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Tahin und Öle „sehr gut“

„Stiftung Warentest“ findet krebserregendes Ethylenoxid in purem Sesam

Die „Stiftung Warentest“ hat 44 Sesamprodukte auf Rückstände einer giftigen Chemikalie untersucht
Sesam ist reich an Eiweiß und Ballaststoffen. Doch in Ländern wie Indien, ein Hauptproduzent, wird bei der Produktion eine giftige Chemikalie eingesetzt. Die „Stiftung Warentest“ hat 44 Sesamprodukte auf Rückstände untersucht. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

08.02.2021, 18:53 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Als Saat pur, Mus (Tahin) oder auf Bagels: Sesam ist beliebt. Und extrem häufig von Rückrufen betroffen. Vor diesem Hintergrund hat die Stiftung Warentest 44 Sesam-Produkte untersucht. In vier Fällen wurden Ethylenoxid-Rückstände entdeckt, die den gesetzlich zulässigen Wert um ein Vielfaches über­schreiten. Die Chemikalie gilt als erbgutverändernd und krebserzeugend.

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Rückstände des krebserregenden Gases Ethylenoxid in Sesam machen seit Monaten Schlagzeilen. Das Pflanzenschutzmittel tötet Schimmel, Pilze und Bakterien ab und ist in der EU vollständig verboten. In Ländern wie beispielsweise Indien oder dem Sudan – den größten Sesamproduzenten – ist es noch erlaubt. So ist es zu erklären, dass sich das giftige Gas (kurz: EO) auch immer wieder bei importierten Produkten in Deutschland finden lässt. Das zieht zahlreiche Rückrufe nach sich, zuletzt am 27. Januar für ein Bio-Burger-Bun. Vor dem Hintergrund der Vielzahl an Rückrufen hat die „Stiftung Warentest“ 44 Sesam-Produkte genauer unter die Lupe genommen.

„Sehr gut“ für Bio-Sesam-Saaten

„Stiftung Warentest“ hat stichprobenartig insgesamt 44 sesamhaltige Produkte getestet, darunter 19 Bio-Erzeugnisse. Hauptsächlich Sesamsaat, aber auch Sesammus (Tahin), Sesamriegel, native Sesamöle sowie ein sesamhaltiges Reiskuchen­produkt. Untersucht wurde auf das in der EU nicht zugelassene Ethylenoxid. Bei der Bewertung hat sich die Verbraucherorganisation an den zulässigen Rückstandshöchstgehalt von 0,05 mg/kg orientiert. Ein „sehr gut“ erhielten unter anderem der ungeschälte Bio-Sesam von Alnatura, Antersdorfer, Bio Company, Edeka Bio, dmBio, Kluth und Seeberger.

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Ebenfalls im „Warentest“: Tahin, Sesamriegel und Sesamöl

Alle acht getesteten Sesammus-Produkte erhielten ebenfalls die Note „sehr gut“. Darunter das Tahin von Bio Company, Suntat, Rapunzel und el Amier. Gleiches Bild bei den Sesamriegeln: Knusperriegel Sesam von Aldi Gut Bio, Sesam Krokant von Alnatura und Denn’s Biomarkt Dennree. Bei den nativen Sesamölen erhielten ein „sehr gut“ die Produkte von Rapunzel, Bio Planète und Alnatura.

4 Sesam-Produkte stark belastet

Mit dem 526-fachen des Höchstgehalts an Ethylenoxid-Rückständen sind die Sesamsamen von „Heera“ belastet. „Nur 34 Körn­chen täglich – nicht mal ein halber Teelöffel voll – und schon ist die Menge erreicht, die gerade noch als wenig bedenk­lich gilt“, heißt es in der Pressemitteilung. Auf Dauer sei solcher Sesam für die Gesundheit riskant. Als ebenfalls stark belastet erwies sich im Test die gegrillte Sesamsaat von Anatolia (91-facher Höchstgehalt) sowie der weiße, geröstete Sesam von Bamboo Garden sowie die Sesamsamen von TRS Asia’s Fines Food (14- bzw. 16-facher Höchsgehalt an Ethylenoxid).

Die Testergebnisse zu allen getesteten Sesamprodukten können Sie hier nachlesen.

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Bei Sesam auf die Herkunft achten

Immerhin Ethylen­oxid-Rück­stände seien nur in purem Sesam, also Saat, entdeckt worden, schreiben die Tester. Da es in der Vergangenheit aber auch für Riegel, Sesammus oder die erwähnten Buns Rückrufe gab, sei es ggf. sinnvoll, Vorräte auszumisten. Und: Sei das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen und stehe Indien als Herkunftsland auf der Packung, lieber Finger weg!

Übrigens: Dass das Gas und dessen Abbauprodukt durch Erhitzen oder Abwarten verschwindet, sei nicht bekannt. Bei Sesamsaat lieber nicht zu Produkten aus Indien greifen.

Themen: Krebs
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