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Stuhlproben

Alarmierende Studie zeigt, wie viel Mikroplastik Babys im Körper haben

Babys haben Mikroplastik im Körper: Ein Säugling mit Schnuller im Mund liegt auf dem Bauch
Wie eine alarmierende Studie offenbart, haben Babys viel mehr Mikroplastik im Körper als Erwachsene Foto: Getty Images

06.10.2021, 16:12 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Mikroplastik ist überall – im Meer, in unserem Trinkwasser, in der Kleidung, in Kosmetik, im Essen und sogar im Staub. So gelangt es auch in unseren Körper. Doch hätten Sie gedacht, dass sogar schon Babys die Millimeter kleinen Kunststoffpartikel im Körper haben? Sie sind laut einer neuen Studie sogar deutlich stärker belastet als Erwachsene.

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Wir leben in einer Welt voller Plastik und Mikroplastik. Daher ist es kein Wunder, dass es zum Beispiel über Nahrung, Wasser aus Plastikflaschen oder sogar die Luft, die wir atmen, in unseren Körper gelangt.1 Ob bzw. wie Mikroplastik dem Menschen schadet, ist noch nicht eindeutig belegt. Dennoch ist die Entdeckung, die Forscher in einer Studie machten, alarmierend: Im Alter von einem Jahr sind Babys beziehungsweise Kleinkinder sogar noch deutlich mehr mit Mikroplastik belastet als Erwachsene.

Kot von Neugeborenen, Säuglingen und Erwachsenen untersucht

Frühere Forschungen, die Stuhlproben und die Mengen des darin enthaltenden Mikroplastiks untersuchten, haben sich vor allem auf Erwachsene konzentriert.2 Die Wissenschaftler der New York University bestimmten im Rahmen ihrer kleinen Studie die Menge von Mikroplastik im Kot von drei Neugeborenen, sechs Säuglingen (einjährige Babys) und zehn Erwachsenen aus dem Staat New York.3

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Wir scheiden vor allem PET aus

Um die Arten und die Mengen an Mikroplastik in den Stuhlproben zu bestimmen, scannten die Wissenschaftler zunächst verschiedene Kunststoffproben, nämlich Polyethylenterephthalat (PET) und Polycarbonat (PC). Anschließend unterzogen sie die Kotproben der Massenspektrometrie. Dann verglichen sie die Resultate dieses Verfahrens mit den zuvor erstellen Scans der Plastikproben. So konnten sie das Mikroplastik entsprechend im Kot identifizieren. Dabei zeigte sich, dass alle Stuhlproben Mikroplastik enthielten, die der Babys aber deutlich mehr als die der Erwachsenen und Neugeborenen. Bei dem gefundenen Mikroplastik handelte es sich vor allem um PET.

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Babys mehr als 10-mal höher mit Mikroplastik belastet als Erwachsene

Während in den Stuhlproben der Erwachsenen durchschnittlich 2600 Nanogramm PET pro Gramm gefunden wurde, waren es bei den Säuglingen 36.000 Nanogramm PET pro Gramm. Dagegen waren die Ergebnisse bei den Neugeborenen mit denen bei den Erwachsenen vergleichbar. Darüber hinaus schätzten die Wissenschaftler, wie viel Mikroplastik über die Nahrung aufgenommen wird. Sie kamen zu dem Schluss, dass Babys auf diese Weise täglich 83.000 Nanogramm Mikroplastik (PET) pro Kilogramm Körpergewicht ausgesetzt sind, während die Belastung bei Erwachsenen bei 5800 Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht liegt. Die getesteten Stuhlproben zeigen, dass Babys ein Vielfaches mehr an Mikroplastik ausscheiden als Erwachsene, was wiederum bedeutet, dass sie entsprechend mehr PET im Körper haben.

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Auf welche Weise sind Babys Mikroplastik ausgesetzt?

Die Forscher gehen davon aus, dass es vor allem Babyprodukte oder Plastikfasern in Textilien sind, die die Säuglinge in den Mund nehmen. Dies führe zu der hohen Mikroplastik-Belastung. So lutschen Babys jeden Tag an allerlei Plastik – in Form von Schnullern, Zahnungshilfen oder sogar Kleidungsstücken. „Darüber hinaus haben Studien gezeigt, dass Säuglingsnahrung, die in Plastikflaschen zubereitet wird, Millionen von Mikroplastik freisetzen können. Außerdem ist sie häufig auch noch in Plastikbehältern abgepackt, die ebenfalls zur Belastung der Babys beitragen“, erklären die Wissenschaftler im Rahmen ihrer Untersuchung. Gleichzeitig betonten sie, dass noch weitere Forschung in diesem Bereich nötig sei.

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Quellen

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