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Nach Gerichtsurteil

Fitnessstudio privat mieten – eine Option bei den großen Ketten?

Frau trainiert im Gym
Das Fitnessstudio privat mieten und alleine trainieren – mitunter ist das möglich Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

04.02.2021, 17:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

In den deutschen Fitnessstudios herrscht aufgrund des Corona-Lockdowns weiterhin gähnende Leere. Dabei geht von den Geräten selbst ja gar keine Infektionsgefahr aus. Deshalb ist es theoretisch möglich, Fitnessstudios privat zu mieten – für mehrere Stunden und ohne, dass Fremde mit trainieren dürften. FITBOOK hat sich umgehört, wie die großen Fitnessstudioketten zu der Idee stehen.

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Eine Gym-Betreiberin aus Niedersachsen hat ein umfassendes Hygienekonzept erarbeitet, um zu ermöglichen, dass Kunden ihr Fitnessstudio privat mieten können. Dieses sieht u. a. regelmäßige Zeitfenster für Desinfektionen und Reinigungen vor und gestattet den Zugang zu ihren Räumen einzig dem Untermietvertragspartner und allenfalls Angehörigen dessen Hausstands. Der Publikumsverkehr sei, wie es die aktuellen Corona-Maßnahmen vorgeben, weiterhin ausgeschlossen.

„Bei dem konzipierten Geschäftsmodell handele es sich nicht mehr um ein Fitnessstudio im herkömmlichen Sinne“, soll die Betreiberin vor dem Verwaltungsgericht Hannover erklärt haben, sondern um eine Anlage für Individualsport – und sie erhielt Recht. Alle Argumente für die Urteilsverkündung sind beim Rechtsportal „Juris“ nachzulesen. Zusammenfassend jedenfalls gilt: Ab sofort dürfen Kunden der Betreiberin ihr Fitnessstudio privat mieten.

Fitnessstudio privat mieten – auch für die großen Ketten eine Option?

Tatsächlich machen mitunter auch die größeren Unternehmen mit. Gesetzlich spricht wohl nichts gegen die Corona-Schutzverordnung, sein (leeres) Fitnessstudio privat mieten zu lassen. „Man könnte privat auch einen Fitness-Hobbyraum vermieten“, erklärt dazu ein Firmensprecher der Kette „Fit+“.

Bleibt aber natürlich die Frage, ob sich ein solches Modell für die Betreiber bzw. jeweiligen Franchise-Nehmer lohnt – u. a. aus finanzieller Sicht. FITBOOK hat deshalb bei den großen Ketten einzeln nachgefragt.

Auch interessant: Fitnessstudios zu! FITBOOK zwischen Frustration und Zweckoptimismus

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Kann man auch Ihr Fitnessstudio bald privat mieten? FITBOOK hat nachgefragt bei …

… Fit+

Fit+ zieht mit – bislang mit rund 20 Filialen (in Niedersachen, außerdem Mecklenburg-Vorpommern, Hessen und Baden-Württemberg).

Ein Fitnessstudio der Kette privat zu mieten, kostet 5 Euro pro Stunde, wenn man bei Fit+ Mitglied ist, und ansonsten das Zehnfache. Mehr Informationen zu Anmeldefrist, Nutzungsbedingungen etc. entnehmen Sie einem beispielhaften Untermietvertrag (hier), den ein Firmensprecher uns hat zukommen lassen.

… FitX

Beim in Essen gegründeten Unternehmen FitX ist die private Vermietung von Filialen zunächst keine Option. „Aufgrund unserer hohen Mitgliederzahl und sehr großer Studios macht es für uns zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn, diesen gerichtlichen Beschluss als Grundlage für etwaige Konzepte zur Vermietung unserer Studios zu nutzen“, erklärt ein Firmensprecher. Bei FitX soll das Trainieren für alle Mitglieder gleichermaßen möglich sein, sobald die Regierung es zulässt.

… Fitbox

Das Statement von Fitbox klingt ähnlich. Weder die Betreiber noch Kunden der EMS-Trainingskette seien an derartigen „juristisch übers Eck durchgesetzten Öffnungen“ interessiert. Man warte daher auf eine „glasklare Erlaubnis vom Staat“.

Tatsächlich hat Fitbox in der Hinsicht schon kleines Hickhack durchgemacht. Die Kette hatte u. a. in Berlin kurzfristig scheinbar wieder öffnen dürfen, da sie – vergleichbar mit bspw. Physiotherapiezentren – zur „Aufrechterhaltung und Verbesserung der Gesundheit“ beitragen sollten. Wenige Tage später wurde der vermeintliche Beschluss wieder revidiert.

… Fitness First

Fitness First plane momentan nicht, Kunden das private Einmieten in seine Studios zu ermöglichen.

… Kieser Training

Man prüfe die Lage fortwährend, teilt Kieser Training auf FITBOOK-Anfrage mit. Stand heute sei „kein Angebot dieser Art vorgesehen“.

… Clever Fit

Bei Cleverfit zeigt man sich offen für „flexible“ Modelle. Geplant würden „Wiedereröffnungs-Strategien für verschiedenste Szenarien“. Die Entscheidung, ihre Studios privat zu vermieten, sei den Franchise-Nehmern selbst vorbehalten. Zentralseitig gäbe es keine entsprechenden Pläne, so eine Sprecherin zu FITBOOK.

… Easyfitness

Bei Easyfitness begrüße man zwar die Entscheidung des Gerichts, da sie ein „Zeichen für die Wichtigkeit von Bewegung“ setze. Die Kette wolle von dem Recht jedoch keinen Gebrauch machen.

… McFit

Deutschlands größte Fitnessstudio-Kette hat bislang leider nicht auf unsere Anfrage reagiert.

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