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Zahnprophylaxe

Wie oft sollte man sich die Zähne putzen?

Zähne putzen
Eine gute Zahnpflege ist wichtig. FITBOOK verrät, was dazu gehört und worauf Sie achten sollten Foto: Getty Images

12. Mai 2025, 11:01 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Eine gründliche Zahnpflege ist zur Verhinderung von Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen unerlässlich. Was sie genau beinhalten sollte, erklärt FITBOOK.

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Fachliche Beratung von Dr. med. dent. Andreas Schwitalla, Oberarzt & Fachzahnarzt für Oralchirurgie an der Charité

Auch bei grundsätzlich gesunden Zähnen können ab dem 40. Lebensjahr vermehrt Beschwerden im Mund- und Kieferbereich auftreten. Denn bestimmte Erkrankungen zeigen sich tendenziell häufiger ab diesem Alter – sie betreffen nicht nur die Optik, sondern können auch unangenehm oder schmerzhaft werden. Um dieser Entwicklung vorzubeugen, gilt es, einige Regeln beim Zähneputzen zu beachten.

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Wie oft sollte man sich die Zähne putzen?

Viele putzen sich noch immer nur einmal am Tag die Zähne – und das bleibt bei Erwachsenen nicht zwangsläufig ohne Folgen. Zwar ist Karies in diesem Alter oft nicht das Hauptproblem, doch auf lange Sicht kann die mangelnde Zahnpflege das Risiko für Parodontitis deutlich erhöhen. Diese chronische Entzündung des Zahnbetts entsteht durch bakterielle Beläge, der sich als gelblicher Film auf den Zähnen ablagert. Bleiben sie dauerhaft, wandern die Bakterien bis tief an die Zahnwurzel. Die möglichen Folgen: freiliegende Zahnhälse, entzündetes, rötlich bis bläulich verfärbtes Zahnfleisch – und mit der Zeit spürbare Schmerzen.

Wie oft sollte man sich die Zähne also putzen? Zweimal täglich gründlich – morgens und erst recht abends vor dem Schlafengehen. In der Nacht sind der Speichelfluss und entsprechende Schutzfunktionen im Mundraum vermindert. Das macht die Mundhöhle empfänglicher für den Einzug von Bakterien.

Wichtig sind dabei auch die Zahnzwischenräume. Hier sollte am besten täglich zur Zahnseide oder Interdentalbürste gegriffen werden – je nach Größe der Zwischenräume. Mundduschen und antibakterielle Spülungen können unterstützend wirken, ersetzen die mechanische Reinigung aber nicht.

Auch interessant: Zweimal täglich Zähneputzen kann laut Studie vor Alzheimer schützen

Sollte ich nach jeder Mahlzeit die Zähne putzen?

Direkt nach dem Essen zur Zahnbürste zu greifen, klingt zwar sinnvoll – ist es aber nicht unbedingt. Besonders nach dem Verzehr säurehaltiger Lebensmittel entstehen im Mund Säuren, die die Schutzschicht des Zahnschmelzes angreifen können. Mit der Zahnbürste würde man diese Säuren nun quasi „einmassieren“. Wer unter Zahnfleischrückgang leidet, riskiert dadurch sogar Schäden bis hin zum Zahnbein. Auch generell kann sich zu häufiges Putzen durch die ständige mechanische Reizung rächen – etwa in Form von freiliegenden Zahnhälsen, die empfindlich auf Kälte, Wärme oder Süßes reagieren.

Pflegetipp: Erst eine halbe Stunde nach der letzten Mahlzeit zur Zahnbürste greifen. In dieser Zeit wurde im Mund genügend Speichel gebildet, um die Säure zu neutralisieren. Übrigens: Pasten mit „Whitening“-Effekt, die Abrasivstoffe enthalten – also peelende Putzkörper, die Verfärbungen abreiben – sollten keinesfalls häufiger als einmal pro Woche angewendet werden. Ansonsten sind sie zu aggressiv für den Zahnschmelz.

