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Bakterien und Stärke

Wie lange sind gekochte Nudeln, Reis und Kartoffeln im Kühlschrank haltbar?

Gekochte Spaghetti in einem Sieb
Die Stärke in den Nudeln macht gekochte Pasta anfällig für Keime Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

12.08.2023, 07:58 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

„Die Pasta ist noch gut, die habe ich erst vor ein paar Tagen gemacht“ – viele glauben, dass ein Kühlschrank sauber ist und gekochte Nudeln, Kartoffeln oder Reis sich darin locker eine Woche essbar halten. Wie viele Tage es tatsächlich sind – und was schlimmstenfalls droht, wenn man regelmäßig stärkehaltige Lebensmittel isst, auf denen sich Bakterien viel zu breit gemacht haben, lesen Sie hier.

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Es ist ganz normal: Gekochte Nudeln, die nach dem Essen übrig bleiben, wirft man nicht weg. Stattdessen packt man sie in ein Behältnis und bewahrt sie im Kühlschrank auf. Rein optisch scheinen die gekochten Nudeln dort recht lange haltbar, manchmal sogar eine ganze Woche. Doch zu diesem Zeitpunkt sollte man sie bereits nicht mehr essen.

Gekochte Nudeln, Reis, Kartoffeln – wie lange sind sie im Kühlschrank haltbar?

Gerade Nudeln, Reis oder Pellkartoffeln kocht man manchmal mehr, um am nächsten Tag etwas daraus zuzubereiten – wie bspw. Bratkartoffeln, Auflauf oder Gratin. Bei Kartoffeln sollte man laut Daniela Krehl, Ernährungswissenschaftlerin der Verbraucherzentrale Bayern, das Kondenswasser entfernen, ehe sie in den Kühlschrank wandern; sprich, die Kartoffeln abtrocknen mit einem Tuch.

Gekochte Nudeln sind im Kühlschrank nur drei bis vier Tage haltbar, Brat- und Pellkartoffeln maximal drei und zubereiteter Reis sogar nur zwei Tage. Durch die Stärke sind sie anfällig für Bakterien. Ihre Sporen sind relativ hitzeresistent und lassen sich auch beim zweiten Aufwärmen nicht richtig abtöten, schreibt Prof. Dirk Bockmühl, Mikrobiologe an der Hochschule Rhein-Waal in seinem Buch „Keim daheim – alles über Bakterien, Pilze und Viren“ (Droemer Verlag).1 Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern gibt den Kartoffeln im Kühlschrank maximal vier Tage – allerdings sollte man dann seine Sinne einsetzen: „Wenn sie schmierig sind, komisch riechen oder untypisch schmecken, sollte man sie entsorgen“, zitiert sie „Bayern 1“.2 Drei bis vier Tage gibt die oberste Lebensmittelbehörde der USA gekochten Kartoffeln im Kühlschrank.3

Auch interessant: Mit einem Trick machen Nudeln, Kartoffeln und Reis weniger dick 

Wann gekochte Nudeln und Co. spätestens in den Kühlschrank sollten

Damit die Keime gar nicht erst in den Kühlschrank gelangen, sollten gekochten Nudeln, Kartoffeln und gekochter Reis direkt nach dem Abkühlen hinein, spätestens jedoch zwei Stunden nach dem Kochen. Und zwar in luftdichte Behälter verpackt, um Feuchtigkeit von außen fernzuhalten. Sonst steige die Wahrscheinlichkeit, dass sich Bakterien schon rasant vermehrt haben. Auf gekochtem Reis und Kartoffeln bspw. fühlt sich das Sporen bildende Bakterium Bacillus cereus wohl. Es vermehrt sich, wenn die Lebensmittel abkühlen und dabei zu lange bei Raumtemperatur stehen gelassen wurden.

Und: Tendenziell wird der Kühlschrank viel zu wenig gereinigt. Doch gerade hier ist Hygiene enorm wichtig. Die Empfehlung von Bockmühl lautet: einmal pro Monat. Es eignen sich Hausmittel wie Zitronensaftkonzentrat oder Essigessenz in Kombination mit Wasser. Wie genau man vorgeht bei einer Reinigung des Kühlschranks, erklären unsere Kollegen von myHOMEBOOK hier.

Wiedererwärmen auf 70 Grad für mindestens 2 Minuten

Faustregel für das Wiedererwärmen: Speisen sollten immer auf 70 Grad für mindestens zwei Minuten erhitzt werden. Das gilt auch für gekochte Nudeln, Reis und Kartoffeln in jeder Form. Die Sporen des oben erwähnten Bacillus cereus werden aber auch bei Erhitzen nicht mehr abgetötet. Aus ihnen können sich während der Aufbewahrung neue Bakterien entwickeln, die Giftstoffe bilden – wichtig daher: eine trockene Umgebung schaffen! Welche Lebensmittel beim Wiedererwärmen giftig werden können, hat FITBOOK hier recherchiert.

Verschimmelte Lebensmittel können Nieren- und Leberschäden verursachen

Verschimmelte Lebensmittel können gesundheitsschädliche Stoffe bilden. Die klassischen Symptome einer Lebensmittelvergiftung sind Durchfall, Erbrechen und Magenbeschwerden. Als Stoffwechselprodukte entstehen sogenannte Mykotoxine, die je nach Lebensmittel richtiggehend giftig werden können. Wenn es einmal passiert, dass man Schimmel übersehen und in ein befallenes Stück Brot gebissen hat, ist das nicht dramatisch. Dauerhaft aber kann die Aufnahme jener schädlichen Stoffe die Immunabwehr verschlechtern und Nieren- sowie Leberschäden mit sich bringen. Und manche schimmeltypischen Toxine sollen sogar krebserregend sein. Wann und ob man Lebensmittel mit Schimmel wegwerfen muss, hängt aber doch ein wenig von der Art des Lebensmittels ab. Eine Übersicht finden Sie hier.

Kann man lange abgelaufene Nudeln noch essen?

Eine gesundheitliche Gefährdung beim Verzehr abgelaufener Teigwaren ist ausgeschlossen, wie eine mikrobielle, physikalische und sensorische Untersuchung des Bundeszentrums für Ernährung aus dem Jahr 2020 zeigt. Und wir sprechen hier von zehn Jahren und mehr! Das bedeutet: Teigwaren, die das Mindesthaltbarkeitsdatum schon lange überschritten haben, sind viel zu gut für die Tonne!

Auch interessant: Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum – was ist der Unterschied?

Fazit zur Haltbarkeit stärkehaltiger Lebensmittel nach dem Kochen

Damit die Keime gar nicht erst in den Kühlschrank gelangen, sollten Gerichte direkt nach dem Abkühlen hinein, spätestens jedoch zwei Stunden nach dem Kochen. Beim Wiedererwärmen sollten sie immer auf 70 Grad für mindestens zwei Minuten erhitzt werden. Damit nicht unnötig viele Bakterien wachsen, erwärmen Sie immer nur das, was Sie auch wirklich essen möchten.

Die Haltbarkeit gekochter Lebensmittel im Kühlschrank wie folgt. Wenn die Nudeln, der Reis oder die Kartoffeln schmierig sind, komisch riechen oder untypisch schmecken, bitte entsorgen.

  • Nudeln: drei bis vier Tage
  • Kartoffeln: maximal drei Tage
  • Reis: zwei Tage
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Quellen

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