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Neue Corona-Regeln

FFP2-Masken und Alternativen – die wichtigsten Fragen und Antworten

FFP2-, KN95- und OP-Masken
Neben FFP2-Masken sind in Deutschland alternativ ab sofort nur noch andere „medizinische Masken“ erlaubt Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

20.01.2021, 13:30 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Ab sofort dürfen im Nahverkehr und Einzelhandel in ganz Deutschland nur noch „medizinische Masken“ getragen werden. Welche sind damit – neben FFP2-Masken – gemeint, was sollte man über ihre Wiederverwendbarkeit wissen und wo bekommt man zulässige Modelle her? FITBOOK klärt die wichtigsten Fragen.

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Nach dem Vorstoß von Ministerpräsident Markus Söder dürfen seit Beginn der Woche in Bayern Busse, Bahnen und Geschäfte nur noch mit FFP2-Maske betreten werden. Beim Bund-Länder-Treffen am Dienstag wurde ein solcher Beschluss für ganz Deutschland diskutiert, letztendlich jedoch die Verpflichtung zum Tragen „medizinischer Masken“ festgehalten. Darunter fallen neben FFP2- auch KN95- sowie einfache OP-Masken. FITBOOK beantwortet die wichtigsten Fragen, die sich jetzt viele stellen.

Woher bekomme ich jetzt FFP2-Masken und zulässige Alternativen?

Der neueste Beschluss kam sehr plötzlich. Während die Menschen in Bayern noch ein paar Tage Vorlauf hatten, sich den offiziell zugelassenen Mund-Nasen-Schutz in ausreichenden Mengen zu besorgen, müssen die Menschen im Rest der Bundesrepublik schneller reagieren.

FFP2-Masken, die als besonders sicher gelten, sind wenig überraschend aktuell ziemlich vergriffen. Vermutlich ist das der Grund dafür, dass die Bundesregierung als Alternative die einfacher verfügbaren (fast überall im Einzelhandel und online erhältlichen) OP-Masken zulässt – auch wenn sie den Träger weniger vor Erregern aus der Atemluft schützen.

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Generell bekommt man FFP2-Masken in Apotheken sowie in gut sortierten Drogerien und teilweise auch im Supermarkt. Daneben empfiehlt es sich, online nach einem vertrauenswürdigen Angebot zu suchen. Diese sind oft deutlich günstiger. Wichtig: Achten Sie darauf, dass das Produkt zertifiziert ist, sprich ein CE-Kennzeichen hat. Nur dann dürfen Sie davon ausgehen, dass die Maske der festgelegten EU-Norm entspricht. Zu den entsprechenden Prüfvorgaben gehört u. a. die Filterleistung der Masken (sie müssen mind. 94 Prozent der Luftpartikel abfangen können).

Sind KN95-Masken eine gute Alternative?

Masken mit der Bezeichnung KN95 dürfen eine entsprechende Zertifizierung nicht tragen. Das mache sie aber garantiert nicht zu „Schrottmasken“, wie es immer mal wieder behauptet werde. Dies erklärt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). KN95-Masken stammten aus China, sie müssen daher die Zertifizierungsanforderungen des eigenen Landes vorweisen. In Deutschland würden sie jedoch überprüft, bevor sie in Umlauf kommen. Man könne also unbesorgt sein, wenn man in der Apotheke ein solches Modell ausgehändigt bekommt. So betont die ABDA, dass jene KN95-Masken „ebenso gut vor dem Coronavirus schützen wie FFP2-Schutzmasken“.

Wer Anspruch auf kostenlose/vergünstigte FFP2-Masken hat

Manche Unternehmen stellen ihren Mitarbeitern, wenn diese nicht aus dem Homeoffice arbeiten können, FFP2-Masken zur Verfügung – oder zumindest die einfacheren OP-Modelle.

Daneben haben Risikopatienten (ältere Menschen und solche mit schwereren gesundheitlichen Vorbelastungen) seit Mitte Dezember 2020 Anspruch auf drei kostenlose FFP2-Masken. Und auch im Januar steht ihnen zumindest vergünstigter Mund-Nasen-Schutz zu. Gegen Vorlage eines fälschungssicheren Berechtigungsscheins ihrer Krankenkasse können sie sich zu einem Eigenanteil von jeweils zwei Euro Pakete à sechs Masken in der Apotheke abholen.

