23. August 2021, 21:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Welches Medikament muss wann genommen werden? Und in welcher Dosierung? Nur ein paar der Fragen, die sich Menschen, die ältere Angehörige pflegen, stellen. Es gilt, den Überblick zu bewahren und nichts durcheinanderzubringen. Denn gerade bei Seniorinnen und Senioren kommt es häufiger zu Nebenwirkungen durch Arzneimittel. Deshalb sollte man als pflegende Person gut über die Medikamente informiert sein – und sich im Zweifel Rat holen.
Mit höherem Alter steigt meistens auch die Anzahl an Arzneimitteln, die jemand regelmäßig nimmt. Umso mehr es sind, umso höher ist das Risiko von Nebenwirkungen, unerwünschten Wechselwirkungen und Fehldosierungen. Deshalb ist es wichtig, dass Angehörige, die für die Pflege älterer Menschen verantwortlich sind, wissen, wie ein Medikament wirkt, wann es in welcher Dosierung eingenommen werden muss und mit welchen anderen Arzneimitteln es sich möglicherweise nicht gut verträgt. Durchaus eine Herausforderung für Pflegende – hier ein paar Tipps, die helfen können.
Übersicht
Fachlicher Rat
Wer bei im Umgang mit bestimmten Medikamenten bei der Pflege unsicher ist oder offene Fragen hat, sollte sich fachlichen Rat holen – bei den behandelnden Ärztinnen oder Ärzten, bei Pflegefachkräften oder in der Apotheke. Die Fragen schreibe man sich am besten vorher auf, empfiehlt das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP). Die Infos der Fachleute solle man sich ebenfalls notieren sich oder sie sich schriftlich mitgeben lassen. So können sich Pflegende bei Bedarf immer wieder zu bestimmten Fragen informieren.
Liste über Medikamente führen
Ohnehin ist es unbedingt empfehlenswert, eine Liste über die eingenommenen Medikamente anzulegen und darin zu notieren: Welche Arzneimittel werden wann genommen? In welcher Menge? Und wofür oder wogegen? Welche Nahrungsmittel vertragen sich gut damit und welche weniger? Mit welchen Medikamenten drohen Wechselwirkungen?
Solch eine Übersicht können sich Kassenpatienten auch bei ihrer Ärztin oder ihrem Arzt erstellen und pflegen lassen. Wer drei oder mehr verschriebene Medikamente dauerhaft (konkret: für mindestens 28 Tage) einnimmt, hat Anspruch auf den sogenannten bundeseinheitlichen Medikationsplan. Auch generell lohnt es sich, in der Arztpraxis nach Medikationsplänen zu fragen, um einen guten Überblick zu Wirkung, Einnahmezeiten und Dosierung der Medikamente zu bekommen.
Medikamente in der Pflege richtig dosieren
Manchmal tun sich Pflegebedürftige schwer damit, eine Kapsel oder Tablette zu schlucken. Aber ehe man für sie eine Tablette teile oder auflöse oder eine Kapsel öffne, solle man vorher unbedingt abklären, ob das unbedenklich sei, rät ZQP-Expertin Daniela Sulmann. Denn womöglich wirke das Medikament dann nicht, wie es soll.
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Mögliche Folgen von Medikationsfehlern
Nach Angaben des ZQP können Medikationsfehler Schwindel, Stürze, Verdauungs- und Herz-Kreislaufprobleme sowie Leber- und Nierenschäden hervorrufen. Bei falscher Dosierung von Schlaf- und Beruhigungsmitteln bestehe das Risiko einer Abhängigkeit. Medikationsfehler mit Psychopharmaka könnten etwa Antriebslosigkeit und motorische Probleme auslösen oder verstärken.
mit Material von dpa