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Lichtblitze, zackige Muster, ...

Mögliche Symptome einer Augenmigräne

Mann fasst sich unter Schmerzen ans Auge
Bei der Augenmigräne tritt ein starkes Flimmern mit Lichtblitzen oder zackigen Mustern auf – oft auch in Kombination mit Schwindel oder Kopfschmerzen Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

09.04.2023, 07:59 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Sie tritt völlig unverhofft auf und hält etwa 10 bis 30 Minuten an: Die sogenannte Augenmigräne ist eine Sehstörung, die sich durch starkes Augenflimmern mit Lichtblitzen oder zackigen Mustern im Blickfeld äußert. Manchmal wird sie von Kopfschmerzen und Schwindel begleitet. FITBOOK gibt einen Überblick und erklärt, warum Sie nach dem ersten Auftreten unbedingt einen Augenarzt aufsuchen sollten – und wann einen Neurologen.

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Auf fachliche Richtigkeit geprüft von
Prof. Dr. med. Frank Erbguth, Neurologe und Präsident der Deutschen Hirnstiftung

Für Betroffene ist es eine nervige Angelegenheit: Wie aus heiterem Himmel fangen die Augen an zu flimmern, es treten zackige oder sternförmige Muster auf und verzerren so die Sicht. Man kann weder richtig lesen noch sich auf irgendetwas konzentrieren. Schwindel und Kopfschmerzen können diese Sehstörung begleiten, die selbst bei geschlossenen Augen noch wahrnehmbar ist. In solch einem Fall sind Betroffene regelrecht lahmgelegt. Es handelt sich hierbei um die Symptome einer sogenannten Augenmigräne, auch als ophthalmische Migräne bezeichnet.

Wie kommt es zu einer Augenmigräne?

Im Gegensatz zur üblichen Migräne tritt diese Ausprägung seltener auf und ist dadurch in der Bevölkerung weniger bekannt. Im Anschluss an die Augenmigräne können zudem starke Kopfschmerzen folgen. Dabei ist es sehr wichtig, nach dem ersten Auftreten sofort einen Augenarzt aufzusuchen. Denn die Symptome können auch auf schwerwiegende Augenkrankheiten hindeuten – und diese müssen zunächst ausgeschlossen werden. Findet sich keine Störung am Auge, sollte ein Neurologe konsultiert werden.

Da die Augenmigräne relativ selten vorkommt, sind die Ursachen nicht vollständig geklärt. In erster Linie wird vermutet, dass es sich um eine Durchblutungsstörung im Bereich der Sehrinde im Gehirn handelt. Dort werden visuelle Reize verarbeitet. Wenn es nun in diesem Bereich zu einer verminderten Durchblutung und damit verbundenen schwachen Sauerstoffzufuhr kommt, entstehen diese Sehfehler.

Symptome

Zudem geht man davon aus, dass es sich um eine Störung im Nervensystem handelt, das mit dem Sehnerv verbunden ist. Dadurch können visuelle Reize nicht fehlerfrei weitergeleitet werden und das führt dann eben zu Sehstörungen wie

  • Augenflimmern
  • Lichtblitzen oder
  • zackigen Sternmustern.

Auch interessant: Migräne – warum Sie die 10-20-Regel beachten sollten

Mögliche Ursachen einer Augenmigräne

Die Ursachen für eine Augenmigräne können sehr vielfältig sein. Zu den am häufigsten genannten zählen:

  • Veranlagung/ Genetik
  • Stress
  • Hunger
  • Schlafmangel
  • Alkohol
  • Medikamente
  • Hormonschwankungen
  • Wetterumschwünge
  • Sehr helles/grelles Licht
  • Magnesiummangel
  • Vitamin-B12-Mangel
  • Nahrungsmittel

Um Ihre persönlichen Auslöser (Trigger) herauszufinden, empfiehlt es sich, eine Art Tagebuch zu führen. Darin sollten Sie genau protokollieren, unter welchen Umständen die Augenmigräne aufgetreten ist, was sie davor gegessen haben, ob sie sich in einer strahlend hellen Umgebung aufgehalten haben, ob das Wetter an diesem Tag besonders war, oder ob Sie starken Stress hatten. Nur wenn Sie die Umstände der Augenmigräne akribisch protokollieren, können Sie den Auslösern auf die Spur kommen und sie in Zukunft vermeiden. Manchmal findet man aber auch keine Auslöser.

