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Schon 20 Minuten einatmen gefährlich

Neuwagengeruch deutet auf krebserregende Stoffe hin

Gefahr durch Neuwagengeruch
Ein neues Auto riecht ganz besonders. Verantwortlich dafür sind Chemikalien, die leicht in die Luft wandern – und mitunter gesundheitsschädlich sind. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

17.02.2021, 05:33 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wer sich ein neues Auto anschafft, würde den gemeinhin beliebten Neuwagengeruch am liebsten so lang wie möglich erhalten. Dabei ist er offenbar als Warnsignal darauf zu deuten, dass man krebserregenden Stoffen ausgesetzt ist.

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Der charakteristische Neuwagengeruch, den viele Menschen ganz gerne haben, stammt aus der Ausstattung des Autos. Es riecht nach den Materialien im Innenraum: nach Kunststoffen, Textilien und Klebstoffen. Genauer gesagt, sind es die Chemikalien, welche darin bzw. auf den Oberflächen vorhanden sind. Einige dieser Chemikalien gelten als karzinogen, also krebserregend. Neuwagengeruch scheint somit alles andere als gesund zu sein.

Neuwagengeruch spricht für krebserregende Stoffe in der Luft

Die Warnung kommt von Forschern der University of California Riverside (UCR). Sie haben sich unter der Leitung von David Volz, Professor für Umwelttoxikologie an der UCR, mit den potenziellen Gefahren auseinandergesetzt, die von Neuwagengeruch ausgehen. Die Studie wurde im Fachblatt „Environment International“ veröffentlicht.

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Studie zeigt erstmals Gefahren aus dem Inneren des Autos

Die meisten bisherigen Forschungsarbeiten zum Thema Schadstoffbelastung behandeln deren potenziell gesundheitsschädliche Auswirkungen im Freien. Außerdem in Gebieten mit hoher Luftverschmutzung, welche sich auch auf die Innenräume von Wohn- oder Büroräumen niederschlagen kann.

Aber auch bei Chemikalien, die im Automobilbau verwendet würden, handele es sich um Stoffe mit krebserregendem Potenzial. Davon werden v. a. Benzol und Formaldehyd kritisch betrachtet – besonders flüchtige Teilchen, die von Kunststoffen und Textilien leicht verdunsten und sich in kleinen Räumen anlagern können. Dadurch gehen sie in die umliegende Atemluft über.

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Schon 20 Minuten einatmen gefährlich

Die aktuelle Studie zielte darauf ab, einschätzen zu können, ab wann es über ein tolerables Maß hinausgeht, den genannten Schadstoffen ausgesetzt zu sein. Bewertet wurde dies anhand von Richtlinien der kalifornischen Gesundheitsbehörde. Mit erschreckendem Ergebnis: Offenbar sind bereits 20 Minuten am Stück bei Neuwagengeruch „unannehmbar“.

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Die kritischen Stoffe sind keine unbekannten

Eigentlich sollten die Erkenntnisse nicht überraschen. Benzol und Formaldehyd sind gemeinhin bekannt, beide Chemikalien werden offiziell als karzinogen eingestuft.

Forscher wollen Bewusstsein bei Vielfahrern stärken

Die Forscher betonen zwar, dass die Exposition gegenüber krebserregenden Stoffen, wie sie bei Neuwagengeruch besonders wahrscheinlich zu sein scheint, nicht automatisch gesundheitliche Probleme verursachen muss. Dennoch wollen sie Autofahrer – vor allem Vielfahrer – alarmieren. Die Belastung sei demnach besonders hoch, wenn man längere Zeiten im Auto verbringt.

Gefahr nicht auf Neuwagen beschränkt

Offenbar geht die Gefahr nicht nur von neuen Autos aus, die auch noch so riechen, sondern auch von älteren, in denen sich der Neuwagengeruch bereits verflüchtigt hat. So hänge es neben den Außentemperaturen u. a. vom Alter und Zustand des Wagens ab, wie viele der krebserregenden Stoffe aus der Wagenausstattung – also Kunststoffen und Textilien – strömen.

Übrigens: Bei unseren Kollegen von myHOMEBOOK lesen Sie, dass auch unangenehme Gerüche bei neuen Möbeln und Geräten ein Warnzeichen sein können.

Aufruf an die Industrie

Generell sei unter Autofahrer*innen die Krebsrate und generelle Anfälligkeit für verschiedene Erkrankungen besonders hoch. Faktoren, die hier mit hineinspielten, sind den Forschern zufolge ein zu geringes Maß an körperlicher Aktivität, das häufig zu starkem Übergewicht führe. Auch Schlafmangel wird genannt.

Der Umwelttoxikologe Volz und sein Team sehen vor allem die Industrie in der Verantwortung, bei der Autoproduktion zusätzliche Risikofaktoren für ihre Konsumenten zu reduzieren. „Es sollte Alternativen zu den verwendeten Chemikalien geben“, erklären sie in dem Paper. Und diese gelte es zu verwenden.

Themen Krebs
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