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Omikron-Studie

So wahrscheinlich ist es, dass Sie Corona hatten, ohne es bemerkt zu haben

Schon leichte Symptome wie Niesen können auf eine Corona-Infektion hinweisen. Rund die Hälfte der Omikron-Infizierten zeigt aber gar keine Symptome.
Schon leichte Symptome wie Niesen können auf eine Corona-Infektion hinweisen. Rund die Hälfte der Omikron-Infizierten zeigt aber gar keine Symptome. Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

18.08.2022, 17:29 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die aktuelle Corona-Welle breitete sich rasend schnell aus. Derzeit ist in Deutschland die Omikron-Variante BA.5 vorherrschend. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die meisten Menschen womöglich gar nicht wissen, dass sie mit Omikron infiziert waren.

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Als Omikron bezeichnet man eine Variante des Coronavirus. Dazu zählt auch die Untervariante BA.5, die laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) derzeit in Deutschland das Infektionsgeschehen dominiert. Demnach lag Ende Juli 2022 der Anteil an Neuinfektionen mit BA.5 bei über 90 Prozent.1 Davor dominierte die Untervariante BA.2, die mittlerweile verdrängt wurde. Das Besondere an den Omikron-Varianten ist die hohe Ansteckungsgefahr und die dadurch ausgelöste rasende Verbreitung. Laut einer Studie ist auch Omikron daran schuld, dass die meisten Menschen ihre Infektion mit Corona nicht bemerkt haben.

Unbemerkte Corona-Infektionen beschleunigen Ausbreitung

Wie amerikanische Wissenschaftler vom Cedars-Sinai Smidt Herzzentrum (Los Angeles, Kalifornien) in einer Studie herausfanden, verlaufen mittlerweile die meisten Corona-Infektionen vermutlich völlig unbemerkt.2 Dies könnte einer der Hauptgründe sein, warum die Omikron-Varianten sich derart schnell weltweit ausbreiteten. Es wäre auch eine Erklärung für die aktuelle Sommerwelle, die wir in Deutschland haben – obwohl Experten eigentlich im Sommer einen Rückgang der Infektionen erwarteten.

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Omikron-Studie mit 210 Teilnehmern

Die Forscher begannen bereits vor mehr als zwei Jahren mit der Entnahme von Blutproben von Mitarbeitern des amerikanischen Gesundheitswesens, um die Entwicklung der Corona-Pandemie zu beobachten. Das berichtet das Wissenschaftsportal „Medical Xpress“.3 Von den Probanden, die an der Studie teilnahmen, identifizierten die Forscher 2.479 Personen, die kurz vor oder nach Beginn der Omikron-Welle Blutproben beigesteuert hatten. Laut Antikörpertests waren höchstwahrscheinlich 210 Personen mit der Omikron-Variante infiziert gewesen. Das Durchschnittsalter in dieser Gruppe betrug 51 Jahre, wobei die jüngsten 23 und die ältesten 84 Jahre alt waren.

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Mehrheit der Probanden hat Infektion mit Corona nicht bemerkt

Anschließend sollten diese Probanden Fragen zu ihrem Gesundheitszustand beantworten. Dabei kam heraus, dass nur 44 Prozent der Teilnehmer mit Omikron-Antikörpern davon wussten, mit dem Virus infiziert gewesen zu sein. Die Mehrheit der Probanden von 56 Prozent wusste es nicht und hatte die Infektion mit Corona nicht bemerkt. Ein weiterer interessanter Aspekt: Nur zehn Prozent der Studienteilnehmer, die ihre Infektion nicht bemerkten, berichteten von Symptomen, die auf eine Erkältung oder ähnliche Infektionen hinwiesen.

„Mehr als jede zweite Person, die mit Omikron infiziert war, wusste nicht, dass sie es hatte“, erklärt Susan Cheng, die Leiterin des Forschungsinstituts für gesundes Altern am Cedars-Sinai Smidt Herzzentrum. Laut den Forschern ging man bereits davon aus, dass etwa 25 bis 80 Prozent der Corona-Infizierten keine Symptome zeigen. Und weil die Omikron-Variante oft nur leichte Symptome auslöste, führte es womöglich dazu, dass mehr Menschen unwissend infiziert waren.

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Experten raten zu häufigeren Corona-Schnelltests

Laut der aktuellen Studie kann man also davon ausgehen, dass ungefähr jede zweite infizierte Person Corona nicht bemerkt hat. Genau das könnte der Grund sein, warum sich die Omikron-Welle so schnell verbreitet hat, selbst im Sommer, obwohl viele Menschen sich draußen und nicht in geschlossenen Räumen treffen.

„Unsere Studienergebnisse zeigen, dass nicht diagnostizierte Infektionen die Übertragung des Virus erhöhen können“, konstatiert Sandy Y. Joung, die Hauptautorin der Studie. „Ein geringes Infektionsbewusstsein hat wahrscheinlich zur schnellen Verbreitung von Omikron beigetragen.“ Deswegen empfehlen die Wissenschaftler, dass man sich selbst bei leichten Symptomen und nach Zusammentreffen in großen Gruppen auf Corona testen sollte. Denn nur, wenn man weiß, dass man infiziert ist, kann man sich isolieren und andere vor einer Infektion schützen.

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Quellen

Themen: Coronavirus
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