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Augenerkrankung

Das erste Symptom bei Grauem Star und welche Faktoren ihn begünstigen

Grauer Star: Nahaufnahme Auge
Unbehandelt kann ein Grauer Star zur vollständigen Erblindung führen. Deshalb ist es wichtig, erste Symptome zu erkennen Foto: Getty Images
Laura Pomer
Laura Pomer

01.09.2023, 10:55 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Der Graue Star oder Katarakt (Fachbegriff: Cataracta) ist gemeinhin als Alterserkrankung bekannt. Die zunehmende Trübung der Linse kann aber auch andere Ursachen haben und unbehandelt tatsächlich mit der vollständigen Erblindung enden.

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Auf fachliche Richtigkeit geprüft von
Dr. med. Bastian Philippen, Facharzt für Augenheilkunde und Augenchirurg

Die Linse junger, gesunder Augen ist elastisch und klar. Diese Eigenschaften sind wichtig, denn die Linse muss sich verformen können, um auf unterschiedlichen Distanzen scharf sehen zu können. Mit zunehmendem Alter verliert sie jedoch nach und nach ihre Elastizität. Den Großteil der Fälle macht deshalb ein Alterskatarakt aus. Dieser lässt sich zwar nicht verhindern – aber behandeln. FITBOOK über die typischen Symptome des Grauen Star, Behandlungsmöglichkeiten und die Frage, ob auch junge Menschen daran erkranken können.

Wie sich die Augenlinse ab dem 45. und dem 65. Lebensjahr verändert

Wie bereits erwähnt, verliert sich die Elastizität der Linse mit zunehmendem Alter, was sich in der Regel bereits ab dem 45. Lebensjahr bemerkbar macht, und zur Notwendigkeit einer Lesebrille führt. Ab dem 65. Lebensjahr ist die Verformbarkeit dann meist vollständig aufgehoben und erste Trübungen der Linse kommen hinzu.

Faktoren, die die Entstehung des Grauen Stars (Katarakt) begünstigen

Ein Alterskatarakt lässt sich generell nicht verhindern. Umweltfaktoren wie UV-Licht und Nikotin, Medikamenteneinnahme, allen voran Cortison, aber auch bestimmte Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes können die Entstehung des Grauen Stars begünstigen. Generelle Vorsichtsmaßnahmen, bspw. Schutz- vor UV-Strahlen und Bohrspänen, aber auch ein gesunder Lebensstil sind daher sinnvoll. 

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Grauer Star – Symptome

Durch die Eintrübung der Linse verschlechtert sich beim Grauen Star sukzessive die Sehkraft. Betroffene haben das Gefühl, wie durch einen Schleier zu sehen, weil die Linse mit Fortschreiten der Krankheit immer grauer oder bräunlich wird. Betroffene schildern es so, als wäre alles wie mit einem Nebel überzogen.

Das häufig erste Symptom bei einem Grauen Star

Oft ist auch die Blendeempfindlichkeit das erste Symptom. Bspw. beeinträchtigen Scheinwerfer entgegenkommender Autos – vor allem abends, also bei Dunkelheit – das Sehen extrem. Zusätzlich merken viele Patienten, dass sie eine bessere Lichtquelle zum Lesen brauchen, da die Kontrastempfindlichkeit herabgesetzt ist.

Symptome, die bei einem Katarakt später hinzukommen

Später, mit Fortschreiten der Krankheit, kommen das verschleierte Sehen und die abnehmende Sehschärfe dazu. Das „Nebelfeld“ wird dichter und größer. Betroffene bekommen deshalb Probleme mit der räumlichen Wahrnehmung, weil sie Kontraste und Konturen immer schlechter sehen können. Das macht auch die Anpassung an Helligkeit und Dunkelheit schwer.

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Was geschieht, wenn ein Katarakt unbehandelt bleibt?

Unbehandelt kann ein Grauer Star zur vollständigen Erblindung führen. Es ist daher wichtig, sich bei den entsprechenden Symptomen an einen Arzt zu wenden. Das Problem: Die Krankheitshinweise könnte man, insbesondere im frühen Stadium des Katarakts, als müde Augen fehlinterpretieren. Und vor allem Ältere laufen Gefahr, das Nachlassen ihrer Sehkraft als natürliche Alterungserscheinung zu deuten und sich an das schlechtere Sehen zu gewöhnen.

Umso wichtiger ist es, dass Mitmenschen reagieren, wenn potenziell Betroffene Auffälligkeiten zeigen, beispielsweise an Gegenständen vorbeigreifen oder Dinge/Personen in der Ferne nicht wahrnehmen. Schwerer ist es natürlich, bei Personen mögliche Symptome wahrzunehmen, wenn diese nicht zur offensichtlichen Risikogruppe gehören.

Können auch junge Menschen einen Grauen Star bekommen?

Ein Grauer Star kann auch junge Menschen treffen – sogar Kinder. Neben der angeborenen gibt es eine Variante, die in den ersten Lebensjahren entsteht. In manchen Fällen entwickelt sich ein Grauer Star aus anderen Augenerkrankungen oder -verletzungen. Diabetiker gehören zur Risikogruppe, ebenso Betroffene verschiedener weiterer Grunderkrankungen.

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Welche Behandlung gibt es bei Katarakt?

Wenn die Lebensqualität unter der Linsentrübung leidet, muss ein Grauer Star behandelt werden. Zumal bei einem schnell voranschreitenden Krankheitsverlauf die vollständige Erblindung droht. Leider ist die einzige Möglichkeit dafür eine Operation. Die Erfolgsquote bei dem Routineeingriff ist sehr hoch.

So läuft eine Operation ab bei einem Grauen Star

Die trübe Linse wird durch eine neue, künstliche ersetzt. Die etwa 30-minütige OP kann ambulant durchgeführt werden, der Patient ist also bei Bewusstsein und das Auge wird lokal betäubt. Wer das unangenehm findet oder Angst hat, kann sich ein Beruhigungsmittel verabreichen lassen.

In den meisten Fällen eines Grauen Altersstars lässt sich die Sehstärke operativ wiederherstellen. Der Zeitpunkt kann von Patient und Arzt gemeinsam gewählt werden. Anders verhält es sich beim angeborenen Katarakt: Der sollte schnellstmöglich therapiert werden.

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Was man nach der Katarakt-OP beachten sollte

Generell gilt, dass Patienten sich und ihr frisch operiertes Auge schonen sollten. Beispielsweise sollte man von Haarewaschen, Staubwischen und Aufenthalten in verrauchten Räumen, da es Reizungen durch bspw. Wasser, Reinigungsmittel, Staub und Rauch unbedingt zu vermeiden gilt. Dann kann die Heilung weitestgehend ungehindert voranschreiten.

Themen: Augengesundheit
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