Wichtig: Der richtige Sitz von Masken

Doch auch KN95- und FFP2-Masken können nur dann vor einer Infektion schützen, wenn sie richtig aufgesetzt werden. Dies sei der Fall, wenn sie beim Einatmen ans Gesicht angesaugt werden. Das erklärt Peter Paszkiewicz vom Institut für Arbeitsschutz bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA). Spürt man einen Luftstrom am Gesicht, sitze sie nicht gut.

Ein weiterer Tipp, den Sitz zu überprüfen, kommt von der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW). Demnach soll man die Filterfläche mit beiden (gewaschenen) Händen möglichst dicht zuhalten. Dann versucht man, beim Einatmen Unterdruck zu erzeugen und beim Ausatmen Überdruck aufzubauen. Ströme dabei sofort Luft durch den Maskenrand oder Nasenbügel ein beziehungsweise aus, sitze die Maske nicht dicht und schütze nicht ausreichend.

Was Bartträger wissen sollten

Barthaare können den engen Sitz und somit die Schutzwirkung von Masken beeinträchtigen. Beim Selbsttest dürften Bartträger merken, dass trotz aufgesetztem Mund-Nasen-Schutz ein Luftstrom zu spüren ist. Während sie bislang die Möglichkeit hatten, ein auf ihre Gesichtsform angepasstes, bspw. selbstgenähtes Modell aus Stoff zu wählen, gibt es diese nun nicht mehr. Die einzige Lösung also: Bart ab. Auch wenn dies natürlich nicht gesetzlich vorgeschrieben ist.

Sollte man zwei (OP-)Masken übereinander tragen?

Bei FFP2- geschweige denn FFP3-Masken (diese sollen rund 99 Prozent der Partikel filtern) braucht man nicht darüber nachdenken, zwei übereinander zu tragen. Bei den weniger sicheren OP-Masken hingegen kann es schon sinnvoll sein. Das bestätigte die US-amerikanische Virologin Linsey Marr im Gespräch mit der „New York Times“. (Corona-)Viren sollen es dann deutlich schwerer haben, hindurch zu kommen. Gleichwohl dürfte es den Trägern jedoch schwerer fallen, Luft zu bekommen.

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Umgang mit wiederverwendbaren Masken

Bei laut Herstellerangabe wiederverwendbaren Masken – erkennbar an der Kennzeichnung „R“ – muss größtmögliche Hygiene eingehalten werden. Darauf weist IFA-Fachmann Paszkiewicz hin. Nur dann sei der mehrfache Einsatz möglich.

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Man sollte beim Auf- und Absetzen weder Dichtrand noch Innenseite berühren und sie nach dem Einsatz so aufbewahren, dass möglichst viel Luft an die Maske gelangt. Dann sei eine wiederholte kurzzeitige Nutzung für mehrere Tage möglich.

FFP2-Masken möglichst hygienisch zum nochmaligen Tragen aufbereiten

Ob sich nicht wiederverwendbare FFP2-Masken aufbereiten lassen (erkennbar an der Kennzeichnung „NR“) – darüber sind sich Experten uneinig. IFA-Fachmann Paszkiewicz etwa würde davon abraten. Wenn man sich dennoch dafür entscheidet, dann die Masken bitte trocken an der Luft lagern. Dazu rät André Siegl vom der Verband der Technischen Überwachungs-Vereine (VdTÜV). So sei die Reinigung durch Hitze im Backofen inzwischen weniger empfohlen.

Um auf der sichereren Seite zu sein, brauche es insgesamt sieben FFP2-Masken, für jeden Wochentag eine. Denn eine Maske sollte eine Woche trocknen – dann sei die mögliche Viruslast auf ein vertretbares Maß minimiert. Nach dem fünften Mal tragen dann aber bitte endgültig entsorgen.

Themen: Coronavirus
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