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Trotz Sport und gleichem Essen

Darum nehmen wir im Alter zu

Älterer Herr mit dickem Bauch
Im Alter nehmen viele Menschen zu – selbst wenn sie nicht mehr essen oder sich nicht weniger bewegen. Woran das liegt, fanden schwedische Forscher nun heraus. Foto: Getty Images
Anna Echtermeyer
Redakteurin

12.09.2019, 16:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Wer im Alter zunimmt, hat sich am Buffet nicht im Griff und bewegt sich zu wenig? Forscher aus Schweden erteilen dieser verbreiteten Annahme eine Absage. Sie fanden heraus: Im Alter reguliert der Körper seine Fettmasse anders.

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Viele Menschen haben Mühe, ihr Gewicht zu halten, wenn sie älter werden. Sie bewegen sich gleich viel oder sind nach wie vor sportlich unterwegs, essen nicht anders – und trotzdem schleichen sich peu a peu Extra-Pfunde auf die Waage. Es scheint, als lege der Körper einen Hebel um und befehle den Fettzellen, mehr Reserven einzulagern.

Fettumsatz im Fettgewebe nimmt ab

Forscher des Karolinska-Instituts in Stockholm fanden nun heraus, warum das so ist: Die Studie wurde in der Zeitschrift „Nature Medicine“ veröffentlicht.

Wer den altersbedingten Effekt nicht kompensierte, nahm zu

Die Wissenschaftler untersuchten die Fettzellen von 54 erwachsenen Frauen und Männern. Über einen Zeitraum von 13 Jahren zeigte sich, dass bei ihnen die Lipidumsatzrate im Fettgewebe reduziert hatte – und zwar unabhängig davon, ob sie in dieser Zeit zu- oder abgenommen hatten. Das bedeutet: Die Lipide (von griechisch lipos, „Fett“) wurden mit der Zeit immer langsamer von den Fettzellen abgegeben und gespeichert. Der Fettstoffwechsel hatte sich verlangsamt.

Jene Studienteilnehmer, die den Effekt nicht durch weniger Kalorien kompensiert hatten, nahmen durchschnittlich um 20 Prozent Körpergewicht zu.

Was passiert mit dem Fettumsatz nach einer Magenverkleinerung?

Die Forscher untersuchten auch den Lipidumsatz bei 41 bariatrisch operierten Frauen. Dazu untersuchten sie 41 Frauen, die einen Eingriff zur Reduktion krankhaften Übergewichts hinter sich hatten (indem beispielsweise ihr Magen durch eine OP verkleinert worden war). Das Ergebnis zeigte, dass es nur ein bestimmter Teil der Gruppe dauerhaft, also auch sieben Jahre nach der OP, schaffte, den Lipidumsatz zu steigern und damit den Gewichtsverlust aufrechtzuerhalten. Und zwar die, bei denen er vor der OP niedrig war.

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„Die Ergebnisse zeigen zum ersten Mal, dass Prozesse in unserem Fettgewebe Veränderungen des Körpergewichts während des Alterns auf eine Weise regulieren, die von anderen Faktoren unabhängig sind“, schreibt Peter Arner, Professor am Karolinska-Institut und einer der Hauptautoren der Studie.

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Wie lässt sich der Fettumsatz steigern?

Dass Fettleibigkeit und Krankheiten in diesem Zusammenhang zu einem globalen Problem geworden sind, ist längst klar. Hier könnte die Studie neue Wege zur Behandlung eröffnen. „Das Verständnis der Lipiddynamik und die Regulierung der Fettmasse beim Menschen war noch nie so wichtig“, sagt Kirsty Spalding, leitende Forscherin am Institut. Im Kern gehe es um die Frage, wie man mit drastischen Maßnahmen zur Gewichtsreduktion langfristige Erfolge erzielt.

Einen wichtigen Hebel kennen die Forscher schon aus früheren Studien: Sport. Mehr körperliche Aktivität erhöht den Fettumsatz im Fettgewebe. Und nun wissen wir auch, dass sich dieser im Alter auf das Gewicht auswirkt.

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