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Kanadische Studie

Erstes Medikament zur Behandlung von Herzinfarkt entdeckt

Ein Mann hält mit schmerzverzehrtem Gesicht seine Hand an die linke Brust
Bei anhaltendem Schmerzen, Engegefühl in der Brust und Luftnot rufen Sie sofort den Notarzt – es besteht Gefahr eines Herzinfarktes Foto: Getty Images
Christian Glass

04.10.2019, 16:05 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten

Wer einen Herzinfarkt übersteht, leidet oft an einem schwer geschädigten Herzen. Forscher haben nun einen Wirkstoff entdeckt, der das Herz nach einem Infarkt reparieren kann. FITBOOK erklärt, wie das Medikament wirkt.

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Herzerkrankungen sind in Deutschland nach wie vor die häufigste Todesursache: Über 338.000 Menschen starben 2018 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, mehr als 60.000 Menschen an einem plötzlichen Herzversagen, so die erschreckenden Zahlen der Deutschen Herzstiftung. Und auch wer einen Herzinfarkt übersteht, muss mit schweren Schäden am Herzen rechnen: Entzündliche Reaktionen führen zu Narbenbildungen am Organ und Gewebe rund um das Herz kann absterben. Dadurch wird die Pump-Funktion eingeschränkt, Betroffene sind nur noch gering belastbar. Letztlich zählt auch die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zu den häufigsten Todesursachen. Ein vielversprechendes Medikament könnte nun bei der Behandlung von Herzinfarkt helfen.

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Wirkstoff hilft bei Heilung am Herzen

„SR9009“ heißt ein Wirkstoff, der die Heilung des geschädigten Herzens nach einem Infarkt begünstigen und so auch die schweren Folgeerscheinungen vorbeugen soll. Vorgestellt hat diesen Wirkstoff ein kanadisches Forscherteam um Tami Martino von der University of Guelph in einer kürzlich erschienen Studie, die im Fachjournal „Nature Communications Biology“ veröffentlicht wurde.

Was fanden die Forscher heraus?

Die Wissenschaftler untersuchten die sogenannte innere Uhr von Mäuseherzen. Im Fachjargon heißt diese Uhr auch „zirkadianer Rhythmus“ – 24-Stunden-Rhythmus. Faszinierend: Forscher vermuten, dass letztlich jede Zelle im Körper solch einem zirkadianen Rhythmus folgt. Gene und Proteine sind darauf eingestimmt, wodurch verschiedene Funktionen gesteuert werden. Beim Herzen sind das beispielsweise der Blutdruck oder die Herzfrequenz.

Der zirkadiane Rhythmus steuert auch, wie die Zellen auf einen Herzinfarkt reagieren und wie diese die Schäden am Organ reparieren. Wie Martino und ihr Team nun herausfanden, kann der Wirkstoff SR9009 den zirkadiaden Rhythmus positiv beeinflussen. Das wiederum steuert das Verhalten bestimmter Gene und vermindert Entzündungen am geschädigten Herzen. Letztlich wird dadurch die gefährliche Narbenbildung gemindert.

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Schon eine Einnahme von einem Tag kann helfen

Die Forscher zeigten weiter, dass die Behandlung mit SR9009 in Kombination mit einer herkömmlichen Therapie bei Herzinfarkt – der sogenannten Reperfusion – die Heilung enorm verbessert. Erstaunlich: Schon die Behandlung für nur einen Tag nach dem Herzinfarkt würde die gezielte Reparatur des Herzens einleiten.

Themen: Herzgesundheit
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