1. September 2024, 17:05 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ende August hat in eigenen Regionen Deutschlands die Lese der Trauben für den Federweißer begonnen. Eigentlich erntet man aber ab September. Der süßliche Federweißer ist vor allem in Weingebieten sehr beliebt. Dabei handelt es sich um ein noch gärendes, alkoholisches Getränk – quasi um einen unfertigen Wein.
Federweißer ist ein Klassiker im Herbst – spritzig, süß und ein echter Genuss. Doch wussten Sie, dass es ab jetzt neue Pflichtinformationen auf dem Etikett gibt? Auch beantwortet FITBOOK die Frage, ob Federweißer gesund ist oder eher ein Dickmacher.
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Neue EU-Regelung für Federweißer
In der Weinbranche gibt es eine neue Vorschrift, die speziell für Federweißer gilt: Seit einer kürzlich eingeführten EU-Regelung müssen auf den Etiketten von Weinen, die ab dem letzten Dezember produziert wurden, zusätzliche Nährwertangaben vermerkt sein. Diese neue Pflichtinformation soll den Verbrauchern mehr Transparenz über den Inhalt des Getränks bieten.
Das ist bei Federweißer aber nicht ganz so einfach. Auf dem Weg vom Traubenmost zum Wein ändern sich die Werte zu Kalorien, Fett und Zucker. Doch es gibt eine Lösung. „Man nimmt dafür die Werte vor Beginn der Gärung“, erklärt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI). Beim Alkoholgehalt wird dagegen der maximale Wert angegeben, der nach einer vollständigen Vergärung entstehen würde.
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Ist Federweißer gesund?
Wer sich die Nährwertangaben genau ansieht, ist vielleicht überrascht davon, wie viele Kalorien das Getränk hat. Noch hält sich die Erzählung, dass Federweißer wegen der enthaltenen Hefezellen, Milchsäurebakterien und Vitamine durchaus gesund sei. Und noch mehr die rote Variante – denn der Federrote liefert ja auch noch Gerbstoffe.
Dem widerspricht Astrid Donalies von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE): „Federweißer ist ein alkoholisches Getränk. Da sprechen wir gar keine Empfehlung aus. Es gibt keinen risikofreien Konsum.“ Neben dem Alkohol, der mit sieben Kilokalorien pro Gramm auch zur Energiezufuhr beiträgt, seien außerdem Trauben als Ausgangsprodukt reich an Fruchtzucker. „Dadurch ist Federweißer auch relativ energiereich“, sagt Donalies.
Auch die enthaltenen Milchsäurebakterien können die Expertin nicht überzeugen: „Die sollte man über eine ausgewogene Ernährung zu sich nehmen.“ Beispielsweise durch Joghurt, Kefir oder Sauerkraut. „Das heißt nicht, dass man nicht mal ein Glas trinken kann. Man sollte sich dabei nur nicht einreden, dass es gesund ist“, so Donalies.
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Viele Kalorien
Federweißer enthält lebende Hefezellen, Milchsäurebakterien und einige Vitamine, die durch den Gärungsprozess entstehen. Diese Inhaltsstoffe könnten potenziell gesundheitsfördernd sein, ähnlich wie in anderen fermentierten Lebensmitteln. Allerdings: es handelt sich nach wie vor um ein alkoholisches Getränk. Und Alkohol ist bekanntlich gesundheitsschädlich und kalorienreich. Aufgrund des Säuregehalts kann Federweißer zudem bei empfindlichen Personen Magenbeschwerden hervorrufen.
Federweißer hat einen Alkoholgehalt von rund fünf Volumenprozent und im Durchschnitt 70 bis 100 Kalorien pro 100 Milliliter. Damit hat das beliebte Herbstgetränk deutlich mehr Kalorien als z. B. Bier. Dadurch kann er bei übermäßigem Konsum durchaus zum Dickmacher werden – und mit Alkohol sollte man ohnehin achtsam umgehen.
Mit Material der dpa