10. September 2024, 11:09 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Egal, ob es sich um eine heftige Erkältung oder einen Magen-Darm-Infekt handelt – wer zu krank ist, um zu arbeiten, kann sich krankschreiben lassen. Durch die telefonische Krankschreibung können die Betroffenen dies ganz bequem aus von zu Hause machen. Und das ohne, dass sich die Krankheitssymptome in der Praxis verschlimmern müssen oder eine Gefahr der Ansteckung von anderen besteht.
Bereits zu Beginn der Corona–Pandemie wurde eine Sonderreglung eingeführt, um die Ärzte und Arztpraxen zu entlasten. So war es möglich, dass Ärzte ihre Patienten, die leichte Erkrankungen oder Beschwerden der oberen Atemwege hatten, nach telefonischer Rücksprache krankschreiben konnten. Zwar war diese Regelung am 31. März 2023 ausgelaufen, trat wenige Monate später, ab dem 7. Dezember 2023, wieder in Kraft. FITBOOK erklärt, wie eine telefonische Krankschreibung abläuft und wie lange sie gültig ist.1
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Übersicht
Das sollte man über die Krankschreibung wissen
Ist man länger als drei Tage krank, benötigen die Arbeitnehmer laut Gesetz eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (kurz AU genannt). Jedoch ist es auch möglich, dass Arbeitgeber vor Ablauf dieser drei Tage eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einfordern –insofern dies vertraglich festgelegt wurde. Darauf weist die Stiftung Gesundheitswissen hin.2
Um eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu erhalten, ist nicht zwingend ein Besuch beim Arzt notwendig. In vielen Fällen ist es möglich, sich telefonisch oder per Video-Sprechstunde krankschreiben zu lassen. Diese Regelung greift allerdings nur, wenn die Diagnose der Erkrankung ohne eine körperliche Untersuchung gestellt werden kann. Beispiele dafür wären leichte Erkältungen oder Infekte, bei denen eine verbale oder visuelle Beschreibung möglich und ausreichend ist. Außerdem muss die Patientin oder der Patient der Arztpraxis bereits bekannt sein.3
Vorteil
In der Regel wird die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung direkt elektronisch an die Krankenkasse und den Arbeitgeber übermittelt. Dies erleichtert den Prozess und spart Zeit, da Arbeitnehmer nicht selbst für die Zustellung der AU sorgen müssen.
Meine Erfahrung mit der telefonischen Krankschreibung
„Nicht nur während der Pandemie, sondern auch danach habe ich die Option der telefonischen Krankschreibung bereits genutzt. Bei meinem Hausarzt hat das bisher wirklich einwandfrei funktioniert. Ich beschrieb meine Erkältungs- bzw. Grippesymptome, beantwortete noch eine paar Nachfolgefragen dazu und schon war sie geschafft, die Krankmeldung per Telefon. Beim ersten Mal musste ich mir kurz das fertige Attest abholen – immerhin hatte ich die Untersuchung plus Wartezeit gespart –, mittlerweile übersendet die Praxis ja direkt selbst die Krankschreibung an Krankenkasse und Arbeitgeber.“
Der Arzt trifft die finale Entscheidung
Laut dem Bundesgesundheitsministerium entscheidet über die Erstellung einer Krankschreibung immer der behandelnde Arzt. Allgemein haben sie das letzte Wort darüber, ob es sich um eine leichte Erkrankung handelt, die keine schweren Symptome aufweist, und ob eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) telefonisch oder per Video-Sprechstunde ausgestellt werden kann. Ist dies nicht möglich, kann es sein, dass man persönlich untersucht werden muss.
Maximale Dauer der Krankschreibung per Video und Telefon
Zeitlich verhält es sich so, dass solche Krankschreibungen begrenzt sind. So dürfen Arzt oder Ärztin laut der Stiftung Gesundheitswissen per Video-Sprechstunde ihre Patienten maximal für sieben Tage krankschreiben. Ist man ein Neupatient, liegt die Grenze bei drei Tagen. Es können ohnehin nur Bestandspatienten telefonisch krankgeschrieben werden und dann auch nur für maximal fünf Tage.
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Voraussetzungen für Eltern kranker Kinder
Es ist ebenfalls möglich, dass man auch Kinder per Telefon oder Video krankschreiben lassen kann. Eltern, die Kinderkrankentage in Anspruch nehmen, brauchen ab dem ersten Krankheitstag eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Kinderarzt. Zusätzlich ist es notwendig, dass das Kind bereits als Patient in der Praxis bekannt ist und keine schwerwiegenden Symptome zeigt. Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung kann in diesen Fällen nur für höchstens fünf Tage ausgestellt werden.
Mit Material von dpa