Die richtige Putztechnik

Den meisten wurde im Laufe der Kindheit die sogenannte Rotationstechnik beigebracht. Im Erwachsenenalter kann sie jedoch paradontale Entzündungen fördern. Der Grund: Mit den Jahren zieht sich das Weichgewebe im Mundraum zurück, wodurch die empfindlichen Zahnhälse nach und nach freigelegt werden. Die einst bewährten kreisenden Zahnputzbewegungen würden Bakterien und Zahnbeläge – anstatt sie zu entfernen – in Richtung Zahnfleischrand schieben.

Am besten setzen Sie stattdessen auf die Fegetechnik. Dazu die Zahnbürste leicht schräg ansetzen, am Übergang vom Zahnfleisch zum Zahn, und die Beläge quasi wegwischen.

Was kann man gegen Mundtrockenheit tun?

Mundtrockenheit ist ein Problem, das man in jungen Jahren meist nur vom Hörensagen kennt. Mit dem Älterwerden und oft auch in Stresssituationen wird jedoch weniger Speichel produziert. Das kann zu Sprechbeschwerden führen und langfristig die gesamte Mundflora aus dem Gleichgewicht bringen. Krankheitserreger haben dann leichtes Spiel, Zahnfleisch und Zahnschmelz anzugreifen.

Pflegetipp: Viel trinken, um den Mund zu befeuchten, und häufig Kaugummi kauen. Das regt den Speichelfluss an, wodurch Bakterien und Säure aus dem Mund gespült werden, und bewahrt so die Gesundheit und das Aussehen der Zähne.

Welchen Einfluss hat die Ernährung auf die Zahngesundheit?

Eine bewusste Ernährung ist wichtig, um den Körper mit Mineralstoffen zu versorgen, damit die Zähne auf Dauer nicht spröde und brüchig werden. Süßigkeiten sind bekanntermaßen nicht allzu gesund. Zudem werden sie im Mund nach dem Verzehr in Säure umgewandelt, die die Mineralien aus dem Zahnschmelz angreifen und nachhaltig schädigen können. Genauso verhält es sich mit Fruchtsäften, Kaffee und Wein sowie einigen Obstsorten.

Achten Sie daher unbedingt auf eine kalziumreiche Ernährung, um die Zähne zu stärken. Kalzium ist vor allem in Käse, aber auch in Sesam, Nüssen und Hefe enthalten. Setzen Sie auf möglichst naturbelassene Lebensmittel wie Rohkost, Obst und Vollkornbrot. Positiver Nebeneffekt: Sie müssen kräftig zerkaut werden, was das Gebiss trainiert, den Speichelfluss anregt und so Säuren und Bakterien im Mundraum neutralisiert.

Im Sinne der Zahngesundheit ist es außerdem sinnvoll, mit Süßem und säurehaltigen Lebensmitteln sparsam umzugehen. Sogenannte „Tooth-Conditioner“ aus der Apotheke enthalten zahnschmelzähnliche remineralisierende Stoffe. Sie werden mit einem Wattestäbchen auf die Zahnoberfläche gestrichen und lassen die Säure einfach abgleiten.

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Wie wichtig ist Fluorid für die Zähne?

Ohne intakte Schutzschicht würde sich der Zahnschmelz verfärben und, schlimmer noch, langfristig abbauen. Ist er erst einmal weg, bleibt das schmerzempfindliche Zahnbein – also die Grundsubstanz des Zahns unterhalb des Zahnschmelzes – schutzlos zurück und schimmert gräulich durch. Um widerstandsfähig gegenüber Säuren zu sein, braucht der Zahnschmelz Fluorid.

Dr. med. dent. Schwitalla rät zur Verwendung von fluoridhaltigen Zahnpasten und dazu, die Zahncreme-Reste nach dem Putzen ohne Spülen auszuspucken. So können sich die Wirkstoffe besser am Zahn anlagern und dort ihre Schutzwirkung entfalten. Zusätzlich dazu sollten Sie einmal pro Woche ein Fluoridgel auf die Zähne geben und ohne ausspülen einwirken lassen. Das unterstützt die Substanz des Zahnschmelzes nachhaltig.

Themen Zahngesundheit

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