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Sportwissenschaftler erklärt

Worauf muss man beim Kauf eines Fahrradergometers achten?

Mann trainiert auf Fahrradergometer
Für ausreichend Bewegung zu Hause setzen (sich) mehr und mehr Menschen auf Fahrradergometer. Doch man sollte nicht irgendeinen kaufen! Foto: Getty Images
Laura Pomer
Laura Pomer

04.04.2020, 07:17 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Da die Studios aufgrund der Coronakrise weiterhin geschlossen sind, denken immer mehr (Hobby-)Sportler darüber nach, sich ein Fitnessgerät für zu Hause anzuschaffen. Besonders beliebt sind im Moment Fahrradergometer. FITBOOK hat mit einem Fachmann darüber gesprochen, worauf beim Kauf zu achten ist.

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„Zunächst sollte man sich fragen, wofür man das Gerät braucht“, sagt uns Univ.- Prof. Dr. Billy Sperlich (Fachbereich Integrative & Experimental Exercise Science & Training an der Uni Würzburg). Bei Fahrradergometern gebe es nämlich enorme Qualitätsunterschiede. Es kann daher auch sinnvoll sein, ein hochwertiges Fitnessgerät zu mieten und wieder zurückzugeben, wenn die Corona-Beschränkungen gelockert sind.

Wenn Sie hingegen davon ausgehen, auch in den kommenden Jahren Ihr eigenes Fahrradergometer nutzen zu wollen, könnte sich eine Investition lohnen. Der Experte hat uns die unterschiedlichen Systeme erklärt.

Diese Arten von Fahrradergometer gibt es:

Stationäre Fahrradergometer

Die klassische Variante, die man auch im Gym findet. Laut Einschätzung des Sportwissenschaftlers haben stationäre Fahrradergometer meist den Vorteil, recht stabil zu sein. Dafür nehmen aber auch einiges an Raum ein. Sie empfehlen sich daher eher für Personen, die viel Platz bzw. einen Keller haben, um das Gerät bei Nichtnutzung verstauen zu können.

Preis
Stationäre Fahrradergometer gibt es teilweise schon ab 150 Euro. Laut Prof. Sperling sind solche Basismodelle für Personen, die lediglich die kommenden Wochen (bzw. Corona-Beschränkungen) überbrücken wollen, total in Ordnung.

Allerdings dürfte man hier technische Gadgets vermissen. Oft fehlt bei Günstig-Geräten der Leistungsmesser oder gänzlich ein Display, also z.B. selbst eine Widerstandsanzeige. „Manchmal gibt es auch Probleme mit der Abstufung des Widerstands und es fühlt sich etwas schwerfällig an“, merkt Prof. Sperlich an.

Wer eine längerfristige Anschaffung plant, ist mit einem hochwertigeren Modell besser beraten. Nicht zuletzt, da sie echtes Fahrradfahren realistischer simulieren.

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Rollentrainer

Mit einem Rollensystem lässt sich das eigene Fahrrad zum Heimtrainer umfunktionieren: indem Sie es in die Vorrichtung einspannen. Das ist platzsparend, da der Rollentrainer sich zusammenklappen und z.B. im Schrank verstauen lässt. Noch ein Vorteil: das echte Fahrgefühl, da der Rahmen sich mit bewegt. Auf einem stationären Fahrradergometer ist das Fahrverhalten logischerweise statisch.

Rollentrainer haben aber auch Nachteile. „Nutzer können den Rollenabrieb als störend empfinden, da der Staub sich in der Wohnung verteilt“, sagt der Sportwissenschaftler zu FITBOOK. Um Schmutz zu vermeiden, gebe es spezielle Reifen. Die müsste man allerdings separat beim Händler erwerben.

Rollentrainer N'RIDE 500 von BTWIN
So beispielsweise sehen Rollentrainer zum Einspannen des eigenen Fahrrads aus Foto: Decathlon.de

Achten Sie unbedingt auf die Angaben des Herstellers. Die Reifen Ihres Fahrrads müssen schließlich in die Rahmen des Rollentrainers hineinpassen. Wenn es sehr stark reibt, verursacht das unnötige Geräusche – und noch mehr Staub. Unabhängig davon sollte geklärt werden, wie viel Gewicht das Rollensystem aushält.

Preis
Rollentrainer gibt es ab etwa 200 Euro. Aber auch hier gilt: je teurer, desto hochwertiger.

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Nach Einschätzung des Experten eignen sich Rollentrainer vor allem für Personen, die über ein Grund-Equipment (bspw. eignen sich Rennräder ganz gut) sowie technische Vorerfahrung verfügen.

Mini-Ergometer

Richtig, es gibt auch diese kleinen Tritt-Ergometer. Sie sind dafür gedacht, auch bspw. während der Arbeit unterm Schreibtisch ein wenig zu strampeln – und ehrlicherweise nicht für tatsächliches Fitnesstraining.

Preis
Mini-Ergometer gibt es bereits ab 50 Euro. Ob man viel mehr dafür ausgeben will, sollte man sich tatsächlich überlegen – sonderlich stabil und langlebig sind auch die teureren eher nicht. Dann doch lieber nach der Arbeit auf dem echten Fahrrad etwas Frühlingsluft tanken.

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Extra-Tipp vom Profi

„Bevor Sie sich zum Kauf eines Geräts über das Internet entschließen: Lesen Sie die Rezensionen“, rät Prof. Sperlich. Nutzererfahrungen geben die beste Auskunft darüber, wie sich ein Fahrradergometer anfühlt und bspw. wie laut er wirklich ist.

Themen Radfahren
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