Was ist bei einer Augenmigräne zu tun?

Eine Augenmigräne hält in der Regel wenige Minuten an, sie kann die Betroffenen aber in seltenen Fällen bis zu 30 Minuten lahmlegen. Die Sehstörung ist äußerst irritierend, da sie beispielsweise ein Arbeiten am Computer nahezu unmöglich macht und selbst beim Gehen für ein taumeliges Gefühl sorgt. Zudem kann man schwer mit Menschen kommunizieren, da man sie nur verschwommen wahrnimmt.

Deswegen ist das Wichtigste: Ruhe bewahren und sich einen abgedunkelten Ort suchen, wo man sich zurückziehen kann.

Da eine Augenmigräne meist harmlos ist, reicht es, die Augen zu schließen und sich innerlich ein paar Minuten lang zu entspannen. In den meisten Fällen verschwinden die Symptome von selbst. Hilfreich kann ein kaltes, feuchtes Tuch auf Stirn und Augen sein. Ein natürlicher Lavendelduft wirkt zum Beispiel entspannend und könnte so die Symptome der Augenmigräne lindern.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Kommt die Augenmigräne häufig vor, sollten Sie einen Augenarzt, Allgemeinmediziner und Neurologen aufsuchen sowie generell Ihre Gesundheit abchecken. Dahinter können sich nämlich starker Magnesium- oder Vitamin-B12-Mangel verstecken – die Einnahme von entsprechenden Präparaten könnte zur Vorbeugung von Augenmigräne dienen. Die richtige Dosis sollte vorher aber mit einem Arzt besprochen werden.

Medikamente, die helfen können

Bei sehr häufigen Attacken können auch Medikamente helfen, die zur Prophylaxe der „normalen“ Migräne verwendet werden.

Zudem kann ein stressiger Alltag der Auslöser für häufig auftretende Attacken sein. Deswegen gilt es, wie bei der regulären Migräne, Stresssituation so weit wie möglich zu vermeiden. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie empfiehlt beispielsweise regelmäßigen Ausdauersport als Vorbeugung von klassischer Migräne. Da Sport generell den Körper besser mit Sauerstoff versorgt und die Durchblutung fördert, könnte es auch gegen die Augenmigräne helfen, ist jedoch nicht nachgewiesen.

Auch interessant: 6 Symptome, die auf Magnesiummangel hindeuten können

Ist Augenmigräne gefährlich?

In den meisten Fällen gilt die Augenmigräne als harmlos und verschwindet von selbst, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen. Allerdings ist es für die Betroffenen sehr unangenehmen, da es unverhofft beim Autofahren, in einem Arbeitsmeeting oder einer anderen wichtigen Tätigkeit passieren kann. So kann man sich nicht immer sofort zurückziehen, die Augen schließen und eine Viertelstunde lang ausruhen. Vor allem aber, wenn es am Steuer passiert, sollte man sofort an den Straßenrand fahren und abwarten, bis die Symptome abklingen.

Fazit

Es ist also durchaus wichtig, herauszufinden, was genau die Ursachen der Augenmigräne sind. Insbesondere nach dem ersten Mal sollte man einen Augenarzt schnellstmöglich konsultieren, da die Sehstörungen, die bei einer ophthalmischen Migräne auftreten, auch Hinweise für eine gefährliche Augenerkrankung sein können.

So kann beispielsweise die Wahrnehmung von Lichtblitzen ein Zeichen für den Beginn einer Netzhautablösung sein. Doppelbilder können durch eine Entzündung in der Augenhöhle, einen Tumor oder einen Schlaganfall verursacht werden. Und farbige Ringe um Lichtquellen herum können ein Hinweis für erhöhten Augendruck sein, der den Sehnerv dauerhaft schädigen kann. Deswegen zögern Sie nicht lange bei Sehstörungen, denn nur der Augenarzt kann feststellen, ob es sich hierbei um eine ernste Augenerkrankung handelt.

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Quellen

Themen #noom Augengesundheit Krankheiten Krankheiten A bis Z
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