 50 und bei Frauen ab 55 Jahren.

Themen Darmgesundheit
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